Immerwährender katholischer Hauskalender : ein vollständiges Hausbuch für katholische Familien
. Warum läßt die'Kirche heute dieses Evan gelium vorlesen? Die Kirche will ups in den ersten Sonn- und Festtagen nach Christi Geburt vorzüglich an die Ju gendgeschichte Jesu erinnern; daher läßt sie uns in dieser Zeit solche Evangelien vorlesen, die von der Ju gendzeit Jesu handeln. Im heutigen Evangelium for dert sie uns auf, mit Simeon und Anna uns über den neugebornen Erlöser zu erfreuen; warnt uns aber auch, daß Jesus unser Nichter seyn werde, wenn wir Ihm nicht folgen. Maria und Joseph
hatten nach der Vorschrift des jüdischen Gesetzes das Jesuskindlein in den Tempel zu Jerusalem getragen, um es dort dem Herrn aufzu opfern. Es lebte damals in Jerusalem ein frommer Israelite, Simeon mit Namen, der mit der größten Sehnsucht auf den verheißenen Erlöser harrte. Der heil. Geist hatte ihm auch geoffenbart, daß er 'nicht früher sterben werde, als bis er den Erlöser mit sei nen Augen gesehen hätte. Als nun Maria und Jo seph mit dem Jesukinde in den Tempel kamen, so führte ihn der heil. Geist auch dahin. Er sah
das Kind, erkannte an Ihm durch göttliche Erleuchtung den Erlöser, nahm es mit unbeschreiblicher Freude und Inbrunst feine Arme, und brach in einen gott begeisterten Lobgesang aus: „Nun, o Herr, laßt du dei nen Diener in Frieden fahren, wie du es versprochen hast, wett meine Augen dein Heil gesehen haben, das du vor den Augen aller Völker bereitet hast, das Licht zur Erleuchtung der Heiden, und den Glanz deines Volkes Als nun Maria und Joseph diese Worte des alten Simeon hörten, so waren sie freudig
darüber erstaunt, wie dieser sonst fremde Mann über das Jesukind so große Dinge voraus zu sagen wußte. ach Weihnachten. In welchem Sinne wird hier Joseph der Vater Jesu genannt? Nicht als wenn er sein leiblicher Vater gewesen wäre, sondern weil ihm, als dem jungfräulichen mahle Maria's, das Jesukind zur Ernährung war an vertraut worden. Es heißt also hier so viel als Näht vater. , Gott sorgte nämlich in seiner unendliche»! Weisheit dafür, daß Maria, die heiligste Jungfrau, einen Gemahl bekam
, der für sie und das gotttichè Kind sorgen sollte. Zugleich war auch Maria durch ihn in ihrer Ehre geschützt; denn die Menschen, wel che das Geheimniß der Empfängniß vom heil. Geistè I nicht zu fassen im Stande waren, hielten nun Jefunl für den Sohn des Joseph, bis endlich dm Gläubigitt das erhabene Geheimniß geoffenbart wurde. So heißt ja ein Pflegkind seine Ziehältern auch Vater und Mut ter. Was bedeutet das Segnen des Simeon? Es heißt eigentlich hier nichts anders, als: er pries Joseph und Maria glücklich