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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 11.01.1949
Descrizione fisica: 6
." Eva lächelte kaum merklich. Sie setzte sich Al fred gegenüber und wartete. „Ich ^bin ein Mensch, der direkt aus sein Ziel losgeht." „Mein Gott, Sie sind weitschweifig!" „Wir kennen einander kaum und es wird Sie gewiß befremden . . „Daß Sie um meine Hand anh alten wollen?" Alfred wurde sichtlich leichter ums Herz. „Ja", sagte er und atmete aus. „Was sagen Sie dazu?" „Die Reihenfolge ist nicht ganz richtig. Sie hätten sich verlieben sollen, mit einem Blumen strauß kommen ..." „Mein Gott

, das alles kann ja noch geschehen. Werden Sie mich heiraten, Eva?" „Warten Sie, so rasch geht das nicht. Zuerst muß ich die Gewißheit haben, daß Sie mich wirk- lich lieben." „Ich habe doch soeben um Hre Hand ang halten." „Ja, über ich weiß nicht, warum Sie mich he raten wollen." „Weil Sie die einzige Frau sind, die zu m paßt." „Was stellen Sie sich dabei vor?" Alfred überlegte. „Ich stelle mir eine Frau vor", sagte er na einer Weile, „der ich meinen Kopf in den Schc legen kann, die mich versteht, lvenn ich schlecht Laune

bin, die mit mir spazieren geht und si um mich sorgt." Alfred schaute seine Hemdbrust o und fügte hinzu: „Und meine Knöpfe annäht." „Und Sie manchesmal ouszankt, nicht wahr« „Sie haben recht. Auch danach sehnt man fi manchmal." Sie stellen sich also etwas — wie sine Mutti vor, nicht wahr?" Alfred errötete ein wenig. „Eine mütterliche Frau märe eigentlich da schönste. So eine junge, schöne Mutter ..." „Anspruchsllos, die nur in Ihnen und für Sie tobt. O nein, lieber Freund, so bin ich nicht." Cva schüttelte «den Kopf

und setzte sich so ver führersich hin, daß Alfred sagte: „Setzen Sie sich näher zu mir, damit ich Ihre Hand halten kann, Eva. Der Mensch ist viel auf richtiger. wenn er die Wärme einer kleinen Hand spürt." „Später. Sehen Sie mich an, Alfred! Schau ich aus, als wollte ich nur heiraten, um mich um einen Mann zu sorgen und seine Knopfe anzu- nähen?" „Ich dachte nicht daran, daß Sie mich gerade deshalb heiraten würden. Aber ich glaubte, daß Sie es täten. Ich möchte Sie so zärtlich betreuen! Ich verdiene

monatlich ..." „Pfui, das gehört nicht hierher. — Ich weiß es übrigens. Setzen Sie sich aus den Boden, Al fred, und legen Sie den Kopf in meinen Schoß." Eva warf rinen Polster vor ihre Füße. Alfred legte den Kopf auf ihre Linie und streichelte ihren Schüh. „Das ist ihre erste Antwort, nicht wahr, Eva?" „Rein", sagte Eva. „Wie sitzen Sie?" „Herrlich", sagte Alfred und umschlang ihr« Beine. „Wie bei Mutter." „Seien Sie nicht schlimm, Eva. Ich wünsche mir nicht, daß Sie jetzt meine Mutter wären." Alfred

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 29.05.1914
Descrizione fisica: 8
. Die junge Gräfin, eine an mutige und reizende Erscheinung und zugleich die Erbin eines ungeheuren Vermögens, sah sich bald von Anbetern umringt. Sie fühlte sich aber nur zu einem derselben, Alfred von Winter, hingezogen, der durch fein hübsches Gesicht, die schwarzen, ge lockten Haare und durch sein einnehmendes Wesen ebenso wie durch seinen Geschmack im Anzug, seine wunderbare Leichtigkeit im Tanzen und ' seinen prachtvollen Gesang das Entzücken der Gesellschaft war. Alfred war ein bekannter Spieler

selbstverständlich, daß Abgeordnete, die wünschen, daß die Lehrerge- wie er den Werbungen des Alfred von Winter ein Ende machen und das Lebensglück seiner Tochter sichern könne. Der Kavalier hatte seine Werbungen fortgesetzt und sie zuletzt geradezu aufgefordert, mit ihm durch zugehen. Er schrieb ein Billett, mit dem er ihr eine heimliche Zusammenkunft zu einer Stunde vor schlug, in der, wie er wußte, der Vater beim Spiele war. Er forderte sie zu gleicher Zeit auf, als Zei chen ihrer Zustimmung eine Rose

im Gürtel zu tragen. Graf Janos fing den Brief auf, begab sich sofort zu seiner Tochter, bat sie, mit ihm auszugehen, und überreichte ihr eine Blume, indem er sie bat, sie in den Gürtel zu stecken. Sie gehorchte lächelnd. Auf ihrem Spaziergang begegneten sie Alfred, der sie grüßte und überglücklich schien, daß sein Wunsch er füllt würde. Der Graf geleitete seine Tochter zu der Wohnung eines Bekannten und forderte sie auf, ihn dort zu erwarten, dann kehrte er nach seiner Wohnung zurück

, die in einem Garten lag. Er hatte seine Dienerschaft weggeschickt und blieb allein. Zur bestimmten Stunde erschien Alfred und sprang über die Gartenmauer. Da er die Tür ver schlossen fand, drang er durch ein Fenster in das Haus. Mit der gespanntesten Erwartung sprang er in das Zimmer von Helene. Aber wie groß war haltsfrage nicht von heute auf morgen, sondern auf Jahre hinaus zum Abschluß gebracht werde, für die Knauserei des Landesausschusses nicht begeistert sind. Der Abg. Abram gab im Schulausschuß

behandeln — nichts wäre ein facher." „Aber, Herr Graf," sagte Alfred zitternd, „ich bin kein Räuber." „Kein Räuber," rief der Graf, „Ivas sind Sie denn? Sie wollten meine Tochter rauben — eine Erbin und ein Vermögen stehlen. Ich habe Ihren verbrecherischen Brief. Ich werde keine Gnade tval- ten lassen. Wenn Sie nicht meinen Willen tun, schieße ich Sie nieder." „Was wollen Sie, mein Herr?" „Sie müssen den Ort sofort verlaßen. Sie muffen sich mindestens fünfhundert Meilen von hier ent fernen und niemals

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Neueste Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 25.02.1934
Descrizione fisica: 8
haben, ob die ein gezahlten Gelder auch nicht widerrechtlich verwen- d e t wurden. Die Prüfung der Belege, Bücher und Kassen bestände wird selbstredend Monate dauern. Das Hauptaugen merk wird darauf gerichtet, daß die Mitglieder, die in gutem Glauben ihre Beiträge geleistet haben, nicht geschädigt werden. Der Kamps um die Weltanschauung. Berlin. 24. Febr. Alfred Rosenberg, der Leiter des Außenamtes der nationalsozialistischen Partei, hielt einen Vortrag über den Kampf um die Weltanschauung. Er sagte

, während Großbritannien seine bisherigen Luftstreitkräfte nicht vergrößern soll. In englischen offiziösen Kreisen enthält man sich vorläufig jeden Kommentars zu diesen Mitteilungen. Im weiteren Verlaufe seiner Rede setzte sich Alfred Rosen berg auch mit dem Kardinal Faulhaber auseinander, ohne ihn jedoch zu nennen. Wenn in diesen Tagen eine hohe kirchliche Persönlichkeit Reden verbreiten läßt, sagte er, so wird niemand von uns Aeußerungen seiner Dogmatik als amtliche Persönlichkeit der nationalsozialistischen Partei

