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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 17.07.1935
Descrizione fisica: 6
mit dem jeweiligen roten oder gelben Farbstoff gehalt des Haares zusammenhängen, da z. B. stark rothaarige Menschen fast immer Sommer sprossen haben. Andrerseits gibt es aber auch Aus nahmen, indem Rothaarige überhaupt kein, dage gen Brannhaarige sehr viele Sommersprossen aufweisen. Man nimmt auch an, daß das Auf treten der Sommersprossen zugleich mit rotem Haar auf Vererbiing beruht, wobei es vorkom men kann, daß das Nothaar auch durch einen Menschen vererbt wird, der selbst nicht rothaarig ist. Der Arzt

zwei Flaschen von Ihrem bewähr ten Kräuterlointus mit.' - Sucht der Patient einen Arzt erstmalig auf, so will er sich nicht nur dem Arzt zeigen, er will auch den Arzt kennen lernen. Derjenige Partner dieser neu aufzurichtenden Beziehung, der in seinen eige nen Räumen empfängt ist, unter sonst gleichen Umständen, im Vorteil da der andere sich in einer fremden Umgebung zurechtzufinden hat und dabei mehr von sich enthüllt. Für jede Therapie ist die Ausgangssituation, der erste Eindruck

, den der Patient vom Arzt emp fängt, von ausschlaggebender Bedeutung. Sehr häusig geht der erste Eindruck der ersten Konsul tation weit voraus. Der Kranke hat durch andere Kranke, durch Bücher, Aufsätze, Vorträge bereits von dem Arzt gehört, den er um Rat fragen will, ,und kommt schon mit einer vorgefaßten Meinung zu ihm. Meist ist es ein günstiges Vorurteil, sonst hätt esich der Kranke nicht entschlossen, gerade die sen Arzt in Anspruch zu nehmen. In solchem Falle ist es wichtig, daß der Patient

nicht von vornherein enttäuscht wird. Das ist nicht immer leicht, da das Gerücht dem Psychotherapeuten z. B. häufig einen besonderen Nimbus gibt, ihm eine Erfolgssicherheit zuschreibt, der er nicht gerecht werden kann. Es muh also der Arzt die erste Besprechung so einrichten, daß übertriebene Hoff nuNgen auf ein vernünftiges Maß zurückgeführt werden, ein blinder Erlöferglaube schonungslos zerstört und eilt gerechtes Vertrauen an seine Stelle gesetzt wird. Ein verantwortungsbewußter Psychotherapeut

soll sich nicht als Wunderdoktor aufspielen und diese Rolle, wenn sie ihm etwa zu gemutet wird, ablehnen. Wenn er damit auf billige Anfangserfolge oder eine unsolide Mode praxis verzichtet» wird er für die Dauer an An> sehen und eckter Geltung zu eigenem Nutzen und zum Vorteil seiner Patienten gewinnen. Der Weg dazu ist in einer sachlichen Haltung zu suchen, die in ernster, freundlicher Weise auf die Klagen und die Wünsche des Kranken eingeht; beim ersten Zusammentreffen mit einem unbe kannten Patienten wird vom Arzt zunächst

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 05.05.1937
Descrizione fisica: 8
. So wie der Traum Iinn auch eine Krankheit die Zeit fälschen. Ein Arzt Erzählt, daß er einmal, als er grippekrank in »Hein Fieber lag, seine Aufwärterin fortschickte, Mit sie ihm etwas besorgte. Als sie nach einer Viertelstunde wiederkam, glaubte er, sie sei eine kmnde lang ^ .... Wèm Fall v verzeichne bestimmten Stunden regelmäßig zur Fütterung einstellten. Als man dem Futter 0,08 Prozent Chi nin zusetzte, kamen sie regelmäßig dreieinhalb Stunden zu spät, und bei Zugabe eines Schilddrü senpräparates stellten

, die ihn beschleunigen, erwiesen. . . . Misen wurden darauf dressiert, daß sie sich zu sentätigkeit vor sich. Mancher Patient wird sich wundern, wieso der Arzt, den er besucht, oftmals sofort mit einer ganz bestimmten Frage den Kern der Sache trifft, ehe àer Patient sein so schön zurechtgelegtes „Leidens- liod' heruntersagen konnte. Der Arzt ist kein Hell seher, aber er sieht manches auf den ersten Blick. wieso eine rote Nase? Schieben wir einmal alle Witze, die über die un glücklichen Träger einer roten Nase

gemacht wer den, beiseite. Für den Arzt und selbst für den Laien ist das Auftreten einer roten Nase — verursacht durch eine Ausdehnung der feinen Blutgefäße in der Nase — unbedingt das Zeichen für irgendwel che Verdauungsstörungen oder für die Neigung zu einer LebererkraNküng, die freilich deshalb noch keineswegs einen ernsten Charakter zu haben braucht. Genau so ist die starke Rötung auf den Wangen häufig für den Arzt das Zeichen, daß eins gewisse Anfälligkeit für Herz- und Lungenkrankhei ten

vorliegt. Diese Anzeichen brauchen nicht, immer hundert- prozentig zu stimmen. Aber der Ärzt weiß häufig, wo er sein Hörrohr ansetzen muß. Denkerstiru oder das Gegenteil? Wenigen Menschen dürfte auch bekannt sein, weshalb der Arzt meist einen raschen Blick auf die obere Stirn seines Besuchers wirst. Er sucht fest zustellen, wo die Haarwuchslinie liegt. Es gibt nämlich bestimmte Krankheiten, die sich mit beson derer Vorliebe bei Menschen zeigen, bei denen die Haare tief in die Stirn Hineinwachsen

. Die Denker stirn, also eine hohe Stirn oder ein vorzeitiger Haarausfall, weisen entweder auf eine vererbte Neigung zum Haarausfall, alio damit auch auf ei ne Anfälligkeit zu anderen Erokrankheiten hin, oder aber der Haarausfall ist das Zeichen für eine in tensive geistige Arbelt, oie eine stärkere Spannung der Kopfhaut zur Folge hatte. Auch aus derartiger geistiger Arbeit kann der Arzt seine Schlüsse auf das körperliche Befinden seines Patienten ziehen. „Das sieht man auf den ersten Blick!' Sogar

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 16.05.1939
Descrizione fisica: 6
Die Übersetzung von F. Goß! (24 In ihrem Zimmer atmete Angela Gianda, gestürz: von einem Berg von Kissen, mühsam, mit schon bläulichen Lip pen im grauen Gesicht, in das dann und mann eine Blutwelle hineinschoß. . . Der Arzt deckte sie nach einer Digitalis- Einspritzung wieder zu. ohne daß sie No tiz davon nahm . . . Don Zeit zu Zeit zwang sie der Schmerz zu einem Stöh nen. Der Arzt grüßte Nina Madardi durch ein Kopfnicken: Arrigo blickte ihn fra gend an. „Immer gleich . . . aber der Körper widersteht

. Er versprach, um 20 Uhr hier zu sein. Es fehlen nur mehr wenige Minuten. Schweigend betrachtet sie das Gesicht der Kranken. Tante Nina hatte Hut uià> Mantel abgelegt und hatte sich neben den Arzt gesetzt, um sofort hilfreich bei der Hand zu sein. Schleichend verstrichen die Minuten. Durch die offenen Fenster klang der Gesang von Kindern, die in einem nahen Park spielten, der blaue Himmel erblaßte allmählich, die leichten Wolken färbten sich rot im Abendfrieden, der heraufzog. Glocken läuteten. Die Kranke

bewegte sich, hüstelte leicht, das Tuch, das ihr Tante Nina an die Lippen hielt, wur de blutig. „Mein Gott!' murmelte Arrigo. Die Flurglocke schlug leicht an. Arrigo, der die stumme Qual nicht mehr aushal ten konnte, erhob sich rasch und schlich aus den Zehenspitzen hinaus. Er kam gleich wieder zurück und mach te dem Arzt ein Zeichen: „Der Professor ist da. . . endlich.' Der Arzt ging dem berühmten Interni sten entgegen, den er selbst gerufen hatte und unterrichtete ihm kurz über das Krankheitsbild

