—, der Knabe' wird sterben; es ist nur eine Frage von Tagen, vielleicht nur von Stunden; die große Angst, der Schreck, das Entsetzen der letzten Zeit haben Beide gebrochen, Mutter und Kind.' „Was sagt der Arzt?' „Was er sagt, beängstigt mich nicht so schr, als was er nicht sagt! Er hofft, sagt er, daß Ruhe und sorgsame Pflege meine arme Tochter bald wieder hochbringen werden; dennoch ist ein „Aber' dabei, welches ich wohl zu errathen im Stande bin, aber unfähig auszudenken oder in Worte zu kleiden
, keine Täuschung I Frau Zephira trat wieder mit dem Arzt ein, der sich bald ihr, bald dem Leutnant zuwandte. „Der Fall ist schlimm, aber dennoch, ich schwöre es Ihnen, meine verehrte Frau, dieser apathische Zustand ist nicht das Schlimmste; ja, ich versichere Sie. er bietet vielleicht die einzige Möglichkeit, sie zu retten. Nämlich die junge Frau hat absolut jedes Erinnern verloren, ein Zustand, der allerdings in gänzlichen Stumpfsinn übergehen kann, aber auch dem Körper Zeit gönnt, sich wieder-.zu erholen
der letzten Zeit sein — Mama ist noch eine sehr kräftige Fünfzigerin, die manches junge Mädchen aussticht, Sie können unsere liebe Kranke nicht besseren Händen anvertrauen.' Als der Arzt gegängelt, bot er nochmals seine ganze Beredtfamkeit auf, sie zu überzeugen, daß seine Mutter kein Opfer darin sehen, sondern sich glücklich schätzen würde, einer so theuren, armen, jungen Frau diesen Dienst zu leisten. „Mama soll ja nur Alles überwachen, nach Ordnung sehen; ihr wird ja keine Arbeit zugemuthet
Schicksalsbestim» mung an.' Am Nachmittag war es., eine Abgemachte Sache: Frau van Haanen würde Cornas Pflegemutter, und schon am andern Tage siedelte sie über. Ihre stille und doch so eindringliche Art unterwarf sofort das Dienstpersonal, und der Arzt gratnlirte Frau Zephira zu dieser Vertreterin. Mit verhSltnißmäßia leichtem Herzen reiste die Vielgeprüfte ab, Haanen brachte sie zur Bahn und versprach ein tägliches Lebenszeichen, einen Bericht über Corna. Ein süßer Schmerz zog durch seine Seele; so durste
sich, sie aß viel und trank mit einer gewissen Gier; aber sie vermochte sich nicht aufzurichten und lag entweder stumpf wachend oder schlafend auf dem Diwan, wohin man sie nun gebettet. Der Arzt hoffte auf'S Beste. Wie oft war Haanen nun stundenlang mit der Geliebten allein; er hätte sie mit den zärtlichsten Lieb kosungen, nach denen sein Herz so oft stürmisch ver. langte, überschütten dürfen, ohne daß sie ihm gewehrt hatte; aber gerade ihre Hilflosigkeit machte sie ihm heilig. Nicht einmal ihre Hand drückte