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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
[1909]
Stichproben : ein historisch-politischer Beitrag zur Geschichte Tirols der letzten Jahre
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Pagina 92 di 113
Autore: Di Pauli, Johann Nepomuk / von i-i-i
Luogo: Innsbruck
Editore: Verl. der Vereinsbuchdr.
Descrizione fisica: 109 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; z.Geschichte 1900-1910
Segnatura: II 59.331
ID interno: 475946
Die christlichsoziale Partei und der Klerus. II.'-) Wenn auch die programmäßige oder grundsätzliche Führung einer politischen Partei durch den Klerus und den Bischof nicht als berechtigt anerkannt werden kann, so darf doch keineswegs die faktische Vertrauens stellung des Klerus in der Partei gering angeschlagen werden. Es ist kein Zweifel, daß der Seelsorger in der Lage ist oder sein kann, eine wirkliche Vertrauensstellung in der Gemeinde einzunehmen; aber daraus

darf man daraus Folgerungen auf die Organisation einer politischen Partei ziehen. Aber geradezu beleidigend wäre die Folgerung, daß die, welche nicht den Rat des Klerus in wirtschaftlichen und politischen Fragen einholen, es deswegen irgend wie an der richtigen katholischen Gesinnung fehlen lassen. Nach der Moral sind, um einen Vergleich zu ziehen, Kinder es der Ehrfurcht vor den Eltern schuldig, sie in wichtigen Angelegenheiten, welche ihr Lebens glück betreffen, um Rat Zu fragen

; aber wenn sie den Rat nicht für geeignet halten, sind sie nicht verpflichtet, ihn zu beobachten, und wenn sie sich sagen müßten, daß die Eltern in Fragen, welche ihre Lebens stellung betreffen, gegen ihre Absichten sich wenden würden, so brauchten sie auch nicht einmal um Rat zu fragen. Wie will man mm fordern, daß die Laienwelt in dem ganzen Bereich der politischen Fragen dem Klerus und dem Bischof zu folgen und sich ihrer Führung unterzuordnen habe? Aber lehnt die christlichsoziale Partei den faktischen Einfluß

des Klerus ab? Läßt sie den Priester nicht zu zur politischen Tätigkeit? Nimmt sie nicht bereitwillig seine Ratschläge an? Im Gegenteil wird man finden, daß in der christlichsvzialen Partei die Priester nicht weniger zur Geltung und zu Ansehen kommen, ja nicht weniger Vertrauensstellungen einnehmen, als es je in der konservativen Partei der Fall war. Wir brauchen doch bloß die Namen Scheicher, Kühschelm, Schöpfer, Drexel Vergl. Nr. 1W „Bischöfliche Politik'.

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
[1909]
Stichproben : ein historisch-politischer Beitrag zur Geschichte Tirols der letzten Jahre
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Pagina 82 di 113
Autore: Di Pauli, Johann Nepomuk / von i-i-i
Luogo: Innsbruck
Editore: Verl. der Vereinsbuchdr.
Descrizione fisica: 109 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; z.Geschichte 1900-1910
Segnatura: II 59.331
ID interno: 475946
, ja wie notwendig es war, daß wir den Antrag abgelehnt haben. Ich habe bei der Konferenz ausdrücklich erklärt, daß die Übertragung des Schieds spruches an den Bischof und die Ausübung desselben ganz gewiß dem unerhörten Mißbrauch, den die konservative Partei in Tirol mit der bischöflichen und kirchlichen Autorität überhaupt seit Jahren getrieben hat, nur neuen Stoff und Nahrung bieten werde. Auch die Kirchenfeinde — und darauf hat Abgeordneter Schraffl aufmerksam gemacht — hätten in ihrer Weise aus unserer

Zustimmung Kapital geschlagen und zwar gegen die christlichsoziale Partei und gegen die Kirche selber. Die christlich- soziale Partei hat immer die politische Freiheit hochgehalten und eben dadurch den besonders in Jntelligenzkreisen so gefährlichen Vorwurf des politischen Klerikalismus als ganz falsch und unbegründet zurückgewiesen. Dadurch hat sie nicht bloß sich selbst, sondern auch der Kirche im Kampfe gegen die Logentruppen den besten Dienst erwiesen. Es brauchte nur unsere Zustimmung zum Antrag

der Konservativen — und die ganze liberale Meute wäre losgelassen worden, nicht bloß gegen uns zwei Ab geordnete, sondern gegen die ganze Partei, und imisorw hätte es ge li