. Sie näherten sich dem Bett. Der Professor fühlte der Patientin den Puls; er betrachtete aufmerksam ihr Ge sicht und näherte sein Ohr behutsam ihrer Brust. Er schien nachzudenken. Dann zog er sich mit dem Arzt und dem Sohn in den Hintergrund des Zimmers zurück. Tante Nina blieb bei Angela Glanda. die keine Bewegung gemacht hatte, so. als ob sie die ganze Umgebung schon nichts mehr berührte. „Mein Freunv Falucci,' sagte Profes sor Solarolo zu Arrigo, „hat alles ge tan, was der Fall verlangte. Nun bleibt

noch einen Schnitt, der tiefer! oino. und warieie . . . Einige vunkàteì Tropfen zeigten sich auf der durchschei nenden Haut des mageren Armes, dann folgten mehrere, dann wurüe das Blut Heller und floß ins Becken. . . Dann verband der Arzt den Arm, den Tante Nina vorsichtig aus das Bett zurücklegte. Mantel und Hände noch voll Blut be obachtete der Arzt den Erfolg der Kur. Nach einigen Minuten ging der Atem leichler, das Blau der Livpen entfärbte sich ein wenig, die Gesichtszüge entspann ren sich. Arrigo

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Volksbote
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Pagina 7 di 8
Data: 28.11.1940
Descrizione fisica: 8
, auch den Stern des rechten Auges auszulöschen. Sepp verlor so fort das Bewußtsein-«uno erwachte in einem Spital, ohne zu Mssen, :was denn mit ihm ge schehen sei. Er fühlte stechende Schmerzen im Gesichte, tastete um ,sich., und spürte eine Binde, die seinen Kopf unchüllte und nur den Mund und etwas von der Rase freilieh. Eine Stimme redete ihn an: „Seien Sie ruhig, vor Ihnen steht der Arzt und hier - ist die Krankenschwester. Haben Sie einen Wunsch?' Sepp besann sich eine Weile, dann sagte

er: „Was Hab' ich denn, was fehlt mir denn?' Er konnte nicht sehen, wie die Schwester an seinem Bett mit Angstblick auf den Arzt schaute und wie dieser mit unendlichem Erbarmen auf seinen Kranken niederblickte. Er hörte nur, wie oer Arzt sagte: „Sie haben, mein Lieber . . . Sie haben einen Kopsschuh.' _ 1 „ „Ja, das merk' ich , sprach der Soldat. „Er mutz schon rechte Sprüng haben, weil Ihr ihn so eingeschachtelt habt.' Darauf zwang sich sein Mund mühsam zu einem Lächeln. Der Sepp war wohl me zimper lich gewesen und es kam

ihm offenbar auf ern paar Schrammen und Knochenbrüche nicht gerade an. Darum fügte er ein oft gehörtes Scherzwort hinzu: „Wegen dem Kopf.' sagte er, „wißt. das ist bei mir nicht gefährlich, denn da hat es keinen edlen Teil verletzt.' ^ , .. „Ihr seid ein tapferer Mann', bewunderte die Schwester. ... „Ja freilich', sagte Sepp ein «enm gering schätzig. „Wir sind nicht umsonst die Bayrischen Löwen.' Der Arzt hatte viel Arbeit, denn in dem weiten Saal, in dem Sepp lag, litten noch viele schwerverletzte

Soldaten, deren Wunden auf neue Verbände warteten. Als der „Bayrische Löwe' merkte, Latz ihn Schwester und Arzt verliehen, da winkte er sie zurück und sagte: „Könnt Ihr mir dieses Band zeug da nicht richten, dah ich ein bitzle was sehen könnt'. Ich möchte doch wissen, wo ich bin.' Wieder traf den Arzt der Angstblick der Schwester, der etwa sagen mochte: Wollen Sie ihm das schon offenbaren? _ Aber der Arzt tröstete mit ruhiger Stimme: „Sie müssen die Binde schon tragen, wie sie ist! Wenigstens acht Tage

! Dann vielleicht, nun, wir werde» schon sehen, Sie müssen sich in Geduld fassen und schön folgsam sein.' „Jawohl, Herr Doktor!' Und Sepp gab sich zufrieden. Der Arzt er neuerte den Verband in der folgenden Zeit wiederholt. Das Gesicht des Kranken war so wund und zerrissen, datz dieser nicht unterscheiden konnte, sah der größere Schmerz in der Stirne oder an den. Backenknochen: ihm war, als sei alles eine Wunde und eine Geschwulst. Und doch lieh er sich nichts merken, sondern leistete sich gelegentlich

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 09.02.1938
Descrizione fisica: 6
um der Kamille wieder ihren berechtigten Platz unter den besonders- gut wirksamen Pflanzen ein zuräumen. Bier konnte sich davon über zeugen, daß heiße Kamillenbäder ganz ausgezeichnet imstande sind, die nicht so selten bei Aerzten von Wunden an den HÜnden ausgehenden Infektionen zu hei len, bezw. zu verhüten. Ein andexer her vorragender Arzt, A. Krecke, schrieb: Man hat die Empfindung, daß unter der Kamillenbehandlung die Abnahme der Eiterung und die Vernarbung von Wun den schneller vor sich geht

nicht völlig entschleiert. Fast allen Irdischen gemeinsam ist die Beobachtung, daß die Sehschärfe im Al ter nachläßt. Man ist gewohnt, diese Er scheinung als selbstverständlich zu betrach ten. und wir nehmen es gebührend zur Kenntnis, wenn es im lokalen Teil der Zeitung von einem betagten Mitbürger anerkennend heißt, er könne das Blatl noch immer ohne Brille lesen. Denn wir alle wissen, daß die Kräfte des greisenden Menschen nachlassen. Der Arzt belehrt uns, daß auch das Gehirn keine Ausnah me macht

hielt jedesmal mehrere Tage lang an. Auch in anderen Fällen könnte das gleich günstige Ergebnis mit Hilfe dieser Heilmethode erreicht werden. Humoristisches vom Lag Eme Zigarre täglich Hat Hm der Arzt erlaubt I Ein berühmter Chirurg erschien einst bei Friedrich dem Großen in Audienz und bat ihn um eine eben freigewordene Stelle. „Die Leute sagen aber. Er säuft so Md das ist für einen Arzt eine schlechte Eigen« lchaft.' > Schlagfertig.antwortete der Chirurg: „Majestät, die Leute sagen

geschnitten, kräftig, in den linken Daumen. „Der Rotwein!* fauchte dyr Verwundete, „der verflixte Rotwein.' „Ich bringe Verband, ich bringe. . hastete der Diener, zu Tode erschrocken. „Den Wzt, einen Arzt!' wütete der Reeder und schleuderte sein Handwerks zeug nach dem Unglücklichen. Der Diener hetzte aus dem Zimmer. Als der Arzt kam, war des Reeders Jähzorn auf dem Höhepunkt. „Diese Giftjauche von Rotwein! Jetzt kann ich nicht mehr schnitzen, habe fremdes Pack im Haus, es riecht nach Medizin. . Der Arzt

, der mir Rotwein gibt, damit ich mir in den Finger schneide!' „Wenn Sie wollen', überlegte der Arzt, „schicke ich Ihnen eins Nichte von mir. Sie ist zwar Kindergärtnerin, hat „Schick du mir nur immer mehr Men schenpack ins Haus!' fluchte der Reeder. Am anderen Nachmitag trat ein stilles junges Mädchen an und verabredete sich Mit dem Diener, wie der grollende Alte zur Genießbarkeit zurückzuführen sei. Als Willem van Slager wutschnaubend vom Abendessen zum Kamin zurückhum pelte, hob plötzlich

