der Stimmen und nach dem Skrutinium wurden die Stimmzettel verbrannt und der vom Dache der Sixtinischen Kapelle auf steigende Rauch, die Ssumata, ist ein Zeichen, daß ein Wahlgang vorüber ist. Am 1. August, seit dem frühesten Morgen, glich der Vatikan etwa einer belagerten Festung. Das Militär in den Kolonnaden war bedeutend verstärkt worden. 700 Soldaten hatten in denselben Auf stellung genommen; Karabinieri und Geheimpolizisten waren in großer Anzahl auf dem Petersplatze ver theilt ; Karabinieri
, die die Drehscheiben bewachen, geprüft. Gespräche an den Drehscheiben müssen laut und für die Wachthabenden verständlich geführt werden. Weniger ruhig als im Vatikan war es am 1. August vormittags auf dem Petersplatz. Dort hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt, welche die Ssumata sehen wollte. In den Kolon- , naden aus der linken Seite des riesigen Platzes hatten sich Tausende von Menschen angesammelt und schauten hinauf nach dem Ofenrohr, dahinter der Giebelwand der Sixtina neben dem Blitzableiter
sich, daß die Ungeduld mancher, einen neuen Papst zu haben, immer noch nicht gestillt war. Am zweiten Wahltage, am 2. August, entwickelte sich an der Drehscheibe des Konklaves, durch welche die. Lebensmittel eingeführt wurden, ein reges Leben. Zwei Stunden ging es hin und her, bis das Kon klave wieder mit allem versehen war. Die Kontrolle über die Lebensmittel übte der Hausmeister Pucci- nelli, der zugleich Proveditore des Konklaves ist. Mit welcher Genauigkeit verfahren wurde, mag man daraus ersehen, daß Puccinelli
hatten unter der ungeheueren Menschen menge Platz genommen. Kurz nach halb 7 Uhr zeigte dicker schwarzer Rauch an, daß auch jetzt noch nicht ein Ergebniß erzielt worden war. Noch lange zeigte der Petersplatz ein buntes Bilo, bis gegen 8 Uhr die Menge sich ganz verlaufen hatte. Am dritten Wahltage, 3. August, bot der Peters platz das gleiche Bild, wie am Vortage. Je länger das Konklave dauerte, desto größer wurde die Span nung. Sie erreichte ihren Höhepunkt am 4. August früh. Von den früheren Hauptkandidaten wollten
würde, worauf in der Abstimmung am 4. August Sarto die Zweidrittel- Mehrheit erlangt habe. Rach der Verifizirung des Skrutiniums und Feststellung der vollen Gesetzmäßigkeit der Wahl des neuen Papstes ordnete oer Dekan des heiligen Kol legiums die Vornahme der vorgeschriebenen weiteren Zeremonien an. Der älteste der drei Kardinaldekane stellte an den Gewählten die Frage, ob er die Wahl annehme. Der Papst erwiderte, er sei wohl einer so erhabenen Stelle nicht würdig, doch vertraue er aus Gott