und hören, was seinem priesterlichen Herzen recht wehe thai. Im März dieses Jahres erschien jzum Besuche des neuen Propstes und zur kirchlichen Visitation der Fürstbischof von Trient, Peter Vigil Graf Thun und ertheilte wahrend seiner Anwesenheit über 8OO9 Kindern das hl. Sakrament der Firmung. Das Jahr 1778 war für die Bozner Gegend wieder ein Unglücksjahr, weil die Witterung eine so ungünstige gewesen, daß man für die Feldfrüchte sehr fürchtete. Am 28. Juni bedlà sich nämlich der Himmel
mit pech schwarzen Wolken, welche unter furchtbarem Getöse um 3 Uhr Nachmittag den Hagel in solcher Menge auf die Bozner Gegend herabschntteten, daß alles, wie weit das Auge reichte, wie im Winter aussah. Jammer und Entsetzen erfaßte alle, die dem entfesselten Elemente zu sahen. Auch im Oberlande wüthete Sturm und Regen so, daß in der Gegend von Me ran und Schön na die Wildbäche arge Verwüstungen anrichteten und sogar mehreren Menschen das Leben raubten. Aller dings legte sich der Sturm, der Regen
hörte auf und der Hagel mußte wegen der glühenden Julihitze, die nun eintrat, das Feld räumen; aber eben diese Hitze war es, die für den Rest der Feldfrüchte, welche das Unwetter noch übrig gelassen hatte, sehr schädlich wurde, da es im Juli und August fast nie regnete und darum eine große Trockenheit eintrat. Die Bozner nahmen nun wieder Zu geistigen Mitteln die Zuflucht und bestürmten den Himmel durch Gebet, indem sie zuerst nach Lo retto wallfahrtet?::, dann nach Kalte rn zum hl. Antonius