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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 17.11.1932
Descrizione fisica: 12
(2 Fortsetzung.) Er schnitt ihm das Fletsch, zerdrückte die Kartoffeln, duldete lächelnd, daß Hannes auch das mit dem Löffel in sich hineinftopfte und schlang und schmatzte. Wirst schon noch manierlich esien lernen!, dachte Braumüller. Ein Glas frische Milch schloß das Mahl ab, und Hannes lehnte, wunschlos glücklich, an der Wand. Der Arzt aber ließ seinen Wagen Vor fahren, bezahlte und nahm den Jungen, an der Hand. „So, Hannes, nun fahren wir heim!' sagte er draußen zu ihm. Erschrockte guckte

der Junge ihn an. Seine Blicke irrten hinauf zum Hügel, auf dem das Häusel seiner Peiniger stand. „Nicht dorthin, Hannes!' beruhigte der Arzt. „Du fährst mit zu mir, und bei mir bleibst du. Steig' ein — aus den Bock, ja, denn vom Hintersitz könntest du herunter fallen, ohne daß ich's merkte! — So!' Er hob den Jungen hinauf und folgte selbst. Der Wirt reichte ihm die Zügel — noch ein Händedruck, dann fuhr der leichte Wagen, von dem munteren Braunen gezogen, davon, und auf dem Bock thronte der arme Hannes

und machte Augen, als führe er in eine wundersame Märchenwelt hinein, und wer ihn so sitzen sah, der guckte und wunderte sich, woher der Doktor auf einmal den Jungen hatte. Der Arzt selber schaute immer wieder ver stohlen auf seinen Schützling, und immer wieder regte sich in ihm voller Freude das Herz, daß er den Aermsten aus diesem Mar terleben hatte befreien können. Sein Haus stand in der kleinen Kreisstadt, aber abseits von denen der anderen Be wohner, inmitten eines großen Obstgartens

, der nach der Straße zu durch eine Mauer abgeschloffen war, und in den ein breites hölzernes Tor hineinführte. Als der Wagen vor diesem hielt, knallte der Arzt laut mit der Peitsche. „Ich komme schon!' ließ sich von drinnen eine Stimme vernehmen. Das Tor wurde geöffnet. Ein stämmiger Mann, auch schon grauhaarig, schlug die Flügel zurück und — starrte auf den Hannes! „Holla!, Herr Doktor, was bringen denn Sie da mit?' fragte er verblüfft. „Deinen Nachfolger, Johann!' erwiderte der Arzt lachend

über der Stirnmitte gescheitelt, die Hände auf dem behäbigen Leibe hallend, die Augen aber weit geöffnet und die Stirn in viele kleine Falten ziehend. „Nanu, Herr Doktor!' stieß sie hervor. „Grüß Gott. Frau Annerl!' gab der Arzt zurück. „Ich habe Ihnen eine kleine Ueber- raschung mitgebracht!' „Das sehe ich, Herr Doktor!' klang es zurück. „Bloß gefallen tut sie mir nicht, diese kleine Ueberraschung!' „Soso!' sagte Braumüller. „Sie gefällt Ihnen nicht?' „Und dem Fräulein von Berka wird sie erst recht

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 26.10.1938
Descrizione fisica: 6
auch Unregelmäßigkeiten und Aussetzen des Pulses auf. Wird der Puls klein, schwach, kaum fühlbar, so ist das ein Zei chen von Herzschwäche; rasche ärztliche Hilfe ist dann notwendig. Auch eine Ver änderung der Atmung muß dem Arzt mitgeteilt werden. Im gesunden, ruhigen Zustand atmet der Mensch etwa sechzehn- bis achtzehnmal in der Minute. Die At mung zählt man, ohne daß der Patient es bemerkt, indem man das Heben und Senken des Brustkorbes zählt. Die Er gebnisse der Beobachtungen von Puls. Temperatur und Atmung

. Aber auch in diesen Fäl len handelt es sich nicht um eine Erkran kung des Herzens. Das Weh der starten Männer. Recht aufschlußreich sind die Erfahrun gen, die der amerikanische Arzt Dr. Ho bart bei der Behandlung sporttreibender Männer gemacht hat. Interessant ist vor allem die Feststellung, daß die Beschäfti gung mit dem Fußball die durchaus schmerzensreichste lst. Auf diesen Sport waren nicht weniger als drei Fünftel sämtlicher Verletzungen zurückzuführen, deren Heilung dem Mediziner oblag. In weitem Abstände

von einzelnen Fällen liest. Immerhin ist die Aerzteschaft auch hier heute besser gewappnet als in früheren Zeiten und kämpft gleichzeitig um die Erforschung und Niederringung anderer seltener Krankheiten. Die Bleichsucht der jungen Mädchen ist so gut wie völlig ge schwunden, seit man das Korsett beseitigt hat. Die Augenärzte behaupte«, daß es heüte viel weniger skrofulöse Augen-, krankheiien gibt. Der Arzt muß heute in viel stärkerem Maße seine Aufmerksamkeit auf die Krankheiten des höheren und mittlere

Ste henlassen nach einiger Zeit die Blutkör perchen am Boden ab. Aus diesem Prin zip beruht nun die sogenannte „Blutsen- kungsresktion'. die neuerdings eine gro ße Rolle in der Heilkunde spielt. Man bat nämlich festgestellt, daß das Blut ge sunder Menschen stets eine ganz be stimmte Senkungsgeschwindigkeit besitzt. Sie ist nun bei allen entzündlichen Er krankungen erheblich beschleunigt, und diese Tatsache ist für den Arzt von sebr großer Bedeutung, denn nicht immer of fenbart

im Gegensatz zum gesunden Blut nicht aufzu lösen vermag. Ferner hat der deutsche Gelehrte Prof. Sehrt kürzlich eine auf ganz anderen Voraussetzungen beruhen de Reaktion des Blutes krebskranker Menschen entdeckt, bei der es sich um ei ne Farbreaktion mit dem Farbstoff Indo Phenol handelt. Diese Methode soll in 82 Proz. aller untersuchten Fälle stimmen, sie hat vor allem den Vorteil, daß sie mit einfachen Mitteln von jedem Arzt ange wendet werden kann, während die Klein- sche Reaktion einstweilen

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 24.02.1938
Descrizione fisica: 6
Leistungsfähigkeit der feinsten Blutadern.geben- .Ein anderer Kranker .klagt.über Schmerzen .in der ' 'te, jim Oberschenkel.oder auch,in den M. .Hr^glaubt >an Ischias zu ileiden. Aber .der Arzt findet .nur ejn«n Senkfuß, verordnet eine ZMtütze, .und.die Ischias verschwindet. Die Schmerzen lassen sich aus .der BelqsiungsänderuM erklären, die.durch die jfehlerhafte Fiißstellung her vorgerufen wurde. ,Es .kommen aber auch .mancherlei Schmerzverlagerungen vor, Hie nicht so leicht zu erklären sind. Man spricht.daM

der schmerzhaften Empfindung irreführen. Den Schmerzen im Herzen z. B. steht man als Arzt besonders kritisch gegen über. Fast alle Menschen, die an nervö sen Zuständen ileiden, von Angst und Sorgen ^peinigt «sind, ,sich .leicht .aufre gen oder .einen .gehèMenKumM.r Mit fich .schleppen, .klMen zeitweise Wer Hèrz- fchmerzen. Dabei pflegt Hie Leistung Hes Herzens .völlig jbefr.iev,igend zu fein. Hie Herztöne .klingen rem, und das L>rgan zeigt.keine VergrGerung. Manchmal fin det .man HaM.aber .àe Darmstörung

wie ein Kälterieseln.auf der Bauchhàut. .Es .ist fast .so, '.als .ob Hie Bauchhaut Mt .emem feinen Strghl .kalten Wassers bespritzt Mrd. .(We .derartige Übertragung oder- Mofektion Hes Schmerzes Mf .die Haut! oder .andere .e^psindungsfähige Zl>neN .v-me .peionoere Besprechung .verHient findet .sich' '.bei sehr Helen Krànkheitszu- der SchmerzpNNkt.m.der rechten.unter«n^stMefl.und Zqnn.überall M Körper aus- Bauchgegeno, Her non .dem .englischen Arzt Mac Burnen.als.kennzeichr^nd,für BlmdarMMtzündWg.angegeben .wurde

auftreten, .wenn esy.raumbeen gender Prozeß vorliegt, Her Bauchfell, Brustfell. Hirnhaut .beeMlußt. .Oer. .rungsschmerz -bei Verwachsungen, Druck vc>n.Geschmülsten. Eiterherde, Schwel lungen von Orgqnen). Warum.schmerzt aber dann bei Her Blinddarmentzündung Her Bauch? Wer einmal eine BljnddaM- «Ntzündung gehabt.hat, wird.sich.vielleicht erinnern, daß schon eine.leise Berührung der Haut Schmerzen auslöst. Der Arzt untersucht daher zunächst fehr vorsichtig. Er prüft erst.die Hautempfindlichkeit

