Sk 30 ,Bozner Nachrichten', Dienstag, 7. Februar 1911 S war einem Feldherrn der gewisse Erfolg so in die Hand ge- «geben. Mt fünffacher Uebermacht - stand -er den von der übrigen Armee abgetrennten Truppen Kurokis gegenüber. Der unzweifelhaft erscheinende Sieg mußte für diese mit , einer Oatastrophe enden, die nicht nur das Schicksal des Ta ges, sondern wahrscheinlich des ganzen Feldzuges zu Ruß lands Gunsten entschied. Daß General Kuropatkin und seine Unterführer diese Lage nicht auszunützen
verstanden, ist ein Beweis dafür, daß es ihnen an den notwendigsten Führer- eigenschaften, festem Willen und verantwortungsfreudigem Wagemut, fehlte. Wenn die Armee ohne. Verluste an Geschützen u. dgl. wohlbehalten nach Mu^en gelangte, so ist das nicht das Verdienst des russischen Führers' es war dieses nur einzig und altein dem Umstand zu verdanken, daß die Japaner nicht verfolgten. Allerdings lag dies in erster Linie daran,, daß es ihnen an ^ starker Kavallerie fehlte. Aber Man wird trotzdem
den Japanern den Vorwurf nicht ersparen dürfen, daß sie durch die mangelhaste Verfolgung auf einen großen Teil der Früchte des Sieges verzichteten. Die Erschöpfung der Trup pen kann als Entschuldigung hierfür nick-t gelten:' die Rus sen Waren zum mindesten ebenso ermattet. Wemmbens hätte die Armee Kurokis die Verfolgung aufnehmen können Hier gilt das Wort unseres Exerzierreglements: „Was zusam menbricht, mag liegen bleiben!' Es ist Vollkommen mensch lich und erklärlick. daß nach einem unter derartigen
, tage lang wahrenden Anstrengungen errungenen Sieae die Na tur ihr Recht verlangt. Der Führer aber, der dieser Forde rung nachgibt, beraubt seine Truppe der Früchte des Sieges und nötigt sie zu neuen Ovfern. um diese zu erlangen. Hät ten die Japaner den kräftigen Willen besessen, die Ermat tung zu überwinden und wenigstens mit Teilen die Verfol gung aufzunehmen, so wäre ihnen schon setzt Mukdeu ohne große Opfer in die Hände gefallen und die russische Armee auf .lange Zeit hinaus zum Kampfe unfähig
gewesen. Da sie aber die Verfolgung unterließen, so war General Knropat- i?in ganz berechtigt, sein Telegramm an den Kaiser mit den Worten zu schließen: „ ... Während der ganzen Kampfe, vom 80. August ab beginnend, smd dem-Feinde keine Trophäen überlassen wor den. Augenblicklich steht die Armee bei Mukden, bat einige. Tage in Ruhe verbracht. 5'ch mit Verpflegung versorgt und - - ist bereit zu neuem Ringen.' Miale der Bank für Tirol und Vorarlberg in Sot-n übernimmt (gegenüber der Stadt- Pfarrkirche) SMtinlagk« atgell EivlagMchtt