sich. Er küßte ihre Hand, lachte und strich sein helles Haar zurück, in dem der Wind wühlte, dann legte er seinen Arm in ihren, und Nun wanderten sie und plauderten. Die Beivegungen seiner langen Glieder hatten etwas Schlenkriges, er war erst Anfang zwanzig, Antonie einige Jahre älter als er. Alfred erzählte, daß er soeben einen Brief von seinem Vater erhalten habe. Dieser würde am näch sten Abend ankommen, um von seiger anstrengenden Arbeit in der Großstadt auszuspannen. Er selbst, Al fred, gebe
seinem Aufenthalt einige Tage zu, um mit Braut und Vater zusammen noch ein paar son nige Ausflüge zu unternehmen und dann endlich wie der zu seinen Arbeiten auf der Hochschule zurückzukehren-. JEDE STUNDE CREME Antonie und Alfred steuerten in schnellem Gang der Terrasse eines Hotels zu und traten in die Glas veranda, wo schon einige Leute an den weiß gedeck ten Tischen saßen. Das Abendessen kam, und sie schmausten mit gutem Appetit. Ein paarmal schob Alfred seine Hand hinüber und legte sie, fest zu greifend
, auf die Antoniens, — er lachte sie dabei an, fröhlich, herzhaft und unbekümmert. „Ein Knabe," dachte sie mit einem kleinen Lä cheln, „ein größer, kindhafter Knabe, — ich kom me mir vor, als sei ich seine Mutter." Ja, Alfred hatte ein Lachen wie ein Kind, und auch die unbefangene Art, wie er den Oberkörper reckte, und das zeitweilige, abgehackte Heben und Sen ken der Schultern waren etwas knabenhaft. Antonie aber hatte nichts mehr vom Kinde, und ihre schönen, schmalen Hände schimen schon die einer jungen Frau
, so schlank, so leichten Schrittes. Ich bin abgearbeitet und freue mich auf die paar Tage der Muße. Wir wollen heiter und sorglos sein." Zum Abendessen spendete der Vater eine Pfirsich bowle. Es lag etwas Sprühendes in seiner Unter haltung, und dabei waren doch immer der klare Ernst und das gleichsam durchleuchtete innere Maß seines Daseins zu erkennen. Antonie dachte: Ob Alfred auch einmal wird wie er? Sicherlich nie so weltgewandt und von so maß vollem, gefestigtem Wesen. Nach der Bowle trat
man auf die Terrasse und sah aufs Meer. „Morgen werden wir Westwind haben," sagte der Vater, „guten Segelwind, der uns hinaustragen soll. Und nun gute Nacht — und auf morgen!" Er be gab sich sofort zur Ruhe. Das Brautpaar ging Noch auf die Promenade und setzte sich auf eine Bank. „Dein Vater ist herrlich," sagte Antonie, „immer wieder bewundere ich ihn; er ist so schlicht und warm, so vornehm und gütig. So solltest Du auch ein mal werden." Alfred lachte. „Du sthwärmst ja, Antonie," sagte er, „fast