" — es ist schon was dran! ' 1 Aber ich beginne besser mit dem Anfang als mit demM Alfred und Lilly lernten sich vor fünf Jahren kennen, verU ten sich vor vier, verlobten sich vor drei und heirateten | vor zwei Jahren. Im Vorjahre erst ließen sie sich Wer die beiden netten, lieben Leutchen kannte, dem kam ^ Ende überraschend. Aber wenn sich ein Paar noch st ^ liebt — zwei Schwiegermütter, sechs Tanten, 13 G'fchM kinder und sieben Freundinnen verfügen über unheimltz Kräfte der Zerstörung

. Und ohne daß sich Alfred und U ernstlich böse gewesen wären, riß man sie einfach auseM. der. Drei Verhandlungen wurden abgeführt. Wenn der P bandverteidiger recht schön und salbungsvoll von der Unch löslichkeit der heiligen Ehe sprach und daß die Scheidung-, gründe kaum so triftig wären, sowie daß das Einigende M stärker fei als das Trennende, da nickten Alfred und Li!l! bejahend und in ihren Augen glänzten Tränen der RühM, Aber dann sagte seine Mutter, daß Lilly nicht kochen k» und ihre Mutter sprach von Alfreds

Untreue, sechs Tanten ta, ten, 13 G'schwisterkinder untergruben den jungen Bau mi sieben Freudinnen schürten so lange, bis Alfred und Lilly G lich selbst an die „unüberwindliche Abneigung" glaubten, feie man ihnen in verwandtschaftlicher Liebe ein- und ausredch, Die Scheidung wurde also ausgesprochen und das junge faul nahm stumm voneinander Abschied. Jedem drückte er i» nahe das Herz ab und vielleicht hätten sie sich im letzten Au^ blicke noch versöhnt -- wahrscheinlich sogar —, wenn nichts beiden

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Tiroler Post
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Pagina 19 di 20
Data: 26.07.1912
Descrizione fisica: 20
einen ungeheuren pekuniären Aufschwung. Alfred Krupp konnte sich nun der Geivehrfabrikation widmen, und schon 1843 legte er dein preußischen Kriegsminister zwei mit eigener Hand geschmiedete Gewehrläufe zur Prüfung vor, doch ohne vorerst damit durchzudringen. Die Erfindung einer Gußstahlwalze war ein weiterer Schriit vorwärts, so daß 1815 aus den 15 Arbeitern bereits 122 geworden waren. Nun gelang es ihm durch ein einfaches Verfahren Gußstahlblöcke her- zustellen. Auf der Ausstellung in London im Jahre 1851

Wissen angeeignet, sorgte für Bildungsstätten im weitgehendsten Maße. Wohl selten wird der Tod eine so große Lücke gerissen haben, als der Heim gang dieses nimmermüden Schaffers. Erstarb am 14.Juli 1887, tief betrauert von seinen Mitarbeitern und Untergebenen. Ungleich dem Verstorbenen, dessen Lebenslveg in jungen Jahren Not und Sorge begleiteten, trat der Erbe, der 1854 geborene Sohn Friedrich Alfred Krupp an die Spitze eines kleinen König reiches. >Zhm war Vorbehalten, das ausznbauen und zn erwei

frommen. Wenn Tätigkeit Glück bringt, ber fr*r Arbeit das Gebet.' Möge jeder in unserer Gemeinschaft, * )er niedrigste, aufmerksam und weislich darnach Aden, sein Wohlergehen durch Befolgen dieser Lehre sich zn ver- Mssm nnd zu erhalten! Wenn das geschieht, so würde mein 'Ptllcr Wunsch erfüllt sein." Alfred Krupp, lü ^ le fiMe Energie, das wohllvollende Interesse, ivelches diesen önn für seine Arbeiter und Mitmenschen erfüllte, findet in Karosse durch seine Besitzungen fuhr, die Arbeiterkinder

beneidet haben, wenn sie fröhlich in ihr Stück schwarzes Brot gebissen. Nach seinem im Jahre 1902 erfolgten Tode wurden die Werke in eine Aktiengesellschaft ver wandelt. Ami.April 1904 wurden auf den Kruppschen Werken 45 289 Personen beschäftigt (darunter 4190 Beamte), deren Zahl bis jetzt noch bedeutend gestiegen. Der Leiter des Ganzen ist der Gatte der ältesten Tochter — Friedrich Alfred Krupp hatte keinen Sohn — der frühere Legationsrat von Bohlen-Halbach, der den Namen Krupp seinem eigenen

beigefügt. Außer der Gußstahlfabrik in Essen mit einem Schießplatz in Meppen gehören noch das Hütten werk in Nheiuhansen am Niederrhein, mit 6 Hochöfen, ebensolche Hochofenanlagen in Duisburg, Neuwied und Engers, Hüttenwerke, Ma schinenfabriken, Eisengieße reien, Kohlenzechen und Eiseusteingruben in Deutsch land und Spanien zu dem Werke. DerWohnsitz der Familie ist die etwa sieben Meilen von Essen inmitten eines herrlichen Parkes gelegene Villa Hügel. Alfred Krupp, der auch in ihr starb, ließ

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 6
Data: 03.08.1956
Descrizione fisica: 6
de er, erblich ungünstig belastet, in ein Er ziehungsheim gesteckt. „Chronische Arbeits scheu“ hieß es in seiner Beschreibung. Nach drei Jahren Anstaltserziehung kam Alfred wieder heraus und ging zu seiner Mutter, die in einem Dorf Osttirols wohnte. Dort fand er einen Posten in einem Sägewerk und lernte ein Mädchen kennen. Nun glaubte der Junge, dem man vom ersten Tag der Arbeit bis heu te keine Arbeitsscheu nachsagen konnte, daß er das ersehnte Glück gefunden hätte. Er ver diente

, wenn auch nicht viel, und hatte außer dem einen Menschen, wie er ihn schon lange suchte, um ihm sein Herz auszuschütten, von seinen Sorgen und Freuden zu erzählen. Aber dieses Mädchen sah in dem noch unerfahre nen Burschen nur ein Ausbeutungsobjekt. Da er ihr völlig hörig war, tat er alles, was sie verlangte. Und sie verlangte viel. Kleider, Schmuck, Toiletteartikel, Wäsche usw. Da er baldmöglichst heiraten wollte, dachte Alfred natürlich auch an die Wohnung und richtete nach Herzenslust ein. Und die Braut war eine dankbare

