Südtirol unter dem Faschismus.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 1)
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Autore:
Gruber, Alfons / von Alfons Gruber
Luogo:
Bozen
Editore:
Verl.-Anst. Athesia
Descrizione fisica:
263 S. : Ill.. - 2., überarb. Aufl.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
Literaturverz. S. 249 - 255 ; Def. S. 217 - 222!!
Soggetto:
g.Südtirol ; z.Geschichte 1922-1939 ; <br />g.Südtirol ; s.Faschismus
Segnatura:
II 23.391
ID interno:
93021
in Zusammenhang gebracht worden waren, wur den gleichfalls in Haft gesetzt, nach Bozen überführt und erst nach fünf Wochen auf Intervention des Jesuitenpaters Tacchi- Venturi in Rom wieder freigelassen. Über Doktor Dejaco und Kooperator Tschurtschenthaler, der selbst an der Unterhaltung nicht teilgenommen hatte, wurde eine zweijährige Polizeiauf sicht verhängt 81 ). Im November verurteilte der Sondergerichts- hof in Rom die beiden Bozner Richard Meraner und Franz Waldthaler zu drei jähren Haft
, weil sie in der Nacht vom 15. auf den 16. September 1934 eine Trikolore von einem Fahnen mast heruntergerissen hatten und dabei auf frischer Tat ertappt worden waren 62 ). Anfang Dezember 1934 wurde der Pfarrer von St. Pauls (Eppan), Richard Riffeser, vorübergehend verhaftet und dann verwarnt, weil er Gelder aus dem Ausland angenom men hatte, um die wirtschaftliche Not einiger Überetscher Fami lien zu lindern 6 ®). Ebenfalls noch im Dezember 1934 wurden in Bozen fünf Burschen — Konrad Meraner, Hermann Grones, Luis
' den Hut, der ihnen von Faschisten vom Kopf ge rissen wurde, wieder aufsetzten 68 ). Im März 1935 wurden drei Südtiroler — Karl Schorn aus Bozen, Walter P aregger aus Unter inn und Gernot Weber aus Bozen — zu drei bzw. zwei und einem Jahr Verbannung nach Süditalien verurteilt, weil sie am 26. Dezember 1934 ohne Erlaubnis der Behörden in Unterinn eine Weihnachtsfeier veranstaltet hatten, bei der bedürftige Kin der des Dorfes, die nicht der „Baliilaorganisation' angehörten, beschenkt worden
ebenfalls zugegen war, wurde für vier Jahre unter Polizeiaufsicht gestellt 69 ). Anfang April 1935 wurden in Untermais die Südtiroler Karl Bliem, Karl Blummer und Karl Rueb vorübergehend verhaftet, weil sie angeblich ein staatsgefährliches politisches Gespräch ge führt hatten 70 ). Am 8. April 1935 wurde der ehemalige Südtiro ler Abgeordnete im römischen Parlament Paul Frh. von Stern bach aus Bruneck vor die Konfinierungskommission in Bozen gestellt und zu zwei Jahren Verbannung nach Petralia Soprana
(Palermo) verurteilt. Sternbach war im März 1935 von der Deutschen Akademie in München wegen seiner Verdienste für das Deutschtum in Südtirol zum korrespondierenden Mitglied ernannt worden. Das Schreiben der Akademie an Sternbach, das seine Ernennung enthielt, gelangte den faschistischen Behörden zur Kenntnis. Am 28. März wurde er deswegen in seiner Woh nung in Bruneck verhaftet, nach Bozen überstellt und dann