Franz Raffl : der Verräter Andreas Hofers. - (Anno Neun : geschichtliche Bilder aus der Ruhmeszeit Tirols ; eine Jahrhundertgabe für das Volk ; 31)
Beim Vergleich der beiden Aussage-Protokolle er gibt sich 1. daß der Kurber Peter mit Peter Ilmer identisch sein muß, 2. das, was Ilmer über seine Unter redung mit Raffl erzählt, klingt glaubwürdiger als die Aussagen Raffls. 3. Raffl erzählt mit keinem Worte, auf welche Weise er Andreas Hofers Zufluchtsstätte entdeckt und was er mit diesem und dessen Frau ge sprochen, Tatsachen, welche durch Kajetan Sweths Aus sagen ja feststehen. 4. Die Rolle, welche Raffl den Richter Andreas Auer spielen läßt
, steht im Wider spruche mit dem Charakterbilde dieses Mannes. Denn wenn Auer auch niemals ein Freund Andreas Hofers war, so wollte er doch keineswegs Schergendienste leisten Zu seiner Gefangennahme^). 5. Raffl erwähnt mit keinem Worte sein Zusammentreffen mit Peter Ilmer am 27. Januar 1810 auf dem Wege nach Meran bei der Kapelle am Sandwirtshause. 6. Die Angabe Raffls, er habe nicht gewußt, was in dem Briefe des Richters Auer an General Huard in Meran stand, ist eine be wußte Unwahrheit Raffls
die Gefangen nahme Andreas Hofers, diese Iudastat, bewirkt haben, nämlich die Anzeige bei Gericht, das Ueberbringen des ' ') Kurber ist wohl nur ein Schreibfehler für Kurzer. Denn im Kurzer- , häuSl zu St. Martin befand sich Ilmers Kramerei. in Beda Weber, Das Thal Passeier und seine Bewohner. 2. Aufl. von Dr. A. Schatz. Meran 1903, S. I4l. Auer, 17W geboren, früher Zolleinnehmer in der Rssschläg bei Neutte, war seit dem Jänner 17M Pfandrichter in Passeier, hatte eine Familie von sechs Kindern, verlor