Abnehmerin. Daß ihr liebes- kranker Alfred auf diese Weise zu einem re spektablen Ratenbetrüger wurde, kümmerte Sie überhaupt nicht. Und obwohl de r Ort, in dem Alfred von Geschäft zu Geschäft jagte, sehr klein ist, fiel es keinem der Kaufleute auf, daß der junge Mann schon nach wenigen Monaten bis über den Kopf in Schulden Steckte, da er im Monat nur 100g Schilling verdiente. Sein letzter Einkauf waren zwei Eheringe. Die sollten beide für immer ver binden. Aber damit zerbrach auch de r Traum. Zu spät

ging Alfred das Licht auf, denn die Braut wollte vom Heiraten nichts wissen. Der Schaden hatte aber die 10.000-Schilling- Grenze schon überstiegen. Und nun stand er vor den Schöffen wegen des Verbrechens des Betruges. Zuerst wollte sich Alfred ungeschickt herausreden Er gab den Kaufleuten die Schuld. Die hätten ihm alles aufgedrängt. Aber der Richter brachte den Angeklagten zur Vernunft: „Nun sagen Sie nur noch, daß Sie auf den Lotterietreffer gewartet haben, der nach ihrer Ansicht be stimmt

gekommen wäre. Das würde ganz zu ihrer Veranwortung passen.“ Da erkannte Alfred, daß er auf die Bahn des reuigen Ge ständnisses zurückkehren müsse. Er tat es und fuhr nicht schlecht damit; denn er fand einen verständnisvollen Senat. Da sich die Scha denssumme um mehr als 3000 S verrin gerte, weil Alfred nach besten Kräften schon zurückbezahlt hat, stand er in keinem schlechten Lichte da. Inzwischen hat er, nach dem er die erste Braut verabschiedet hatte, auch eine Frau gefunden und ist nun an scheinend

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Unterinntaler Bote
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Pagina 16 di 18
Data: 19.11.1910
Descrizione fisica: 18
dazwischen und er lief davon." „Aber, Mama, Dr. Glaser kennt mich seit meiner Geburt, genau so wie er Gisi kennt. Meinst du nicht, daß er mich im Ernstfälle gewarnt hätte?" „Ja, wie konnte er das? Du verschwiegst deine Verlobung sogar deinen Eltern, und wenn ein Unglück einmal geschehen ist, dann kommt die Warnung zu spät." „Tu hältst also meine Verlobung für ein Unglück?" „Ja", rief Mama in bestimmtem Tone, „man heiratet kein Mädchen aus einer geisteskranken Familie — das gibt immer ein Unglück!" Alfred

machte große Augen. „Geisteskranke Familie?!" ries er entsetzt, „wer hat dir das gesagt?" „Wer mir's gesagt hat, kommt nicht in Betracht. Tatsache ist, daß Gisis Onkel, ein Bruder ihres Vaters — — —" „Onkel Max ist nicht geistes-, sondern nervenkrank," warf Alfred ein. „Ach, Nervenkrankheiten sind oft ärger als alles andere und enden gewöhnlich auch im Jrrenhause. Dieser Onkel Max kommt sicher noch dahin, wo -seine Tante, Gisas Großtante gestorben ist." Alfred machte einen leisen Pfiff. „Ah, daher

weht also der Wind," rief er lachend. „Tröste dich, Mama, diese im Irrenhaus Verstorbene war eine angeheiratete Tante und Großtante und in keiner Weise blutsverwandt mit Gisi." Alle lachten und es begann ein heiteres Wortgefecht über Tanten und Großtanten im allgemeinen; nur Mama machte ein ernstes Gesicht und hüllte sich in Schweigen. Alfred tat sie leid in ihrer Sorge. „Was hat denn der Doktor eigentlich gesagt, Mammi?" forschte er zärtlich. „Mein Gott, eigentlich nichts. Er sagte, Gisi

: „Sie hat etwas allzu Leb haftes an sich und wird darum von so manchem falsch beurteilt" — „das wollte ich sagen." „Ah, ah, ah, gelungene Lösung der brennenden Frage!" rief Papa Wallner. „Jetzt wirst du endlich beruhigt sein, Emmchen?" „Ja, ja, sie hat etwas," sagte Alfred, entzückt zum Fenster hinausblickend. „Ta, da, tretet alle her und schaut! Gisi kommt m Begleitung ihrer Mutter über den Platz geschritten. Sicher wollen sie dir einen Besuch machen, Mama." Alle drängten sich zu den Fenstern und guckten

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 4
Data: 01.09.1930
Descrizione fisica: 4
. Von * * * Nachdruck verboten. In einem offenen Auto fuhren die drei jungen Leute durch den schönen Maiimorgen. Mary und Marie-Theres breiten Rücksitz, Alfred vor ihnen im Klappstuhl, "frischend wehte der Wind. Keines sprach. Jedes dachte O Seine. Marie-Theres' Blicke schweiften sehnsüchtig nach ^Ainnndskron und der Eppaner Hochebene hinüber. Wie hatte sie nichts von Siegfried gehört. Der Vater hatte ^ Einmal gesagt, daß die Angelegenheit mit Bruno zu- ^denstellend erledigt worden sei. Auf einmal sagte Alfred

Nichtverstehen zu dem Mädchen hin. Sie verstand ihre Sprache — Wort für Wort — aber den Sinn? — Was wollte sie damit sagen? Alfred jedoch hafte sich mit impulsiver Bewegung nach rechts gewandt. „Sehen Sie — dort — das ist Terlan — wohl das berühmteste Weinland unserer Gegend. Und darüber mit dem trotzigen viereckigen Bergfried die Burg Maultasch > ! Hier hat die goldhaarige Gräfin Margarethe gar fröhlich i mit ihren Freunden gehaust, bis sie ihr Land den Habs- j bürgern vermachte. Um die Mitte

des 14. Jahrhunderts f ist das geschehen. Und darüber — sehen Sie," weit bog j er sich aus den Wagen — „ganz ob>en auf steilster fast ! senkrechter Felsfpitze Burg Greifenstein! Die hat unser j Minnesänger, Oswald von Wolkenstein, seinen Besitzern, l den Stachelbergern, grimmigst gegen Herzog Friedel mit j der leeren Tasche, verteidigen helfen, der wie sein Sohn;, f der vorhin genannte Erzherzog Siegmund, einer der ersten und besten Fürsten aus dem Hause Habsburg war." Wieder schwieg Alfred; von seinem Gegenstand

hinge rissen oder' wie Zustimmung heischend. Mary aber blickte ihn an — mit spöttischer Ver wunderung im Blick. „Und darf ich wissest, warum Sie mir das alles — Vorreden?" „Vorreden?!" Erstsetzt fuhr Alfred zu Mary herum. „Naaa —" Sie bewegte spöttisch lächelnd das feiste Haupt, >in dessen rostroten Haarwellen der Wind spielte." ; Sie halten mich doch nicht etwa für so — -Lumin, Laß s ich Ihnen Ihre Erfindungen da glaube?!" „Erfindungen? Um Himmelswillen!" Fassungslos ! beugte der junge Mestsch

. . .!" Ein Aufschrei wie aus einem Munde. Die Geschwister blickten in das schmale zartsarbige Ge sicht, als blickten sie in einen gähnenden Abgrund. „Ja, um Gotteswitben, das kastn doch in Wahrheit Ihre Meinung nicht sein," stammelte Marie-Theres. „Aber selbstverständlich!" „Und Ihre Eltern?" stieß Alfred heraus. „Meine Eltern?" O — ich habe nie gesprochen mit ihnen darüber. Dafür hatten sie niemals Zeit. Aber im übrigen! In ganz Amerika denkt man eben — wie ich!" „Das ist ja aber. . ." kstirschend kehrte

