. Wir werden ihnen die Stirne bieten! ... Mögen sie kommen, die Abkömmlinge Armins; sie werden nicht mehr die Legionen des Varus j finden! . . ." Capello, der Kommandant der ! 2. Armee, die unser Stoß getroffen hat, sagte: I „Die zweite Armee ist vorzüglich gerüstet." Und Cadorna, dieser größte Italiener, den der Krieg gezeigt hat, rief noch am 23. Oktober abends, also wenige Stunden vor dem Angriffsbeginn: „Es j ist nichts zu befürchten." Und vor der Unter- j suchungskommission sagte Cadorna aus: „Es hätte mr genügt
, wenn jeder Mann ein Magazin, jedes , Maschinengewehr eine Gurte und jedes Rohr einen Tchuß abgegeben hätte, und der Feind wäre nicht gekommen." Ia, das war eben das „Wunder", ! daß wir den Italienern sogar zu dieser einfachsten Kampfäußerung die Zeit nicht gelassen haben. So berechtigt es also für die Italiener ist, von einem „Wunder" zu sprechen, so falsch ist es, wenn j dies auch mit oder ohne Absicht von unserer Seite geschieht. Um das Armee-Oberkommando Baden gegen den aus den Ereignissen sich ergebenden
den Ruhm unserer alten, trotz allen Mängeln doch prachtvollen Armee, die nur richtig geführt zu werden brauchte, um die glänzendsten Siege zu erreichen, herabsetzen muß, ohne daß damit in den Augen der Kundigen und vor der Geschichte der Rettungsversuch Erfolg ha ben könnte. Es ist ein alter, österreichischer Fehler, rlles. auch das anerkannt Schlechte, gut zu finden, weil es „österreichisch" ist. Erst die tiefen Schatten, bie unser altes Oesterreich aufzuweisen hatte, die natürlich auch in unserem
Heerwesen wirken mußten, bie in Licht umzuwandeln auch einem Zauberer nicht gelingen kann, lassen den Ruhm unserer j alten Armee umso heller erstrahlen. Diese - Zeilen sollen das Licht in der alten k. u. k. Armee im herlichsten Strahlenglanz aufblinken lassen, wenn dabei auch die Vortrefflichkeit ber höchsten Führung in Frage kommt. Diese oberste Führung hat. wie jede andere, jederzeit Fehler gemacht — sie möge sie selbst verantworten. Zu chrer Entschuldigung aber den glänzenden Erfolg
als etwas Unfaßbares, als einen nicht zu erwar tenden Zufall hinzustellen, so als ob eben einmal eine blinde Henne ein Korn gefunden hat, unseren Sieg also auch zum „Wunder" stempeln zu wol len, ist eine freventliche Herabsetzung unserer alten k. u. k. Armee. Nein! Der Erfolg am Isonzo war für das k. u. k. 1. Korps in keiner Richtung ent Wunder. Die Führung des 1. Korps hat diesen Erfolg so, wie er errungen ist, als sicher erreichbar erkannt, hat ihn darum erstrebt, vorbereitet und gewollt, hat die Truppen