, der aber nicht an den Ort seiner Entste hung. sondern an den Endpunkt der Empfindungsneroen verlegt .wird: in un serem Falle also in die Gegend der Haut treten. Der Kränke.selbst.läßt.sich .da durch ^sehr',leicht.über den Sitz semer.Er. .krankMg .und Hie Mt.seines Leidens täu schen und A Muchsnal .auch NM Arzt .Mr,schwer zu.uberzeugen, Haß der Krank- heitsprözeß.nicht dort.sitzt, wo die Schmer- - zen àfMden .werden. Yr- G. K. eintriichtigung des Herzens, die meist nicht unbeträchtlich geblähten Darmschlingen drängen

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Pagina 6 di 8
Data: 19.05.1939
Descrizione fisica: 8
die Raten zahlungen ' weiterliefen, glaubte sie ein gutes Geschäft gemacht zu haben: Nun. konnte sie sich doch - geborgen fühlen, wie der gerettete Schiffsbrüchige, und so ein Gefühl: Cs kann dir nichts mehr geschehen, — ist doch etwas wert. Wenn sie sich nur einige Jahre den Arzt erspart, so rechnete sie und so hatte es ihr auch der Bücheragent eingeflüstert, dann ist das Buch schon bezahlt. Es war ja auch alles darinnen von. A(bgeschlagenheit, über Bandwurm. Dampfbad,. Fehlgeburt) bis zum Z(ungenkrebs

, die Hängelampe wür zu schwach für ein Mannsgewicht, sie gab nach. Der Onkel kam mit. einem gebrochenen Fuß davon. Der Arzt richtete das Bein ein, steckte es in verwickeltes. Rollenwerk, um es besser zu strecken, das Doktorbuch hatte gerade das richtige Gewicht, um als Gegen zug dienen zu können. Sandsäcke hätten es wohl auch getan, aber der Onkel wollte auf den Anblick des schönen Buches nicht ver zichten und ließ es wochenlang an der Seite am Bettende tanzen. So war es doch zu etwas gut. Woraus zu entnehmen

wäre: Im Augen blicke, wo es darauf ankommt, also bei einem Unfall, macht man gewöhnlich das Verkehrte, wenn man schon selber pfuscht, auch mit dem „Doktorbuch'. Nur der Arzt steht über der Sache, er kann leicht das Rechte treffen. Mit den verbrennten Federn hätte man auch noch sich selber die Finger und' dem Ohnmächtigen Mund und Nase verbrennen können, — vielleicht versucht einmal ein Eifriger gleich den Schnurrbart in Brand zu stecken, das wäre ja noch wirksamer für diesen Zweck

. — Mit den Spinnweben kann man die reinste Wunde versauen üsw.' Was man bei Unfällen vorbereiten kann, ohne dem Kranken zu schaden, darüber er teilt jeder Arzt jederzeit.gerne Auskunft und Belehrung, aus Doktorbüchern wolle man solche lieber nicht schöpfen. Mit den Krankheiten ist es nicht viel besser. Treten sie plötzlich auf, so irrt und tastet man stolpernd im Doktorbuch herum wie bei Unfällen. Man findet nichts Ver nünftiges. ' was einem bei der Krankheits erkennung oder bei deren Behandlung dien lich wäre

. Bei länger dauernden, chroni schen Leiden versucht der Arzt ohnehin der Reihe nach alles, was Abhilfe schaffen kann. Er ist sich mehr oder weniger im Klaren über den Zustand. Ist er es nicht, dann kann man ruhig darauf wetten, daß man selber durch andauerndes Lesen und Lernen gar nicht so weit kommt, als er es schon ist. Was die Behandlung anlangt, so hat er in seinen Büchern jedenfalls Gelegen heit genug, Lücken aufzufüllen, Erinnerun gen aufzufrischen. Neues dazu zu lernen, auf jeden Fall mehr

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Pagina 3 di 6
Data: 19.12.1935
Descrizione fisica: 6
habe, ii der meilenweit alles dicht von Leuten, Häuser? und Wagen ist, und man wird mich auch für eine, Schwindler kalten. Aber wenn sie meine Geld sacke sehen, oann werden sie mir glauben.' Das Sei! Skizze v. Roderich Mall «r-Gutt«nhrunn. Auf einer schmalen, harten Bant in der Schutz hütte hatten die beiden Freund« die Nacht ver bringen müssen. Nur der Rucksack hatt« als Kopf kissen gedient, und nun. gn,u«nd«m Morgen, dehnten sie, der Professor und d«r Arzt, die schmerzenden Glieder und eilten zu d«r eiskalten

hatte es auf sich g«nomm«n, da» sittliche Ideal im Menschen zu verteidig«», da» Sittliche der allgemeinen Wettordnung, «r sang der Aufopferungsfähigkeit des Menschen für einen anderen ein Loblied, während der Arzt die Stärke der Machtgier ins Treffen führte, ja da» Vor» Acht» des Werkes. Die Erste erblickte im Jahre handensein «ines sittlichen Verantwortungsgefühls als Urgegebenes im Menschen leugnete, dessen Er- scheinungen er als Ergebnisse eines gesellschaft lichen Uebereinkomm«ns bezeichnete. „Erst der Einstiegs

in die Felsen machte dem Wortwechsel ein Ende. Kalt waren die Steine, vom Tau der Nacht, und hauchten eisig, Kühle aus. Eie seilten sich an. Der Arzt als der Stärkere. Geschmeidigere, stieg voran. Zwei Stunden än- sàsender àttere! hatten sie nun vor sich, bis da» Glück de» Gipfels winkte. Ueber Felstreppen ging es aufwärts. Dann mußt« am schmalem Band« ein Steilhang über quert werden, eine breite Platt« kam, über die nur ein gewagter Spreizschritt bei schlechtem Griffe hinüberhalf, ein kurzer Kamin

schließlich, in dem man sich nur mühevoll aufwärtsstemmen konnte. Der Arzt schlug auf einem breiteren Felsenbande ein« kurze Rast vor, als er sah, daß sein Freund schon keuchte und ihm der Schweiß in Strömen über die Stirn- floß. , Der Blick ins Tal hatte sich bereits geweitet, Ar Gipfelgrat winkte in nächster Nähe und die Welt der lm Sonnenlicht brennenden Berge war reicher und vielgestaltiger geworden. Ein schmaler Sattel gab dem Auge freie Bahn in die märchen haft tief unten liegenden Täler

, wo Menschen «obnten, wo Hütten standen, au» deren Kaminen Eines andern Pein empfinden Heißet nicht, barmherzig sein; Recht barmherzig sein will heißen Wenden eines andern Pein. Logau. wohl eben jetzt der Rauch morgendlichen Feuers emporstieg, wo Hunde kläfften, Kinder spielten und die Großen an die Arbeit gingen. Der Arzt blies den Rauch seiner Zigarette nach, denklich vor sich hin und nahm das frühere Ge spräch wieder auf. . „Willst du auch hier oben noch deine Behaup tung von Sittengesetz

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Bozner Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 18.10.1943
Descrizione fisica: 4
des Arz tes dem Verwundeten über die Bauch decke, die auf der rechten Seite leicht vor gewölbt ist. Das Eisen, das durch die Rückenwunde in des Körpers eingedrun- gen ist. scheint von beträchtlichem Umfang zu sein. Dicht unter der Bauchdecke ist es stecken geblieben. Unglaublich groß muß der Fremdkörper sein. „Röntgenaufnah me', befiehlt der Arzt. Gefühl und Er fahrung sagen ihm, daß er vor einer selbst ln diesem Lazarett ungewöhnlichen Aufgabe steht. Was ihm einige Zeit darauf das Rönt- genbild

enthüllt läßt ihn dennoch über rascht zusammenfahren. Klar und deut lich sind die Konturen einer kleinkallbri- gen Granate sichtbar, die mit der Spitz« im Becken des Verwundeten steht, wäh rend die am rückwärtigen Ende »ange brachten Flügel bis hoch unter die Rippen reichen. » '„Blindgänger', schießt es dem Arzt durch den Kopf. Augenscheinlich ist es das Geschoß eines sowjetischen Granat werfers. das sich-bis zur völligen Unsicht barkeit Im Körper des Verwundeten ver graben