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Alpenländer-Bote
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Pagina 6 di 16
Data: 29.01.1933
Descrizione fisica: 16
in seine gläsernen Augen, ich glaubte, ich müsse rhn wieder ins Leben zurückrufen, aber all das Herum stochern war vergebens, der Mann blieb tot. mit, was er von ihren Erlebnissen verstehen konnte und was zu erzählen ihr nötig zu sein schien. Dann legte sie sich auf das Lager nieder, nahm ihren kleinen Bruder in den Arm und schlief ein, bald im tiefsten Frieden schlummernd. Es war schon Nachmittag, als sie erwachte. Alfred saß auf dem Bett und beobachtete sie, gleichsam als fürchte er, daß er ihr aufs neue

entrissen werden könnte. Das Geräusch von Stimmen aus dem Neben zimmer schlug an ihr Ohr. Sie schrak auf und glaubte im ersten Augenblick, sie befände sich in ihrem reizenden kleinen Zimmer auf dem Schlosse de Vigny. „Mein lieber Alfred", sagte sie, ihn liebkosend. „Es mar Gottes Vaterhuld, welche mich zu dir führte. Ich werde es nie wieder vergessen, daß seine hohe Hand uns leitet in Friede und in Leid." „Wann kehren wir nach Hause zurück, Giralda?" fragte Alfred ernst. „Du weißt, daß der Vater

errichtet. Das Bundesministerium für Heerwesen wird einen Soldaten aus einem italienischen Massengrab exhumieren lassen, der sodann im Heldentor vor der ehe mals kaiserlichen Burg in Wien bestattet wird. „Ich werde direkt nach der nächsten Telegraphen station reiten und an meine Mutter telegraphieren", sagte sie in ihrer bestimmten Weise. „Und dann werde ich in Vernon für Alfred und mich eine Logis in einem stillen, ruhigen Hause suchen, wo wir ungestört verwei len können, bis ich Antwort

von meiner Mutter habe." „Ich kenne eine Familie in Vernon, es sind weit läufige Verwandte von mir, wo Fräulein de Vigny wohl aufgehoben sein wird", sagte Ceeile Rosseau. „Es ist ein einfaches stilles Haus, das Sie bewohnen, ganz ähnlich dem meinigen." „So wollen wir dahin gehen!" sagte Giralda kurz entschlossen. Ceeile ging hinaus, um noch einige Vorbereitungen zu treffen, und Madame Roger bediente die beiden jun gen Gäste. Das Diner war bald vorüber, und Giralda sowohl als auch Alfred brannten vor Verlangen

, fort- gukommen. Als endlich die Pferde und der Esel aus dem Stalle gezogen wurden, wo auch erstere Platz gefunden, waren auch die Reisenden gerüstet und standen zum Aufbruch bereits vor der Tür. „Alfred reitet mit mir", sagte Giralda, ihre Zulima liebkosend. „Sie ist stark genug, um uns beide zu tra gen." Sie schwang sich graziös in den Sattel und Madame Roger hob Alfred in die Hohe und reichte ihn seiner Schwester hin. welche ihn vor sich ln den Sattel setzte. Dann bestieg auch Madame Roger

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 8
Data: 15.03.1930
Descrizione fisica: 8
Dr. Jo, es Noldin zu benennen. Das namenlose Laad. - Roman aus dem letzten Jahrzehnte Südtirols. Von * * * Nachdruck verboten. Plötzlich sagte Siegfried: «Alfred, hast du nicht Lust, ein Glas Wein vom neuen, ÄJ 01 bei mir zu trinken?" Wie Blitzlicht flog ein heimlich Ja 1 .. Blick zu Alfred hinüber. „Vielleicht macht es Fräulein Theres Freude, meine gefüllten Fässer zu Mtachten?" werde nicht auf die Leiter steigen, um zu er- oI) auch wirklich gefüllt sind," scherzte das >/^chen, befreit aufatmend

. „Aber Ihre Frau Mutter Zu lernen, das wünschte ich wohl!" Siegfried durchfuhr ein freudiger Schreck. .Und ich hätte Lust, meine Nase in die uralten Doku- eures Ansitzes zu stecken," pflichtete Alfred bei. gehen wir! Unsere Eltern erwarten uns vor Abend ^' Der Zug setzte sich in Bewegung. ' tÜT3te71 aus der Bahnhofstür vier, fünf Bauern »Hult! Warten! Warten!" Zug rollte weiter. — lW.? U ^ rin9<m verboten!" schrie der Bahnbeamte auf ita- f%r!« Un k die Leute zurück. „Warum kommt ihr nicht tzi

, die Zähne zusammen beißend, leichenblaß, kehrte Segfried sich ab u;ib schritt davon. Kerzengerade. Alfred deckle ihn. Drohend, breit beinig aufgepflanzt, erwartete er, ob einer ihm nachsprin gen werde. Der Capo di Stazione schien zu schwamen — da mach en sich die Karabinieri an ihn heran — tusche.ten ihm mit niedergeschlagenen Lidern etwas zu. — Inzwischen hatten sich die Bauern aus dem Staube ge macht — der Eapo di Stazione drohte mit geballter Faust noch einmal Siegfried nach — so, als sehe er Alfred

trotzte Siegmundskron aus, vom SULttcn über krönt. Nach Nordwesten öffnete sich breit und fruchtbar das Etschtal — in Nordosten thronten in unantastbarer Schöne und Hehrhllt die Dolomiten. Keiner der drei sprach ein Wort. Jeder hatte Mühe, die aufrührerischen, aufpeitschenden Gedanken zur Ruhe zu bringen. Alle drei kämpften den schweren Kampf mit sich selbst. „Das alles erleben müssen, ohne die Beherrschung über sich selbst zu verlieren!" tönte es endlich dumpf aus Alfred heraus. Und ebenso Siegfried

: „Wir werden noch viel mehr erleben müssen, ohne die Beherrschung über uns, ohne die Achtung vor uns ver lieren zu dürfen. Hier hat e n Kampf begonnen, in dem wir uns fe.bst vor dem AngZpiehenwerden nicht fürchten dür fen, wenn wir Sieger ble.ben wollen — um unserer Hei mat, unseres Volles willen." Alfred warf den Kopf auf: „Was tut es der Sonne^ wenn sie der Mond begeifert?!" —

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Der Südtiroler
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Pagina 1 di 8
Data: 15.03.1931
Descrizione fisica: 8
ich solche Männer nur achten kann, das! \ st gewitz. Sie sind vielleicht größere Helden, als die ' Helden der alten Sagen. Nur — man nennt sie nicht!" j „Namenlos sind sie zumeist alle, wie unser Land, das : 'einen Namen mehr hat," fügte er leise hinzu. Feierlich, "ahm den Hut ab und grüßte mit Tränen im Auge zum Wern hinüber. 2 2. Kapitel. I In Meran waren sie zur Nacht geblieben. Mary bei NM Englischen Fräulein, bei denen sie sich vorher ange- IM, — Alfred in einem Hotel nahe am Bahnhof. Als sich am Morgen

, trostlosem Schmerz. Ein Bild des Elends. Erschrocken von dem Anblick treten sie zur Seite. „Sie scheinen in Not zu sein, ich will ihnen geben, was 1 ich bei mir habe," sagt Mary mit halber Frage zu Alfred ! hinüber. Und schon steckt sie der Frau eine grötzere Bank note in die Hand. Da bleibt die einen Augenblick stehen. Ein Abgrund von Trostlosigkeit schreit aus ihren müden, wie erloschenen Augen. „Danken kann ich nicht!" — Ihre Stimme ist trocken. , „Enteignet! In vier Tagen von Haus und Hof! Obdach

