Geschichte des österreichischen Kaiserstaates : für die 2. Grammatical-Classe der k. k. Gymnasien.- (Lehrbuch der neuern Staatengeschichte ; 1)
Zeiten Kaiser Joseph's. SSà selbst in Frankreich bis Toulon vor , welche Stadt auch zur See von der englischen und holländischen Flotte belagert wurde. Ganz Ober - Italien war nun im Besitze des Kaisers, Der Herzog von Mantua Carl IV. von Gonzaga, welcher franzö sische Besatzung in seine befestigte Hauptstadt aufgenommen hatte, wurdè itz die Acht erklärt (1708). Sein« Herzogtü mer , Mantua , Mirandola und M ontf e r rat, zog der Kaiser als RelchslehZn ein , und gab Mantua seinem Bruder
^ dem Erzherzoge Carl; Mirandola dem Herzoge von Modena; Montferrat dem Herzoge von Savoyen, seinem Bundesgenossen, der schon 1703 die mailändischen Landschaften Alessandria, Valenza, Ludmellina und Val di Sesia erhalten hatte. General Draun rückte mit einem österreichischen Heere nach Neapel, und nahm auch dieses Königreich in Besitz. Papst Clemens XI., welcher anfangs für Frankreich gestimmt war, sah sich genö- thiget, im Frieden Mit Österreich (I7VN) den Erzherzog Carl als Konig von Spanien und. Sicilie
. Heere der Weg nach Frankreich geoffnà wurde. Dieses Land war durch die fortwährenden ungeheuren Kriegsanstrengungen Lugwig's.XIV. auf's äußerste erschöpft. Ludwig XIV. bathgedemüthigt um Frieden, und war bereit, auch Spanien zu räumen, wo sein Enkel Philipp V. sich mit abwechselndem Glücke behauptet hatte. Aber kaum hatten die Friedensunterhandlungsn angefangen, so starb Kaiser Joseph I. zu Wien an den Blattern, (deren verheerendem Ausbruche man damahls noch nicht durch die Impfung vorzubeugen wußte