hat, bis die -Röntgenstrahlen fein Bild aus der Tiefe de» Leibes hervor holten. Ein Blindgänger im Körper des Ver wundeten. ein hochexplosives Geschoß, das bei der leisesten Erschütterung zersprin gen und alles Leben Im nächsten Umkreis gefährden kann. Darf es der Arzt ver antworten. unter dieser Gefahr zu ope rieren? Er ist es nicht gewohnt, nach dieser Gefahr zu fragen, wie er vor kei ner Operation fragt, sondern handelt, selbst weny nach menschlichem Wissen Sie Hoffnung auf die Rettung eines Verwun deten

nur nach geringe Aussicht bietet. Es ist nicht die Art de» Arztes zu kapitu lieren, es fei denn vor der Majestät des Todes selbst. So lange noch ein Funke Leben in einem Körper glüht, kämpft er um dieses Leben. Mit all seinem Kön nen. seinem Wissen und feiner reichen Erfahrung. Operation mit Feuerwerker Cs wird feine gefährlichste Operation werden. Der Arzt weiß es. Cr ist Arzt, Chirurg. Cr versteht es. mit sicherer Hand das Skalpell zu führen, Schmerzen zu lindern und Wunden zu versorgen. Der Umgang

mit Sprengmitteln und Granaten ist. ihm fremd. Ein unge schickter Zugriff, ein unglücklicher Zufall kann das Geschoß zur Explosion bringen und mit dem Leben des Verwundeten zugleich auch das des helfenden Arztes in Gefahr bringen. Der Arzt weiß es. Doch über der Gefahr, die feinem eigenen Le ben droht, steht die Pflicht, die Pflicht zü helfen, Leben zu erhalten. > Ohne Zaudern kommen die Anordnun gen des Stabsarztes, ruhig und bestimmt, wie immer. Ruhig und bestimmt arbei- len auch die Hände des Arztes, Bald

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Alpenzeitung
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Pagina 6 di 6
Data: 02.02.1934
Descrizione fisica: 6
, war vor dein Hanse Dr. Gnoshings am anderen Ende Se- Die Dame öffnete den Schlag, sprang auf die Straße und sah mit einem belustigten Lächeln aui den Arzt, der unschlüssig sitzen geblieben und seine Brillengläser putzte. „Ich glaube, wir sind angelangt', sagte sie end lich und ihrer Stimme lag eine merkliche Unge duld, die Eooshing nicht entging. Er setzte die Brille umständlich aus und verließ den Wagen. „Bielleicht haben Sie die Eüte, mich hier zu erwarten. Miß Cravley', sagte er mit belegter Stimme

. „Ich will Sie gar nicht erst in mein Haus bemühen und biu im Augenblick mit der Medizin wieder hier.' Die grauen Augen des Mädchens zogen sich spöttisch zusammen. „Ich dachte, Sie müßten die Medizin erst berei ten?' sragte sie scharf. Der Arzt zog an seinem Kragen und sah wü teiid aus seine Schuhspitzen nieder, was das Mäd chen sichtlich belustigte. „Dann kommen Sie!' sagte er grob, indem er die Gartentür ausstieß und als erster eintrat. Miß Cravleh übersah seine Unhöslichkeit. Das Haus Dr. Eooshing unterschied

sich schon äußerlich in mehr als einer Hinsicht von den übri gen Häusern im Dorfe. Es war ein zierliches, villenähnliches Gebäude mit einigen altertümlichen Erkern und freundlichen hellen Läden. Ringsum wurde es von einem kleinen, gepflegten Garten umgeben, dessen Umfriedung außer dem Gitter prachtvolle Rhodhodendronsträucher bildeten. Der Arzt hatte mit seiner Begleiterin den klei nen Vorplatz überquert und machte vor der HauL- türe Hall. Miß Cravley sah, wie er in die Tasche greisen

wollte, die Bewegung aber jäh unterbrach und mit einem flüchtigen Seitenblick auf sie den Finger gegen den Klingelknopf preßte. Der Arzt und seine Begleiterin warteten eine Weile, und als auf das Signal niemand kam, klingelte Dr. Gooshing ein zweites und drittesmal. Als ihr Warten wieder ersolglos blieb, heuchelte er «Bestürzung „Eott, daß man sich auf fein Personal garnicht verlassen kann', sagte er kläglich. „Nun hat sich meine Haushälterin wieder ins Dorf begeben und ich stehe hier und kann ihre Rückkehr

abwarten.' „Wenn uns wirklich niemand öffnet, wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben, als Ihren Schlüssel hervorzuziehen und damit auszusperren', meinte das Mädchen trocken. „Meiner Ansicht nach wäre das überhaupt das einfachste.' Der Arzt warf einen kurzen Blick in ihre kalten Augen, fühlte die, Ironie in ihren Worten und mußte fein Gesicht abwenden. Miß Cravley trat einen Schritt näher und stützte die Hand herausfor dernd auf den Türknopf. Das brach den letzten Wi derstand Dr. Gooshings. „Bestie

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Alpenzeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 30.05.1930
Descrizione fisica: 6
. Doch er wußte mich von der richtigen Seite zu packen: Fluchtmöglichkeiten! „Unsinn!' sagte ich. „Wie -willst Du hier fliehen?' — „Tote kommen aus dem Gefängnis' — „Tote! Was nützt mir das? Er lachte: „Es braucht nicht jeder tot zu sein, den der Arzt als tot bezeichnet.' Ich verstand ihn nicht. Er erklärte mir alles: Der Gefäng nisarzt war selbst ein Sträfling. Der auffichts- führende Kollege in der Stadt sah ihm nicht jcharf auf die Finger. Mein Zellenkamerad konnte hypnotisieren. .^Leider

nur andere!' be dauerte er. Ich sollte krank werden und rasch in der Zelle sterben. Dafür wollle der Hypno tiseur schon sorgen. Der Arzt würde die Todes erklärung ausstellen. Das Uebrige blieb den ahnungslosen Wärtern überladen. Ich wurde krank. Der Gefängnisarzt unter suchte mich: „Nicht schlimm. Bettruhe in. der Zelle.' Dabei zwinkerte er mit den Äugen: „Morgen sehe ich wieder nach.' Von seinem Sweiten Besuch weiß ich nichts mehr. Ich er- wachte erst im Sorg, schrie beinahe vor Angst und erinnerte

, ob ihm ein Klumpen Flachsfasern aus der Lunge in die Kehle gestiegen war oder ob ihn der Knüppel eines Wärters über den Schädel fuhr. Später hieß es. er sei in der Tobsuchtszells gestorben. Mich selbst haben sie ein halbes Jahr früher aus dem Gefängnis entlassen, weil ich nicht muckte und lveil der Arzt meinte, ich würde sonst eines Tages am Webstuhl verrecken. Wäre doch ein wenig schade', sagte er, „um eineil der nichts getan hat als Schnaps gebraut und ver kauft.' Sonst lveiß ich nichts zu berichten. Herr

im gleichen Krankensaal und in einem Bett untergebracht werden. Umedi, den mail be wußtlos einlieferte, hatte nur ein paar Worte sprechen können, al? ihn der Arzt untersuchte und verband. Lachman war dagegen trotz seiner schweren Verwundung bei vollem Bewußtsein. Am nächsten Morgen lagen beide Inder im Bett, wie der Arzt sie verlassen hatte, doch Umedi war tot. Zuerst glaubte man^ der Alte sei an den Folgen seiner Verletzung gestorben. Doch die nähere Untersuchung ergab, daà er in der Nacht erwürgt

sein mußte. Der Arzt verschwieg dem Sohn vorerst diese Entdecknng und unterwarf Lachman einem Verhör. Der junge Inder wollte die ganze Nacht durch an der Seite des Vaters geschlafen heben und von nichts wissen. Verdächtig aber lvar es, als er den Arzt plötzlich fragte: „Nicht wahr, nun wird der Mann, der meinen Vater zu Tode verwundete, gehenkt werdeil?' ,.Ja', sagte der Arzt, „aber dieser Mann ist nicht der, den du meinst, euer Feind, sondern derjenige, der Umedi heute nacht erwürgt hat. Weißt

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 12
Data: 25.03.1911
Descrizione fisica: 12
sagte: „Gut machst du deine Sache, Nanni; das habe ich ja gewußt und deswegen wollte ich dich.' Dem Bauer kam die Besinnung bei den wohl bekannten Lauten. „Herr Doktor,' ächzte er. „bei mir ist's ge fehlt. Aus ist's und ich muß sterben.' „Noch lange nicht,' entgegnete der Arzt, „du hast die beste Pflegerin und die reißt dich schon durch.' Mühsam öffnet der Bauer die Augen und sieht Nanni, die, über ihn gebeugt, den kalten Um schlag wechselt. Du bist's . . . Bist wohl ein braves Mensch .... hab's