- , los mit den Kindern!" Ein Schluchzen verschlingt jedes , weitere Wort. Karabinieri schreiten vom Bahnhof her. „Was sperrt ihr die Stratze?! Avanti! Avanti, Ge- ! sindel!" j Da ballt der Bauer die Faust. Furchtbar dräuend reckt er sie empor. „Ihr habt uns zum Gesindel gemacht! Auf unserm ; Hof waren wir Könige!" Alfred ist zu dem Mann getreten. Er reitzt seinen Arm j herab. i „Um Gottes willen! Macht Weib und Kinder nicht noch unglücklicher, Mann!" Der Wagen fährt weiter, trennt die Karabinieri

von j den Bauern. Sie haben seine Worte nicht verstanden, nur > die drohende Gebärde haben sie gesehen. Stirnrunzelnd steht der eine von ihnen still. „Was wollte der Schuft . . .?" „Signore — er ist trunken. Er dräute den Pferden. Ich sah und verstand es genau," beschwichtigt Mary rasch in einem Gemisch von italienisch und englisch. Das verschafft ihr Respekt. Und sie weitz diesem Respekt durch eine letzte Banknote noch Nachdruck zu geben. Alfred wird ihr schon aushelfen. Die Karabinieri grützen verbindlich

, schreiten vorüber. Alfred steckt dem Bguern noch rasch die Adresse seines Paters zu. Dringt in ihn, er soll sich an ihn wenden. Noch hat der Bauer keinen Pfennig Entschädigung erhalten. Hat keine Existenz! Vielleicht datz sein Vater ihm Hilfe weiß. Der Zug des Unglücks ist vorüber. Die beiden bleiben erschüttert zurück. j Wenn dieser Fall noch der einzige wäre!" knirscht. Alfred auf. „Aber weshalb tut man das — fleißige Leute von Haus und Hof zu weisen?" „Weshalb?" Er bleibt stehen — mit höhnischem

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 23.06.1953
Descrizione fisica: 6
hatte aber nicht die Möglichkeit, das Fahrzeug zu verlassen und die andere Frau näher anzusehen oder mit ihr zu sprechen. Alfred, ein junger Geschäftsmann aus Salz burg, befand sich auf Kundenbesuch in Kärn ten. Und da er ein junger Geschäftsmann war, also seinen Wagemut nicht mit der gebotenen rechnerischen Skepsis zu paaren wußte, erlag er der Verlockung, die sich ihm gleißend in Gestalt des Spielkasinos in Velden am Wörther See aufdrängte. Nach einer anstrengenden Tour, die ihm viel Nerven gekostet, aber we nig Erfolg

gebracht hatte, bemerkte Alfred staunend, wie leicht sich am Roulette das Geld verdienen ließ. Verleitet von leichtsinnigen Freunden vertraute er sein ganzes Bargeld Als sie wieder nach Frutten zurückkam, er zählte sie dem Bruder der Vermißten, Anton Pfeifer, von der Begegnung. Sie wußte den Namen der Ortschaft, wo die Frau auf dem Feld gearbeitet hat, allerdings nicht- Sie konnte lediglich berichten, daß die Begegnung etwa eine halbe Fahrstunde hinter Mariatrost statt* gefnnden habe. Anton Pfeifer

als ein bis zwei Wochen blieb, mußten die Nachforschungen scheitern. Frau Pfeifer hatte Ende der Ersten Welt krieges einen schweren Schicksalsschlag er litten, von dem sie sich nie recht erholen konnte. Ihr etwa s absonderliches Verhalten ist darauf zurückzuführen. dem Zufall der rollenden Kugel an. Das Ergeb nis war fürchterlich. Schwankend und bleich verließ er die glänzende Halle, seine Taschen waren leer. Ein Freund lieh ihm das Geld für die Heimfahrt und wollte ihn trösten. Alfred warf eich verzweifelt

in ein Coupö des Tauernexpreß. Gewiß, der Verlust von 2500 Schilling war angesichts eines Autos und des gut eingerichteten Ladens in Salzburg zu verschmerzen. Aber Alfred sah im Geist die vorwurfsvollen Augen seiner Gattin und der Gedanke, ihr statt eines geschäftlichen Erfol ges den verlustreichen Seitensprung ln das Kasino Velden beichten zu müssen, trieb ih« zur Raserei. Während der Zug von Villach nordwärts rollte, schmiedete Alfred Entlastungspläne. Aber der sonst so findige Verstand des jungen Mannes

um. Alfred zog die Brieftasche an sich, ent nahm ihr mit fliegenden Händen ein Bündel Noten und warf die Tasche aus dem Fenster. Er zählte 930 Schilling und lehnte sich auf atmend zurück. Vorläufig gab er sich nur dem Gedanken hin, daß er sich auf glänzende Weise aus einer peinlichen Situation gerettet habe Die bestohlene Dame vermochte diesen Gedanken natürlich nicht zu teilen. Erbost über den Verbleib ihres gesamten Reisegeldes übergab sie Alfred in Salzburg der Polizei. Schadenisigutmachung

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 12.04.1933
Descrizione fisica: 8
, einem Mitgist- jäger in die Hände zu fallen. Ms einen solchen sah er Heinz Berkow an, denn es war ja allgemein bekannt, daß die Michahelles sehr reich waren. So standen die Dinge am Vorabend des Tages, an dem Albert Michahelles dem Ingenieur Alfred Web- ner eine Stelle in seiner Fabrik anbot und ihm da mit eine neue Existenz gab. [*' „Da!" sagte Alfred und warf Marianne den Brief aus Berlin über den Tisch zu. „Du hast es erreicht, die Michahelles lösen den Wech sel ein und tragen die Dankesschuld

, und nach einer Pause: „Bist du etwa verliebt in sie? Warum hast du sie denn da nicht richtig eheiratet, bist im Gegenteil hierher gekommen und ast mich genommen?" Sie fühlte, sie bekam wieder Oberwasser, wenn sie sich auf die Duldende hinaus- spiette und begann zu weinen. — „Ach, jetzt versteh ich erst alles. Du fürchtest dich, ihr zu begegnen, weil du deiner nicht sicher bist." Sie schluchzte bitterlich. Alfred Webner hatte die Stirn gerunzelt, er war wie der einmal der ewigen Tränen müde. ,Laß das", sagte

ab. „Wenn ich Unrecht habe, dann beweise mir doch, daß meine Vermutung nicht wahr ist und nimm die Stellung an." Alfred zuckte die Achseln. „Ich werde es mir über legen." Da geriet sie außer sich, denn sie sah plötzlich ihre Eh« irgendwie bedroht. „Du mußt diese Stellung annehmen!" weinte sie im mer heftiger. „Denkst du, rch will so weiter leben, wie in der letzten Zeit, und mich nicht rühren dürfen? Ich sage dir, wenn du dem Michahelles abschreibst, schicke ich gleich einen Brief hinterher, in dem ich ihm schreibe

^ daß du mich, deine angetraute Frau, im Elend verkom men läßt! Damit die Leute dort sehen, wie du zu mir bist." Alfred Webner streckte die Finger aus und schloß sie wieder, in ohnmächtiger Wut; seine Schuld und sein Elend schlugen ihn in Fesseln. „Marianne", sagte er endlich heiser, „es ist für uns beide besser, wir sprechen jetzt nicht mehr von der Sache. Ich werde sehen, was ich tun kann." Da schlich sie sich still und gehorsam hinaus, um ihn nicht unnötig zu reizen, aber sie fühlte sich doch irgend wie als Siegerin

. Am nächsten Tage schrieb Alfred Webner an Albert Michahelles und nahm mit vielen Dankesworten die Stellung in seiner Fabrik als Ingenieur an. Inzwischen ging Heinz Berkow im Hause der Mcha helles als Bewerber der schönen Ines ein und aus, ohne jedoch mit dem Mädchen wesentlich weiter zu kommen. Der Besuch im Museum damals, von dem er sich so viel versprochene, weil er ihm ein Alleinsein mit ihr brachte, hatte ihn recht enttäuscht.

