Armee werde kämpfen müssen, sondern auch gegen den russischen Winter. Seine unbezähmte Herrschsucht hatte ihn aber schon zu stark verblettdet.Er dachte sich die Sache jeden falls für viel leichter, als es wirklich der Fall war. Große Herren, die v i e l zu kommandieren haben, leben nicht selten im Wahne, all e s kommandieren, wenden und drehen und sich untertan machen zu können. Die russische Armee wich vor Napoleon immer weiter zu rück, teils wohl gezwungen, teils aber auch, um Na poleon
zugrunde. Die Russen hatten hinter sich ihm die Brunnen zerstört oder verschlammt. Die Proviantwagen blieben weit zurück, weshalb die Armee Not litt. Binnen sechs Wochen wa ren z. B. von 16.000 Württembergern nur noch 4500 am Leben. Weiter gings, immer weiter, bis Moskau. Und gerade dieses. Moskau, mit seinen Palästen und seinen strahlenden Türmen, Der auch mit vielen armen Hüt ten sollte Napoleon zur Niederlage werden. Es waren nur noch arme Leute zu treffen, alles war sonst ver schwunden
, auch die russische Armee. Napoleon hielt sich schon der Herrschaft über Rußland sicher. Er sollte sich täuschen, wie selten noch ein Feldherr sich getäuscht hat. Kaum war er in Moskau eingezogen, loderten an zahlreichen Stellen der Stadt Feuer auf. Es roch nach Schwefel und Pech, was. auf absichtliche Brandlegung durch Russen schließen ließ. Da in der Nacht zum 16. September erhob sich noch ein heftiger Norüwmd, der gewaltig in die Flammen blies, so daß Moskau bald einem Flammenmeere glich. Drei Tage hielt
zu erdulden, Tausenden fielen wegen grimmiger Kälte, Mü digkeit und Hunger die Gewehre aus den Hän- d e n. Am 5. Dezember ließ Napoleon bei S m a r g o n i, östlich von. Wilna, seine Armee im Stich und eilte auf einem Schlitten davon, um möglichst schnell nach Paris zu kommen, ehe die Botschaft von seiner Niederlage dort eintreffen sollte, um eme neue Armee zu organi- S eren. Von den 652.000 Mann kehrten nur noch 58.000 lann aus Rußland zurück. Fast eine Halbe Million Soldaten hat Napoleon dem Tode
und Frankreich das Ver hältnis zwischen Offizier und Mann in der ita lienischen und französischen Armee angesehen und bin der Meinung, daß die Erziehung der italieni schen und französischen Offiziere zeitgemäßer war als die der österreichischen und reichsdeutschen. In unseren und den reichsdeutschen Offizieren steckte noch zu viel Landsknechtsmäßiges, das tn der Zeit der Volksheere nicht mehr zeitgemäß war. Das meist unnötige Gc- brülle, Geschnauze und Geschimpfe hat viel geschadet. Verheerend aber wirkte