. 24. März 191Z. Das Herz eines wirklichen Edelmannes, dem Geist und Fühlen nach, hat ausgeschlagen! Nach einem ruhloseu, bis ans Lebensende dem Dienste der leidenden Menschheit gewidmeten Leben ist Don nerstag, 23. März, nachmittags 2 Uhr, kaiserl. Rat Dr. Johann Peer, unser bestverdienter Stadt arzt. in Innsbruck im 71. Lebensjahre gestorben. Sein Tod kam trotz langwierigen Leidens, das seine Lebenstage gezählt erscheinen ließ, allen doch so un erwartet, daß die erste Trauerkunde in Brixen all gemeine

Bestürzung, bei vielen, denen er mehr als Arzt gewesen ist, Tränen ausgelöst hat. Dr. Johann Peer war ein Sohn der Stadt, die ihn stets mit Stolz zu ihren bestverdienten Bürgern zählen wird. Geboren am 7. Febmar 1341, - kam er nach Beendigung der Gymnasialstudien im Brixener Staatsgymnasium, 1860, an die Prager Universität, an der er ein Jahr studierte, und be zog 1861 die Wiener Universität, an der er erst im Jahre 1867 als Doktor der Medizin promovierte, da damals das Studium der Medizin längere Zeit

wie heute erforderte. Gründlich ausgebildet in Medizin und Chirurgie, auf die damals besonderes Ge wicht gelegt wurde, sowie in Gynäkologie und Ge burtshilfe, wirkte der junge Arzt an verschiedenen Kliniken als Sekundär- und Primararzt, namentlich als Operateur unter dem berühmten Prof. Schauta, und kam dann 1870 nach Brixen, wo er sich infolge seiner gemütlichen Umgangsformen, seiner Regsam keit und seines sicheren Auftretens als Mann der Praxis gar bald eines unglaublichen Zulaufes und Vertrauens

. Die seinem Empfinden näherstanden — auch dem Schreiber dieser Zeilen war er mehr ein väterlicher Freund wie Familienarzt — konnten von ihm zu jeder Zeit ein unumschnittenes Wort über verschiedenste Verhält nisse oder Tagesfragen erhalten. Allgemein bekannt ist es ja, wie er in jüngeren Jahren, wo ihn noch keine großen Sorgen drückten — der Verlust seiner Gattin, seine eigene Krankheit — eine Walzerarie pfeifend oder ein Liedchen summend durch die Straßen schritt. Als Arzt sagte man sich von ihm vielfach

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Bozner Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 14.04.1944
Descrizione fisica: 4
.' Fleming hatte die „Dantons Tod' und schon mit 23 Jahren holsteinische Gesandtschaft über Rußland würde der Jüngling Privatdozent stir nach Persien begleitet. Als Dichter zog er' Naturwissenschaften in Zürich. Im glei- in die Fremde, und als er heimkam, ließ chen Jahre aber schon raffte den reich er sich als praktischer Arzt in 5)anwurg begabten Menschen eine furchtbare. Scu- nieder. Aer.ste waren damals Naturfor- che dahin. scher, und Naturforscher waren damals Und Goethel Welcher Leser denkt

bei Aerzte. Wer zu jener Zeit das Studium dieser Zusammenstellung, nicht an den der Pflönzeii oder der Tiere betreiben Mtmeister unserer Dichtkunst? Goethe wollte, mußte zu den Medizinern gehen, war den Naturwissenschaften verbunden So ein Arzt, sogar Leibarzt des Herzogs wie kein anderer. Fragte man den Mei- von Oels, war auch der „Cherubinische ster nach seinem größten Werk und er- Wandersmann', der mystische Dichter- wartete man in der Antwort „Faust' zu Angelus Silesius, der in Straßburg, Lei- hörest

- Schneider, später Lehrer und dann, noch schen den Zmischenkieser, den nian- bei mit 30 Jahren, studierte er Medizin. Aus Säugetieren deutlich kennen konnte, und Dem Dichter wurde ein berühmter Augen- machte er doch in seiner „Metamorphose arzt, der kunstvolle, bewunderte Operativ- der Pflanzen^ darauf aufmerksam, daß men ausführte. Goethe schrieb anerken- sich die Gebilde der Gewächse fast alle Uend und liebevoll in „Dichtung und aus Blättern entwickeln, eine Anschau- Wahrheit' über den poetischen Arzt

. ung, die heute allgemein gilt: Selbst in Als Naturforscher und Arzt beschäftigte seinen Dichtungen kommen natürwissen- sich Justinus Kerner mit den Problemen fchaftllche Richtungen zu Wort. So ließ des tiersichen Magnetismus. Der Dichter er in - feinem „Faust' die Vertreter der war praktischer Arzt in Wiltwad und. beiden geologischen Lehrmeinungen auf- später Oberamtsarzt in Weinsberg, treten: den Plutonisten, der meint, alles Wenn in seinem Buche „Die Seherin von Gestein sei im Feuer entstanden

arzt und Naturforscher begleitete. Hoch im Norden, am Kotzebue-Sund, wurde auf der Entdeckungsfahrt nach dem Dich ter ein kleines Eiland Chamisto-Infel be nannt. In' der Südsee beobachtete der -Dichter-Forscher Seetiere, sogenannte Salpen, die, obgleich eine Art, immer als ^verschiedene Tiere beschrieben wurden. Chamisso wies nach, daß beide Formen als zwei Generationen zu einem Tiere gehören..Der Dichter entdeckte damit den Generationswechsel, den man vor ihm schon bei den .Blattläusen gefunden

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Bozner Zeitung
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Pagina 10 di 10
Data: 22.10.1864
Descrizione fisica: 10
, ein wohlgenährter und stattlicher Lebemann, sich mit den beiden Aerzten ein schloß und bis in die Nacht hinein mit ihnen deli bcrirte. Rosa liebte den jungen Arzt Albrecht Winkler mit dem ganzen Feuer der ersten Liebe. Am Kirchhofe, wo Rosa vor 8 Tagen ihren Vater begraben hatte, und dem Dahingeschiedenen das täg liche Todten-Opser von Thränen und Gebet dar brachte, hatte sie ihn kennen gelernt. Dort hatten sie einander Liebe gelobt und eine Nachtviole, welche am Rande des Grabhügels emporgeblüht

unter schwerem Röcheln hingesunken. „Derlei Gesindel' höhnte der Advokat, „liebt das Uebermaß zu sehr, als daß es einem ehrlichen Chri stenmenschen einfallen sollte, sich mit solchen Trunken^ bolden gemein zu machen. „Aber so helft doch,' bat Rosa, indem sie auf Albrecht deutete, „seht nur Herrn Winkler, wie er um den Annen bekümmert ist, Ihr seid ja auch ein Helfer in der Noth.' nLuwr ne ultra erepiäam — zum Kranken der Arzt!' lachte der Advokat und ging mit dem alten Bader seines Weges, während Rosa

und den Erfolg Eurer Kunst Auskunft erstatten möget. Gott jri mit Euch!' Albrecht hielt noch die Börse in der Hand und wollte Fragen an deu Fremden richten, aber dieser war schon verschwunden, und der Arzt trat in das niedere Bodenzimmer, das dem Kran ken für den Augenblick eingeräumt worden war. — Albrecht blieb die ganze Nacht bei dein Sterbenden. Als er aber des Morgens ans der Kammer getre ten war und dem Wirthe zur weißen Lanze daö Hin scheiden seines Pfleglings angekündigt hatte, war sein Auge glanzlos

hatte, hervorge zogen. Und er las die Adresse desselben, welche an den Grafen St Aulane, zu erfragen beitu kaiserlichen Gardelieutenant Prevot, lautete. Naschen Schrittes ging der Arzt, den ein schweres Geheimniß zu Boden drückte, in die kaiserliche Burg um nach dem Gardelieutenant Prevot zu fragen. Er traf denselben im Kontrollorgange, und wurde von ihm nach gepflogener Einsicht des Zettels duyh den rechten Flügel der Burg gegen das Andienzzimmer des Kaisers geführt, wo, wie Prevot den Arzt ach tn.lgsvoll

versicherte, St. Aulairc ihn erwarte. Eine Stunde harrte der Arzt im Gemache, bewun dernd die herrlichen Gemälde aller berühmten Städte des Reiches, welche hier in sinniger Ordnung an ein ander gereiht waren. Da trat sein Führer Prevot herein, verbeugte sich, und lud ihn mit großer Höflich keit ein, in den langen Audienzsaal zu treten. Dieser war leer, aber durch die offene Thüre des daran sto ßenden Gemaches bemerkte Winkler den Mann, wel cher ihn gestern bei dem Kranken gefunden und zu sich beschiedeu