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 13.04.1933
Descrizione fisica: 6
nicht ein- laden, mein Mann ist so eifersüchtig." Er lächelte. „Darf ich dich dann mal zu einer klei nen Autofahrt bitten", sagte er, „ich habe meinen Wa- - gen hier." In ihr jubelte es. Die Männer mochten sie doch lie ber als das reiche Mädchen! Alfred Webner hatte lie ber sie geheiratet als Ines und Heinz Berkow lud sie zu einer Autotour ein, obgleich er im Begriffe stand, sich mit der anderen zu verloben. Na ja, kein Wunder, Ines war ja auch gar zu still; sie mochte für Männer recht langweilig

mit 500 Kilogramm Nutzlast für Deutschland zu gewinnen. „Wie war es beim Tee?" fragte Alfred Webner feine Frau. Er hatte das Gefühl, er müsse irgend etwas Un angenehmes zu hören bekommen. „Ach, ganz nett", sagte Marianne leichthin, „Fräu lein Michahelles gefällt mir eigentlich recht gut, nur ist sie etwas langweilig, sie hat so gar keine gesellschaft lichen Qualitäten." Alfred Webner preßte die Lippen schmal, er wußte in diesem Augenblicke, daß seine Frau Ines nicht ge fallen haben konnte. „Na, dafür

heiraten", Alfred fuhr auf: „Wer sagt das?" „Er hat es mir selbst erzählt." „Doch nicht vor Fräulein Michahelles?" „Nein, wir haben uns dann zufällig noch einmal ge troffen." Webner achtete gar nicht auf das „zufällig", er war so betroffen von dem soeben Gehörten, daß er an gctr ; nichts anderes dachte. „Unmöglich, das darf nicht fein. Der Berkow galt in B., soweit ich mich erinnere, als äußerst leichtsinnig."^ „Ach, das redest du ja nur, weil du immer aus ihn eifersüchtig warst", lächelte

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Neueste Zeitung
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Pagina 3 di 4
Data: 06.12.1940
Descrizione fisica: 4
Freitag, den 6. Dezember 1940 »Neueste Zeitung' Nr. 245 Seite 3 M wegener in örönlands kiswüsten Der große Forscher alö Mensch, Kamerad an» Kömpser - Ein Vorbild silr alle seiten Anläßlich des 60. Geburtstages des großen deutschen Polar forschers Alfred W e g e n e r und zur Erinnerung an den Tag, an dem er vor zehn Jahren zum letzten Male lebend gesehen wurde, veröffentlichen wir einen Aufsatz aus der Feber eines feiner engsten Mitarbeiter, Dr. Ernst Sorg e, der heute als Unteroffizier

in den Reihen der deutschen Wehrmacht im Kampfe für Deutschlands Größe steht. Dre Erinnerungen an Wegener zeigen den großen Forscher als Menschen und Kame raden und als Mann, der die Pflicht, zu arbeiten und zu kämpfen, über alles setzte. Ich hatte das Glück, Alfred Wegener auf seinen beiden letzten Fahrten 1929 und 1930/31 zu begleiten. Wegener über trug mir dabei die Aufgabe, mit meinem Kameraden Johannes G e o r g i zusammen im Mittelpunkt Grönlands, mitten im Inlandeis, zu überwintern. Mit diesem Plan

ging Wegener über alle früheren Polarexpeditionen weit hinaus. Es mußten äußerst schwierige Aufstiege und Reisen ins Innere unternom men werden, um die Station, die Wegener später „Eis mitte" nannte, zu errichten. Eismitte liegt 400 Kilometer von der Küste entfernt und 3000 Meter hoch. Bei all diesen Unter nehmungen haben wir Freud und Leid, Hunger und Kälte mit Alfred Wegener redlich geteilt und sind ihm nahe gekom men wie nur wenige Menschen. Mil 48 Jahren ausdauernder Skiläufer Wegener

, über die zahllosen kleinen Widerwärtigkeiten des täglichen Lebens hinwegzukommen, das ist doch die große Aufgabe, die hier vollendet werden soll." Ein Eskimokind soll Alfred heißen Wegener bezifferte nicht die Zeltplätze, wie es sonst meist auf Polarsahrten üblich ist, sdndern er nannte sie nach seinen und unseren Angehörigen. Da gab es Zeltplatz Else, Hilde, Käthe, Lotte, Gerda, Frida, Hans; ein Zeltplatz, an dem kranke Hunde gepflegt worden waren, hieß „Hundelazarett", wieder ein anderer, wo wir unsere Zelte

, wie er hieße. Sie möchte das Kind nach ihm nennen. Wegener sagte: „Ich heiße Alfred." Wir fuhren wieder weiter. Und Wegener schreibt dazu in sein Tagebuch: „Nun bin ich gespannt, ob das Kind Alfred heißt, auch wenn es ein Mäd chen wird." Schwimmende Eisschollen zeigen die Erdieilverschiebung Wegener besaß eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe. Er sah mehr als andere Menschen; er erkannte in unbedeuten den Naturerscheinungen große Zusammenhänge. Am liebsten beobachtete er mit seiner künstlerischen

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Gardasee-Post
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Pagina 4 di 12
Data: 19.11.1910
Descrizione fisica: 12
, in welchen Formen der Brasilianer bei solchen Gele gen heilen den Heimkehrenden zu ehren weiß. Dabei ist Pelotas keineswegs die Geburts stadt der Sängerin. Die Auszeichnungen, die ihr dort zuteil wurden, sind aber charakteri stisch für derartige Empfänge. Zunächst hatte sich die Presse für die Angelegenheit Alfred kratzte sich bedenklich den Kopf. „Hm, das sind also die sozialen Zustän de, die verbessert werden müssen. Und bis die Metzger beigeben, werden wir wohl nichts essen ?“ Martha tat entrüstet

?“ „Für anderes hatte ich doch kein Geld.“ „Ach so, das Geld ist in die Boykott kasse gewandert, und der arme Mann darf Hungers sterben.“ „Pfui, Männi, wie kannst du so häßlich sprechen! Nichts da von hungern, fein essen werden wir, alles, was Aug’ und Herz ver langt.“ Nun blickte Alfred ganz erstaunt auf. „Wo denn, wo denn?“ „Im Gasthaus !“ Eine Minute lang blieb es ganz still zwischen den Eheleuten, dann begann Alfred laut zu lachen. „Haha! Aber natürlich, im Gasthaus! Wie man doch oft auf das Einfachste nicht kommt

noch ein Abonnement in der Volksküche nehmen. Für heute aber, und weil ich so schönen Hunger habe, und weil ich immerhin deinen Prinzipien [ein Opfer bringen will — auf in den „Goldenen Löwen“.“ Andern Tages Punkt zwölf stürmte Kanz leirat Kranz wieder heim, getrieben von Liebe und Hunger. Auf der Treppe erwar tete ihn schon, noch einige Stufen tiefer als sonst, sein [junges Weib und begrüßte ihn mit gewohnter Zärtlichkeit. Doch Alfred riß sich bald los.

