Nro 9* Bohen am n. August 1796. Auszug verschiedener gleichlautender Btiefe von den Italienischen Grenzen vom 9. d. M. rTachmicrag. Nachdem Se. Excellenz der Herr F. M. Graf v. Wnrmser Mantua gänzlich entsetzet hatte, ließ derselbe das Centrum seiner Armee am z. d. M. weiter vorrücken, um dem fliehenden Feinde fortan nach zu setzen. Da aber die Avantgarde zu ungelegner Zeit sich bey Castiqlione und Solferino mit dem weit stärkern Feinde engagirt hatte, und denselben wirklich schon zum Weichen

mit der Armee noch Kommunication hatte, auf so einer Art bewerkstelliget worden ist, daß gar nichts bloß gestellet, sondern alles in Sicherheit gebracht wurde. Hierauf wurde am 7. d. M. das Hauptquartier nach Volargne verlegt; um aber dem Feinde jede Streiferey und jeden Anfall auf Tyrol, so zu sagen, unmöglich zu machen, ist nach verschiedenen starken Scharmützeln bey Valsergne und Verona 1 wobey der Feind stark gelitten hat, das Hauptquartier nach Ala am 8- d. M. festgesetzt, und der Montebaldo

von der Venezianer Seite, so wie alle Pässe dergestalt mit Batterien und Geschütz besetzt wor- den, daß der Feind ohne Erfolg nur Ströme von Blut aufopfern würde, wenn er sich an diese mit Feuerschlünden und mit einer schon verschanzten Armee besetzten Felsen wagen wollte. Die linke Kolonne, welche sich zu Verona von Legtiago her mit dem Centrum vereiniget hatte, zieht sich mit vieler Beute, und mit Zooo Gefangenen gegen Viceliza und Bassano, ohne daß es der Feind gewagt hätte ihr nachzusetzen

Nro 5. - 1 BotM/ am z. August 1796. um »2 Uhr Mittag. Auszug aus verschiedenen gleichlautenden Briefen von Roveredo, Riva, ?!la, 1W und Galoo von I. und 2. August 1796. Abends - * - .. - > - • \ französische )lrmee hat bey Goito nicht stand gehalten, sie ist mit eilender Flucht abgezoaen, und wird von, Centrum unserer Armee auf dem Fusse über Vallchgio und Borgyetto verfolget. Vorgestern soll F. M. Wurmser mit dem Commandanten, und der Generalität von Mantua bey Porta molina schon gesprochen

zurückgeschlagen, so wie auch alle französische Schiffe entweder erobert, oder im Grund gebohrt. Niemals erwarteten die Feinde einen so allgemeinen, und so einhellig ausgeführten Angrif. Auf diese Art ist der Gardsee von den Feinden ganz gereiniget, und wir haben Communikation mit Brescia , Mantua und Verona. Die Garnison von Mantua hat bereits in Verbindung mit dem Centrum unse rer Armee die Feinde gegen Borgoforte am r. d. M. Nachinittag verfolget, wobey sich auch Mantnaner Bürger und Bauren befanden

mit einem beträcht lichen Verluste in die Flucht. Eine Französische Kolonne von 4000 Mann befindet sich von ihrer Armee ganz abgeschnitten zwischen Lunato und der Brücke St. Marco, und wenn sie nicht über die Klinge springen will, bleibt ihr nichts anders übrig, als sich den Oesterreichern, welche sie schon umringen, gefangen zu geben. Das Regiment Keul hat bey der Affaire zu Brescia am meisten gelitten, hingegen aber haben die Oester reicher in dieser Stadt bey 6000 Gefangene gemacht, worunter sich 3 Generale

gerichtet haben. Die Oesterreicher sol len schon in Ferrara seyn, und gegen Bologna gehen, wo die Franzosen auch Magazi ne haben. Die zwey Clubisten Bentivoglio und Fiaschi haben sich in Ferrara ge flüchtet. Die in Peskiera eingeschlossenen Franzosen haben sich noch nicht ergeben, sie werden eö aber bald thun müssen. Anmerkung. Da die k. k. Armee immer weiter in Italien vorrückt, und die Nachrich ten hier nicht mehr täglich eintreffen können, so wird in Zukunft, wenn anders kein Hinderniß