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Dolomiten
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Pagina 10 di 22
Data: 02.12.1933
Descrizione fisica: 22
.Dolomiten' Seite 10 — Nr. 14i Samstag, den 2. Dezember 1933 Allerlei aus dem bunten Leben Zer dmttwMse Wtirnt Der Arzt batte die Untersuchung beendet und bat den Patienten, im Sessel neben seinem Schreibtisch Platz zu nehmen. »Zu Ihrer Beruhigung kann ich .Ihnen Mitteilen, daß Sie kein organisches Leiden haben', sagte er, „Ihr Herz und Ihre Lunge sind vollkommen in Ordnung. Trotzdem müs sen sie unbedingt etwas für sich tim. wenn Sie nicht zusannnenklappen wollen. Ihre Nerven sind zerrüttet

. Ihr Organismus ist erschöpft, kurz und gut die alte Geschichte, wie man sie bei dem heutigen Großstadt- menschen nur allzu häufig trifft. Wenn Sie wieder auf den Damm kommen wollen, müs sen Sie mit Ihren bisherigen Lebensgewohn heiten vollkommmen brechen.' Der Patient schien ein wenig ängstlich. »Wie macht man das, Herr Doktor?' fragte er. Der Arzt maß die Dauchwölbung des Hilfe suchenden mit einem kritischen Blick. Sie leben wohl ziemlich üppig?' »Ich muß gestehen, ich esse gern und gut.' »Und wie steht

es mit dem Alkohol?' »Ich bin kein Trinker. Aber tägllch einige Glas Bier und gelegentlich eine Flasche Rotwein ' Der Arzt hob warnend den Finger. »Sehen Sie. lieber Freund, das muß unbedingt aufhören.'' Ein paar Monate hin durch müssen Sie den üppigen leiblichen Genüssen entsagen, ganz einfache Kost und keinen Alkohol. Bald werden Sie darauf kommen, wie wunderbar ein Stück kräftiges Schwarzbrot mit einem Schluck Wasser schmecken kann.' „Das freut mich! Das freut mich wirk- licht', rief der Patient lebhaft

. Der Spezialist war überrascht. „Ich freue mich, daß Ihnen die Einhaltung dieser Vorschrift nicht unangenehm zu sein scheint. Die meisten Menschen, die gewohnt sind, gut zu leben, jammern entsetzlich. Nun weiter — wie steht es mit dem Rauchen?' »Vierzig Zigaretten im Tage.' »Fünf Zigaretten im Tage sind das Aeu- ßerfts, was ich Ihnen erlauben kann.' Der Patient erwiderte ernst: „Ich versichere Ihnen, daß ich keine einzige rauchen werde.' »Solche Patienten hat man gern', nickte der Arzt freundlich, „außerdem

brauchen Sie Ruhe, keine Ueberanstrengungen. Jeden Sport. Schwimmen. Reiten. Tennis, selbst Bridge müssen Sie vorläufig aufgeben.' „Das habe ich mir norgestellt.' Der Arzt erhob sich. ..Ich sehe, wir verstehen uns.' Als der Patient nach Begleichung des Honorars das Sprechzimmer verlassen wollte, sagte plötzlich der Arzt: „Etwas Wichtiges hätte ick beinahe ver geffen. Cs ist unbedingt notwendig, daß Sie möglichst viel frische Luft einatmen. daß Sie zumindest das Wochenende immer im Freien zubringen

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Alpenzeitung
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Pagina 6 di 6
Data: 03.02.1934
Descrizione fisica: 6
» und Leegen, der Feuerwehr, der Standschühen, des Invaliden-, Witwen- und Waisenvereins Lana, der Bürger kapelle, dem Kirchenchor, Herrn Dr. Pegger siir seine große Mühewaltung al» behandeln der Arzt, sowie allen seinen vielen Freunden nnd Bekannten aus Nah und Jeru für all ihre Liebe and Beileidsbezeugungen unseren liefstgefühlten Dank. Lana, am 1. Februar 1SZ4. Ernst, Zosef und Merl, als auch im Namen der Geschwister ürigi»al-6ri>nii'.alromc>» von L. Heck er. «Nachdruck verboten) >'>, Fvrlienun.i

. Als der Arzl die Türe des Ä'arleziininers hin- ler sich geschlossen hallc. war Miß b'radlcy vom Fenster wegge'.ceieu, Zie Hörle die 5ct>rille Tr, d'iooshingL dnn Korridor und näherle sich der Türe, die s>e la.ulvs össnele, Al-s sie vorsichtig oen in den Gan.l mnausbeugle, sah sie eben noch, wie der Arzt in ieinem Labarmvrium verschwand, ich seines Lächeln umsvieile sekundenlang ihren Mund, als sie die Tür wieder schloß nnd in c>as Limmer zurüttlral, das ne uni raschen Blicken àderslog. ,)n diesem »taum

am Zchreiblisch festhalten. iezimmer zurückkehrte. Der Anblick der Dame, die sich ossenbar die ganze Zeit über nicht vom Platze bewegt hatte, stimmte ihn etwas versöhnlich. Sie schien seinen Eintritt überhört zu haben, da sie un beirrt weiter zum Fenster hinaussah. Der Arzt räusperte sich. „Miß Crcwley, hier ist Ihre Medizin — Beim Klang seiner Stimme suhr das Mädchen so schnell herum, das; er vergab, weiterzusprechen. Ihr Gesicht war voilkommen ruhig, aber ihre Au gen hingen mit. einem anderen Ausdruck

an Dr Gvoshing als bei ihrer Ankunft. Der Arzt war nichl der Harmlose, sür den er sich auszugeben wühle. Das stand nunmehr sür sie sest. Warum sah er sie nie an? Seine listigen, unruhigen Au gen ruhten immer wo anders, wenn er mit ihr irrte um ihre Mundwinkel. Der Arzt ers^hte cs und sehte seine unterbrochene Anrede sort. , „Ihr Bruder soll davon dreimal täglich, süns Tropsen nehmen, wie aus der Anweisung steht. Tie junge Tame slectie einige dieser Zeitungs- sprach, und streiften nur sciteli ganz flüchtig

. So jand sie mit einem Seufzer der Erleichterung Dr, t?ooshing, als er mil der Arznei in das War seiner Unruhe selbst nicht im klaren war. Schließ lich begab er sich in seine Privatzimmer. Beim Glas Kognak, das er aus einen Zug leer trank. - Er wog schon die Flasche in.den Händen, um sich ein zweites Glas einzugießen, , als das Telephon schrillte. - . Der Arzt stellte Glas und Flasche beiseite und lies au de» .Apparat. „Es handelt sich also um eine gewöhnliche Ohnmacht?' sragte er, nachdem

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 12
Data: 01.04.1903
Descrizione fisica: 12
—, der Knabe' wird sterben; es ist nur eine Frage von Tagen, vielleicht nur von Stunden; die große Angst, der Schreck, das Entsetzen der letzten Zeit haben Beide gebrochen, Mutter und Kind.' „Was sagt der Arzt?' „Was er sagt, beängstigt mich nicht so schr, als was er nicht sagt! Er hofft, sagt er, daß Ruhe und sorgsame Pflege meine arme Tochter bald wieder hochbringen werden; dennoch ist ein „Aber' dabei, welches ich wohl zu errathen im Stande bin, aber unfähig auszudenken oder in Worte zu kleiden