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 07.04.1935
Descrizione fisica: 8
, auf der andern Alfred Börner. Baron und Baronin Hochheim saßen in einiger Ent fernung. Bei ihnen befand sich ein junges Mädchen von sehr vornehmem Aeußern, das aber auffallend Doris verflossener Zofe, Luise, glich. Dann war noch ein Herr bei ihnen von ausgesprochen militärischem Aussehen. Er hatte eine auffallende Ähnlichkeit mit dem Diener Börners, Hall. Auch der Minister war wieder zu gegen, um alle Einzelheiten der Geschichte zu erfahren. Frau Bovgmeier» Fritz Lang. Kurt Hauff und Karl waren gleichfalls heute

eingerichtet, um ihm einen anderen Beruf zu verschaffen. Fritz Lang wird Be rufsflieger, und Kurt Hauff wird demnächst eine neue Motorradmarke auf den Mark: bringen. Frau Borg meier wird sich von jetzt an nur noch dem gesellschaft lichen Leben widmen, und Karl ihr treuer Chauffeur bleiben. Ich hatte gehofft, mich jetzt in der Kunst, Va ter zu sein, üben zu können, aber ich fürchte, ein an derer wird mir schon bald meine Kieme Tochter sort- nehmen." Bei diesen Worten sah er Alfred Börner an, der er rötend

werde ich mich wirklich noch einmal mit ihr befassen, aber dann spiele ich ein offenes Spiel." Robert Berger begleitete seinen hohen Gast durch den Park, und Doris wandte sich jetzt zu ihrer früheren Zofe: „Und noch zu sagen, daß das edle Fräulein von Ra- benftein meine Zofe war! Wo haben Sie sich die Fähig keiten dazu angeeignet?" Das junge Mädchen errötete und erwiderte: „Nun, Sie haben sich mir jedenfalls überlegen ge zeigt. Ich hätte niemals geglaubt, daß Sie mir so leicht entkommen würden. Alfred tut gut daran

, die Augen offenzuhalten." „Die Absicht habe ich auch", erwiderte Alfred Börner lachend. „Aber keiner von uns wäre heil den Händen Sands entkommen, wenn Hall nicht gewesen wäre." Major Hall wollte eben etwas erwidern, als Doris rief: „Natürlich, Ihnen allein verdanken wir unsere Ret tung, Herr Major. Ich glaubte, Sie wären erschossen worden, als Sie im Nebel verschwanden." „Ich, bin ans Ufer geschwommen und habe sofort die Polizei benachrichtigt. Aber es war zu spät, das Boot noch zu erwischen, bevor

es Sie auf der Insel abgesetzt hatte. Glücklicherweise entdeckte ich Sie auf der In sel und konnte mit Alfred den Befreiungsplan über legen."

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Neueste Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 23.07.1929
Descrizione fisica: 6
der Be rufung des Angeklagten wegen des Schuldspruches keine Folge, erhöhte aber in Berücksichtigung der Berufung des Staats anwaltes die von der ersten Instanz verhängte Strafe von einer Woche aus vierzehn Tage Arrest. Der Fluch der Bäler. Die Streiche eines jngen-lichen WelteübuwMlers. Wien 21. Juli. An einem der öffentlichen Sammeltage, die im Monat Mai abgehalten wurden, erschien der 17jährige Alfred mit einem Mann, den er sich als Zeugen mitgebracht hatte, auf einer Wach stube ber inneren Stadt und gab

dort an, daß beim Schwenken seiner Sammelbüchse die Schnur, an der bie Plombe der Sammel büchse befestigt war, gerissen sei, so daß sich die Sammelbüchse öffnete und das Geld auf die Straße fiel. Der Mann bestätigte, daß er gesehen habe, wie der Junge die Sammelbüchse geschwenkt habe und daß er Alfred behilflich gewesen fei, das zerstreute Geld wieder zu sammeln. Auf der Wachstube wurde festgestellt, daß in der Sammelbüchse 11 Schilling seien und Alfred wurde mit einer Bestätigung der Polizei entlassen

. Als nun Alfred das Ergebnis feiner Sammlung abliefern wollte, wurde festgestellt, daß er einen Teil des Geldes für sich behalten haben müsse. Er hatte nämlich 390 Papierkoupons mitbekommen, die er an die Spender von mindestens 10 g zu verteilen hatte. Er hätte also mindestens 30 8 abliefern müssen, da er keinen einzigen Koupon zurück stellte. Es wurde also ein Abgang von ungefähr 20 8 festgestellt, der umso verdächtiger war, als man in der Sammelstelle kon statierte, daß die plombierte Schnur nicht gerissen

, sondern d u r ch- eschnitten war. Alfred wurde der Polizei übergeben und atte sich heute wegen Verbrechens des Diebstahls und wegen Vagabundage vor dem Iugendgerichtshof zu verantworten. Bei seiner Verhaftung stellte sich heraus, daß Alfred sich schon längere Zeit in Wien ohne festen Wohnsitz herugetrieben hatte. Vorsitzender: Haben Sie die Büchse aufgemacht? — Au ge k l a g t e r: Ich habe sie nicht aufgemacht, sie ist aufgesprungen. Die Schnur muß schadhaft gewesen sein, daß sie das Schwenken nicht ausgehalten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 6
Data: 24.08.1956
Descrizione fisica: 6
: Reinhold Zimmer stellvertretender Chefredakteur: Ing Robert Kummer Verantwortlicher Redakteur: Ing. Robert Kummer. — Sämtliche Innsbruck. Reichenauer Straße 19 Alfred H., 23 Jahre alt, aus Grieskirchen bei Wels, liebte da s große Abenteuer, Arbeit hielt er dagegen höchstens für ein notwendi ges Uebel; daher war sein ganzes Streben danach gerichtet, möglichst einfach zu viel Geld zu kommen. So kaufte er im Juni 1954 in Salzburg un ter Eigentumsvorbeha'it einen Radioapparat im Werte von über 800

Schilling, im Juli in Imst sogar den teuersten, der im Laden zu finden war, wobei er von den 3100 S prak tisch nur die Zinsen anzahlte. Beide Radio apparate verkaufte er wenige Tage später, verhaute das Geld, das ihm billig in den Schoß gefallen war und kehrte dann, viel leicht weil ihm schon der Boden zu heiß wurde, dem Heimatland den Rücken. Lindau war die erste Station; dort ist die berüch tigte Fremdenlegionärszentrale und Alfred ließ sich von deren Lockungen anziehen. Heute allerdings sagt

er, man habe ihn er preßt und zur Legion gezwungen. In Mar seide, wo die Legionäre nach Nordafrika ein geschifft wurden, wollte er bereits das erste Mal stiften gehen; denn gar bald hatte er erkannt, daß die schönen Versprechungen der Legion nichts als blauer Dunst waren. Aber die Aufpasser waren auf der Hut. So landete er doch in Nord^frika und machte alle Leidensstationen eines jungen Legionärs mit. In der glühenden Sonne wurde er un barmherzig zurechtgeschliffen, dann hieß es, den Kopf hinholten. Bald hatte Alfred

genug vom Schießen und in Oran haute er ab; aber nach Stunden hatte man ihn wieder und als Strafe für seinen Freiheitsdrang mußte er mit einem Sack voll Ziegeln rund um den Kasernenhof laufen. Aber Alfred gab den Fluchtgedanken trotzdem nicht auf und in Tunis gelang die Flucht. Auf einem Schiff fuhr er nach Spanien und die dortigen Be hörden waren so nobel, ihn mittels Flug zeugs über da s Mutterland der Fremden legion hinweg nach Deutschland zu bringen. In Frankfurt, wo er am 18. Juli landete

