Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine' dreispaltige Seile oder deren Raum 10 &.; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen u. Ankündigungs - Remtern entgegengenommen. Crscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Oesterreich»Ungarn. Cirol im RJablreformausTcbuß. Am Montag endlich kam Tirol im Wahlreform ausschuß zur Verhandlung, jedoch ohne daß ein Resul tat erzielt worden wäre. Es wird darüber gemeldet: Abg. Dr. Erler erklärte im Ausschuß, daß er sich mit den Vorschlägen
des ehemaligen Ministerpräsidenten Prinzen Hohenlohe für Tirol sowohl wegen der Man datsverteilung als auch wegen der Wahlkreiseinteilung nicht einverstanden erklären könne. Gegenwärtig sei das Verhältnis der Deutschen zu den Italienern in Tirol 15:6. Die Italiener behaupten allerdings, daß sie 7 Mandate hätten, man müsse jedoch den Abg. Grafen Marzani nicht als Italiener, sondern als Austriacante betrachten. Nach Gautsch wäre das Ver hältnis 13 : 8 gewesen. Nach Hohenlohe sollten die Deutschen
und die Italiener je ein Mandat, also ins gesamt 23 erhalten. Das Verhältnis 14:9 entspreche aber nicht den Verhältnissen in Tirol. Man dürfe nicht nur die Bevölkerungsziffer allein, sondern man müsse auch die Steuerleistung, sowie die kulturelle und historische Bedeutung der Deutschen beachten. Von der Steuerleistung von 7,105.000 Kronen zahlen die Ita liener nur 1,605.000 Kronen. Es liege auch im wohl verstandenen Interesse des Staates, auf jenen Volks stamm in Tirol Rücksicht zu nehmen
, welcher für die Landeseinheit ist. Dr. Erler beantragte, den Italienern ein Mandat wegzunehmen und dieses den Deutschen zu geben. Baron Malfatti habe zwar in der letzten Sitzung erklärt, daß die Italiener auf neun Mandate bestehen, er (Erler) mache aber auf das zwischen den Italienern und den Slovenen bestehende Kompromiß auf merksam, in welchem sich die Italiener bereit erklärten, auf ein weiteres Mandat für Südtirol zu verzichten. Im Lande Tirol bestünden nicht zwei, sondern drei Volksstämme. Ein großer Teil
der ladinischen Bevöl kerung, die aus 22.000 Köpfen besieht, habe den Wunsch nach einem eigenen Mandat Ausdruck gegeben. Redner beantragt, die Mandatszahl für Tirol auf 24 zu erhöhen. Nach der Rede Dr. Erlers nahm Abg. Malfatti das Wort. Er erklärte sich mit den Vorschlägen Hohenlohes einverstanden und verlangt neun Mandate für Welschtirol. Einem ladinischen Mandat stimmt Malfatti unter der Bedingung zu, daß der welsche Besitzstand dadurch keine Veränderung er leide. Nach Malfatti sprach noch Schraffl