manchmal sich ganz gehörig anplauschen lassen. Was unsereiner hier bieten will, ist eine winzige Auswahl von ernsten und heitern Stücklein, die sich meist in der Meraner Gegend abspielten. Er gedenkt damit so lange sort- zufetzen, bis die Geduld der teuren Leser erschöpft ist und der hochmögende Herr Redakteur in ihrem Namen ein donnerndes „Halt' dem elenden Schreiberlein zuruft. 1. Gefangennahme Andreas Hofers. Das „Innsbrucker Blatt' vom 10. Jänner (1810) spottete mit folgenden gemeinen Ausdrücken
, durch öffentliche Blätter ver breitete Maske und Verkleidung des von den Fran zosen geplanten schurkischen Vorhabens. Dem sei, wie ihm wolle. Der gute Sandwirt Andreas Hofer wurde gefangen. Die traurige Geschichte ereignete sich aus folgende Weise. Am 27. Jänner gingen drei Kompanien Fran zosen von Meran um 1 l i 9 Uhr nachts nach Passeier ob und erstiegen noch diese Nacht den hohen, mit vielem Schnee bedeckten Berg ober St.. Marlin, auf welchem der Sandwirt in einer Almhütte mit Weib und Kindern, einem guten
Freund und einem Schreiber verborgen, aber schon verraten war. Denn es waren, wie man allgemein sich erzählte, schon seit langer Zeit 300 Dukaten auf Andreas Hofers Kopf gesetzt worden. „Der Mann war wenigsten» was wert', bemerkte k. Vogelsanger beißend, „wenn auch seine Feinde den ungelehrten Bauernschädel so hoch tarierten. Leider gab es aber auch einen Tiroler, der bei Freund und Feind keinen Pfifferling galt.' Die Verräter sollen ein „eigener seiniger Vetter und sein Töl' (aus der Taufe Gehobener