, konnte er keineswegs befreit aufatmen; denn als er den Boden der Freiheit unter den Füßen hatte, wartete die Polizei schon auf ihn, weil die Veruntreuungstat aus dem Jahre 1954 noch als Rechnung zu begleichen war. Daher endete die Flucht in die Freiheit in Innsbruck im Gefängnis. „Das Essen im Ge fängnis ist um vieles besser als in der Frem denlegion“, stellte Alfred fest und zerstörte damit Traumgebilde vieler junger Aben teurer. LGR Dr. Hauser, vor dem er sich zu ver antworten hatte, verurteilte

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Der Südtiroler
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Pagina 3 di 8
Data: 01.06.1931
Descrizione fisica: 8
, da man sie nicht daheim lassen mochte. Alfred wollte ebenfalls gegen Abend dort sein und auch Mary . Lunsingen, die dort durch Regina eingeführt war. Da ' Julius noch immer kein Auto besaß, begaben sich die Frauen am Frühnachmittag zu Fuß aus den Weg. Ju lius konnte erst nach Büroschluß Nachkommen. Hurtig schritten sie mit den Kindern durch Brixen und hinter dem „Elefanten" — dessen Bilder an der Hausfront sie köstlich wie einst Marie-Theres, amüsier ten — aus der Stadt, an der Kaserne vorbei, wo die Sol daten

auf den seitlich beginnenden Wiesenboden aus, er kennen Alfred, den sie leicht mit den Augen grüßen, diq Kinder bedeutend, daß sie schweigen sollen. Jenseits der klebenden, Laufenden und Springenden steht ein Offizier, und abgewendet mit ihm im eifrigsten Gespräch ein höherer Milizoffizier. Die Frauen eilen mit den Kindern vorüber. „Ep . . ." ein schnalzender Laut — „Signorina.. . T ‘ Therse blickt auf, des Todes erschrocken. Das ist...! I Schneller eilt sie voran. „Attenzione", ruft es hinter ihm drein

. „Sehen Sie j nicht die Zeichen, die die Soldaten am Walde geben? ! Der Pfad ist für heute gesperrt!" Die Frauen verwünschen es fast, daß sie italienisch verstehen — aber um der Kinder willen kehr n sie um. Marie-Theres ists, als müsse sie Spießruten laufen. Die ! Blicke des Milizoffiziers fühlt sie wie brennende Pfeile. Die Soldaten ruhen von der Uebung. „Ja, warum kehrt ihr denn um?" ruft Alfred Marie- Theres zu. „Fürchtet ihr euch denn von den paar Sol daten da oben?" Er begreift die Frauen

nicht, hat die ! Worte des Offiziers nicht vernommen. Theres aber hastet vorbei — langsamer folgt Regina. „Keßler — kennst du die Damen?" Alfred fährt herum — der Milizoffizier steht vor ihm. Mit kurzer Kopfbewegung weist er auf Marie-Theres. „Meine Schwester!" antwortete Alfred prompt. Aber kaum ist ihm das Wort entfallen, hätte er es um alles in der Welt gern wieder zurückgenommen. Welch ein Blick siedenden Triumphes! Ein Grauen überschleicht ihn. Da tritt der Offizier zurück — winkt ab . . . * Droben

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Der Arbeiter
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Pagina 10 di 12
Data: 26.10.1913
Descrizione fisica: 12
, der Gehorsam. Vergißt du es, bei Zeiten sie zu legen, so ist all deine Erziehungsarbeit umsonst. Wie es so geht. Im Hause des Architekten Hilger gab es nur einen Willen, nach dem sich alles richtete, nämlich den des Sohnes Alfted. Schon als Alfred noch ein Alfredchen war, führten die Dienstboten seine Befehle aus, und beide Eltern taten auch, was er haben wollte. So geschah es einmal, daß er als kaum dreijähriges Kind in Begleitung der Mutter ausging und in der Auslage eines Konditors Schokolade sah

schlimmen Streiche schon sehr unerquickliche Szenen im Elternhause. Zeitweilig wollte der Vater wohl mit Strenge durchgreifen, aber die Mutter wußte immer wieder die Fehler des Jungen zu bemänteln, so daß es höchstens bis zum „Strafespielen", aber niemals zu der längst nötigen derben Züchtigung kam. Alfred war etwa zwölf Jahre alt, als ich Zeuge einer Szene war, die mich geradezu empörte. Wir Erwachsenen saßen gemütlich plaudernd im Gartenhaus. Alfred spielte auf dem Kieswege. Plötzlich lief

des Jünglings Grund genug zu seiner Entlassung war. Endlich gab ihn der Vater zu einem bekannten und energischen Großkaufmann in die Lehre. Zwei Jahre der Lehrzeit waren vergangen. Es hatte nicht an Beschwerden über Alfred gefehlt, doch war er in seiner Stellung verblieben. Plötzlich tauchten neue Sorgen auf. Alfred hatte leichtsinnige Kameraden gefunden, mit denen er manchen Abend und die Sonntage verbrachte. Alle Bitten und Warnungen der Eltern schlug er in den Wind. Als aber der Vater

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Der Südtiroler
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Pagina 4 di 8
Data: 01.10.1931
Descrizione fisica: 8
Töchtern AlbionS totschlug — mittelgroß, kapriziös, graziös, mit krausschwar zem Haar — behauptete^, es sei lebensgefährlich und von der Bläue der blauen Grotte hätte man bei solch atmo sphärischem Grau doch nichts,. Und als die kleinen Boote von der Grotte her zum Ausbooten heranschwammen, woll ten doch wenige es wagen. Fast alle schienen bedenklich und zögerten. Da gab sich Alfred einen Ruck: „Mary! Ich fahre! Komme doch nicht so bald wieder hier her! Fahren Sie mit mit?" Er warf ihr einen trotzig

. Unter den schwarzen dichten Brauen flog sein dunkler Blick voraus — fast angstvoll messend, wägend. Mary, die am Kiel saß, wandte kurz den Kopf — eAen Felsen sah sie, aufsteigend aus wogendem Meere, einen Höhleneingang nicht. Und wieder schossen sie zu Tal — wieder wurden sie prüf den Kamm einer Woge hinaufgeschleudevt und wieder bergab — in bangendem Spiel. Hinten am Steuer sitzt Alfred, die Mütze fest in den Nacken gedrückt. Er starrt über den Kopf des kleinen Neapolitaners hinüber auf das Mädchen

, das — den flatternden Shawl fest um das rotblonde Haupt, fest um die leise erschauernde Gestalt geschlungen hat. Das er bis i ans Ende der Welt so mit ihr fahren könnte — in emem : Nachen — so nah und doch so fern . . .! „A basso! A bafso!" schreit eine Stimme. Mary fühlt j sich von sehniger Hand hinunter gerissen von der Bank in > den Schoß des Kahns. „Niederlegen!" schreit Alfred. Von hoher Welle ein - Schuß ins Tal — ein Stoß — ein Krachen — jähes : Dunkel — und salzige Flut in Mund und Augen und j Nase

: „Der Kahn war angeeckt, durch den wilden Wogenprall am Eingang angeschlagen — umgekippl/ Und herrisch zum Schiffer: „Jetzt rudere ich!" Noch einen traumhaften Blick läßt Mary über die mattgraublauen Grottenwände gleiten. „Ducken!" schrttt Alfred noch einmal — und dann wölbt sich wieder der Himmel über Ihnen — um str brandet wieder das Meer. Jetzt erst beginnt Mary die triefende Nässe ihrer Kle^ der zu spüren. Gin Schauer läuft durch sie hin. Mit verdoppelter Kraft setzt Alfred die Ruder

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