Die Dummen werden nicht alle.. Wie wir der faschistischen „Alpenzeitung" vom 7. April entnehmen, hat die „Grazer Tagespost" vom 5. Ls. unter dein Titel „Jtaliana" einen Bericht über die Erfolge des Faschismus in Italien veröffentlicht, in wel chem dem Faschismus folgendes Lob gesungen wird: „Der Prozeß der Verwaltung ist einfach und treffsicher; ein Amtsbürgermeister in der Gemeinde, ein staatlicher Beamter mit absoluter Machtvollkommenheit der Exekutive, neben ihm eine beratende Körperschaft
, also mit dem 6. Lebensjahre in die Organisation ausgenommen und in ihr in allen Disziplinen geistiger und körperlicher Ertüchtigung erzogen/' Daß die „Alpenzeitung" mit sichtlichem Wohlbehagen die Tatsache feststellt, daß der Faschismus in einem öster reichischen Blatt Anerkennung findet, ist verständlich. Unverständlich aber ist es, daß ein Blatt, wie die ' „'Grazer Tagespost", die bis jetzt stets für das Recht der Südtiroler eingetreten ist, und damit auch gegen den Faschismus Stellung nehmen mußte, einem idioti
, daß dort eine Balilla-Orga- ! nisation gegründet worden sei, zu deren ersten Präsidenten der ! Präfekturskommissär von Latsch, Antonio Sergio, und zu deren j Vizepräsidenten ein gewisser Hilarius Rizzi ernannt wurden. ! Die „Alpenzeitung" stellt weiters fest, daß sich 62 Kinder m die | Balilla einschreiben ließen; daß hievon nur 12 freiwillig, 'die j übrigen 50 aber eigenmächtig eingeschrieben wurden, hat der j Berichterstatter offenbar übersehen, anzuführen. Weiters mel- s dete das Blatt, der „Federazione
der „Alpenzeitung" in Kenntnis gesetzt, j Eines Tages später eröffnete Vizepräsident Rizzi tatsächlich die * Sammlung. Obwohl der Gesamtbetrag der eingelaufenen Spen- ? den sich bisher der Kenntnis der Oeffentlichkeit entzieht, ist ' schätzungsweise kaum mit mehr als 50 Lire zu rechnen. Denn in den meisten Fällen erntete Rizzi statt der erhofften Geldspende nur Spott, Hohn und schroffe Ablehnung, so daß er seine Sam meltätigkeit bereits nach einem halben Tage einstellte. Am folgenden Tage trugen Mauerecken
zwar die „Giovanezza", aber so schlecht als möglich, und ging dann wieder heim. Von den befohlenen Feuerwehren war von Tarsch niemand erschienen, von Latsch 3 bei einem Mitglieder stande von 74, von Goldrain 12 und von Wörter 10 Mann. Martell war durch 5 Faschisten vertreten. Zum Unterschiede von ähnlichen Veranstaltungen hörte man nichts von schwungvollen Reden und .auch die „Alpenzeitung" hüllte sich in völliges Schweigen. Wie man hört, soll Giarratana Latsch in höchst deprimierter Stimmung verlassen