, keine Täuschung I Frau Zephira trat wieder mit dem Arzt ein, der sich bald ihr, bald dem Leutnant zuwandte. „Der Fall ist schlimm, aber dennoch, ich schwöre es Ihnen, meine verehrte Frau, dieser apathische Zustand ist nicht das Schlimmste; ja, ich versichere Sie. er bietet vielleicht die einzige Möglichkeit, sie zu retten. Nämlich die junge Frau hat absolut jedes Erinnern verloren, ein Zustand, der allerdings in gänzlichen Stumpfsinn übergehen kann, aber auch dem Körper Zeit gönnt, sich wieder-.zu erholen

der letzten Zeit sein — Mama ist noch eine sehr kräftige Fünfzigerin, die manches junge Mädchen aussticht, Sie können unsere liebe Kranke nicht besseren Händen anvertrauen.' Als der Arzt gegängelt, bot er nochmals seine ganze Beredtfamkeit auf, sie zu überzeugen, daß seine Mutter kein Opfer darin sehen, sondern sich glücklich schätzen würde, einer so theuren, armen, jungen Frau diesen Dienst zu leisten. „Mama soll ja nur Alles überwachen, nach Ordnung sehen; ihr wird ja keine Arbeit zugemuthet

Schicksalsbestim» mung an.' Am Nachmittag war es., eine Abgemachte Sache: Frau van Haanen würde Cornas Pflegemutter, und schon am andern Tage siedelte sie über. Ihre stille und doch so eindringliche Art unterwarf sofort das Dienstpersonal, und der Arzt gratnlirte Frau Zephira zu dieser Vertreterin. Mit verhSltnißmäßia leichtem Herzen reiste die Vielgeprüfte ab, Haanen brachte sie zur Bahn und versprach ein tägliches Lebenszeichen, einen Bericht über Corna. Ein süßer Schmerz zog durch seine Seele; so durste

sich, sie aß viel und trank mit einer gewissen Gier; aber sie vermochte sich nicht aufzurichten und lag entweder stumpf wachend oder schlafend auf dem Diwan, wohin man sie nun gebettet. Der Arzt hoffte auf'S Beste. Wie oft war Haanen nun stundenlang mit der Geliebten allein; er hätte sie mit den zärtlichsten Lieb kosungen, nach denen sein Herz so oft stürmisch ver. langte, überschütten dürfen, ohne daß sie ihm gewehrt hatte; aber gerade ihre Hilflosigkeit machte sie ihm heilig. Nicht einmal ihre Hand drückte

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Volksbote
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Pagina 4 di 12
Data: 05.11.1931
Descrizione fisica: 12
schadet dem Säugling, wenn die Ziege auf der Weide GiftschwäMme frißt, denn sie ist nicht wählerisch, im Gegenteil, sie ist auf Schwämme geradezu erpicht. Dr. Ed. Mader. Die Aan- als Kearikheitsü-ertrasvv Wenn der Arzt zu einem Kranken in die Wohnung kommt, dann läuft die Hausfrau, um Waschwasser, Seife und frisches Handtuch zu holen, wenn sie es einer alten Gewohnheit gemäß nicht schon hergerichtet hat. Sie weiß, daß der Doktor nicht weggeht, ohne sich die Hände ordentlich gewaschen

zu haben. Wenn sie da so mitgehen könnten auf seinem Praxis gang, dann würden sie staunen, wie oft der Arzt die Hände waschen muß, ja auch zuhause, in der Sprechstunde, steht immer fließendes Wasser bereit, um seiner „Waschwut', wie sie es vielleicht nennen möchte, frönen zu können. Und gar erst, wenn er operieren, eine Geburt zu leiten hat! Das ist Anlaß zu einem minutenlangen Reiben und Bürsten mit Seife mit heißem Wasser, Weingeist und andern Mitteln. So schmutzig kann nach der Meinung des Laien doch niemand

sein, daß man sich fast die Haut wegreiben müsse! Der Arzt scheint aber anders zu denken, sonst täte er es nicht, denn ein Vergnügen und eine Annehmlichkeit ist es für empfindliche Hände nicht, das wissen ja unsere Hausfrauen und die Wäscherinnen am besten. Warum also! Ein Wort genügt: Ansteckung! Es ist heut zutage selbstverständlich, daß man von Bakterien, Bazillen, Krankheitskeimen spricht. Die kleinen, nur mit dem Mikroskop sichtbaren Lebewesen sind der Ansteckungsstoff, der so wohl vom Kranken, auf den Arzt

wird der ge wissenhafte Arzt sich sorgfältigst waschen, in gewissen Fällen sogar Gummihandschuhe än- ziehen. Dann schützt er sich und seinen Kranken. 0 Was lernst du nun von dem Arzt in Bezug aufs Waschen? Schützest du dich und aildere vor Ansteckung durch gründliches Waschen nach Berührung von Kranken oder ihrer Ausscheidungen, wie Urin, Eiter, Stuhl, Auswurf ufw. Vermeidest du Besuche bei ansteckend Kranken, die nicht unbedingt nötig sind! Wie ist es, wenn du mit Wunden an dir oder anderen zu tun hast, be reitest

, was der Arzt tagaus, tagein immer wieder macht: gründlich Hände waschen! Dr. S.

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Alpenzeitung
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Pagina 8 di 8
Data: 04.03.1934
Descrizione fisica: 8
, der Bruder der Lady os Mougtham — Dr. Goos- l,ing, unser bewährter Dorfarzt.' Die beiden Herreu schüttelten sich die Hand. ,,Wic »ernahmen in Mougtham House das Law auf dem kürzesten Weg hierher, wo wir den Toten l hing, als Eecil geendet. „Diese Ansicht ist grund sanden.' falsch und entbehrt jeder Grundlage/ „Mich alarmierte ebenfalls die Glocke', entgeg- „Welche Anschauung vertreten Sie?' sragte Cecil nete der Arzt, „Ich besand mich auf dem Heimweg dagegen. „Ich würde mich lebhaft da,ur mterefsie

Einflüsse oder an Ungluckssalle zu Cecil machte eine Handbewegung. I glauben. Im Inneren aber ist er überzeugt, dah Ich denke nichts mehr', gab er düster zur Ant- weder das eine noch das andere vorliegt, sondern Wort. Aber das eine steht fest: Der Sache muß ein daß hier Menschen, sagen wir gleich Verbrecher am Ende gemacht werden. So oder so. Oder sollen noch Werke sind.' ^ melir Menschen an Ttütte ihr Äeben ìierlie-I Äer Arzt lvandte dem Sprecher ruuarng Gesicht zu und aus dem halb bewundernden, halb

Der Arzt kniff die Brauen zusammen lind Heu- ärgerlichen Blick, den er ihm zuwarf, erkannte die ci) hatte dos Empsinden, als lächelte er höhnisch. K'r. à richtig er vermutet hatte. ^ ^ i>.v'.,'ct>ende Alennun,.' lind luisuge schritte klangen der Gioite , et klärte Eecil, „und begaben un» Ab« daran'mochte.7auch di^vkleü'MlVcheiì'schuldI ' .'.Mein Her?).entgegnete Dr. Gooshing hastig, ein, die um Mund und Augen des Doktors la- als wollte er diesen Gedanken nicht »n Henry aus- I kommen lasien

. Wir Sie jagen, was Sie wollen, ich bin überzeugt, daß erwarten 5ie hier.' es hier nicht mit rechten Dingen zugeht.' Mìe Sie wünschen, meine Herren', entgegnete Der Arzt hatte ihn mit keinem Wort unterbrv- der Arzt. „Ich für meine Person bin herzlich sroh. chen. In den Blick, mit denen er Cecil maß. lag wenn ich ins Bett komme. In einigen Minute» ein spöttischer Ausdruck. Diesmal konnte sich Henry schlägt es ein Uhr. Gute Nacht!' nicht irren. Er reichte den Beiden die Hand, dann stieg er Und dennoch läuschen

läuten? Und zu welchem Zwecke geschähe dies? Bei dem ersten Fall konnte man zur Not noch auf den Gedanken kommen, daß ein ver späteter Tourist aus Neugierde am Glockenstrange zog und sich dann zu Tode stürzte. Aber im Ernste anzunehmen, daß sich dieselbe Geschichte viermal wiederholt, ist Wahnsinn. Und vollends in diesem letzten Fall. Kein vernünftiger Mensch wird auch nur im Traume auf den Gedanken kommen, daß Mawland lautete und hierauf von einem Felsen kürzte. Und dennoch versteift sich der Arzt

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