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
[1909]
Stichproben : ein historisch-politischer Beitrag zur Geschichte Tirols der letzten Jahre
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Pagina 80 di 113
Autore: Di Pauli, Johann Nepomuk / von i-i-i
Luogo: Innsbruck
Editore: Verl. der Vereinsbuchdr.
Descrizione fisica: 109 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; z.Geschichte 1900-1910
Segnatura: II 59.331
ID interno: 475946
obigem Titel einer Zuschrift Raum gegeben hat, welche einen von unserer Haltung abweichenden Standpunkt vertritt, so sehe ich mich doch veran laßt, in dieser Sache selbst das Wort zu ergreisen, zumal ich von vielen Seiten darum ersucht, ja sogar energisch gedrängt worden bin. Bin ich einmal beim Worte,, so dars ich mich nicht darauf beschränken, irrige Ansichten des Korrespondenten der „Brixener Chronik' richtigzustellen; es muß mir schon gestattet sein, etwas weiter auszuholen und die partei

politische Lage in Tirol, wenn auch in aller Kürze,, mit hereinzuziehen.. Sage ich dabei manches, was da und dort unangenehm empfunden wird, so möge man nicht mir, sondern den Verhältnissen selber die Schuld beimessen. Ich gehe von der Frage aus: Welche Haltung hatten der Abge ordnete Schrasfl und ich bei der Wiener Konferenz einzunehmen? Wir haben es abgelehnt, mit den vier Vertretern der konservativen Partei ein Wahlkompromiß dahin abzuschließen, daß von den elf Man daten der Landgemeinden sieben

den Christlichsozialen, vier den Konser vativen Zugesprochen werden; und dann haben wir auch den Antrag der Konservativen abgelehnt, daß der hochwürdigste Fürstbischof von Brixen endgültig entscheiden solle, wie viel Mandate der einen, wie viel der andern Partei zukommen sollen. Dagegen nun wendet sich der Korrespondent „Vom Lande' und glaubt, wir hätten das Angebot der Konservativen annehmen und für die christlichsoziale Partei uns mit sieben Mandaten begnügen sollen. Er bringt hiefür eine Reihe von Gründen

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Categoria:
Storia
Anno:
[1909]
Stichproben : ein historisch-politischer Beitrag zur Geschichte Tirols der letzten Jahre
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Pagina 58 di 113
Autore: Di Pauli, Johann Nepomuk / von i-i-i
Luogo: Innsbruck
Editore: Verl. der Vereinsbuchdr.
Descrizione fisica: 109 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; z.Geschichte 1900-1910
Segnatura: II 59.331
ID interno: 475946
Partei in Tirol bildete das Verhalten der katholisch-konservativen Presse, vorab der von Dr. Georg Jehly geleiteten „Neuen Tiroler Stimmen'. „Der seitdem verstorbene Dr. Jehly zählte unstreitig zu den allerfähigsten Journalisten des katholischen Österreich. Die scharfe Klinge, welche er führte, die Schlagfertigkeit, mit der-er seinen Gegner in den Sand streckte, seine katholische Ueberzengungstreue waren über alles Lob erhaben. Aber Dr. Jehly hatte bei all seinen Talenten leider nicht die Gabe

, den Gegner ^ in diesem Falle den katholischen Bruder ^ bloß zu belehren und zu überzeugen, aber nicht zu erbittern. Dr. Jehly gab sich alle erdenkliche Mühe, das wankende Gerüst der Partei nut seinen glänzenden Talenten zu stützen, sein journalistisches Schwert schien mit jedem Streich einen Gegner zu entsatteln; aber trotzdem schwoll die Zahl der Gegner rapid an, und die Reihen der eigenen Parteigenossen lichteten sich zusehends. Es verbreitete sich das Gefühl, daß Dr. Jehly zu viel und darum

— nichts beweise, man betrachtete die von ihm bekämpften Priester und Laien als maßlos Verfolgte, ja als Märtyrer. Die Sache der in Tirol entstehenden christlichsozialen Partei wurde für manche Kreise erst durch Dr. Jehly recht interessant gemacht.'

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
[1909]
Stichproben : ein historisch-politischer Beitrag zur Geschichte Tirols der letzten Jahre
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Pagina 74 di 113
Autore: Di Pauli, Johann Nepomuk / von i-i-i
Luogo: Innsbruck
Editore: Verl. der Vereinsbuchdr.
Descrizione fisica: 109 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; z.Geschichte 1900-1910
Segnatura: II 59.331
ID interno: 475946
daß ganz gewiß diese selber zu Schaden käme, da in einzelnen Wahl bezirken Streit und Vorwürfe darüber ausbrechen würden, daß sie vom Bischof einer bestimmten Partei zugeschrieben worden seien; und so würde das im Interesse des, Friedens angerufene Auskunftsmittel den Zweck gar nicht erfüllen oder nur neuen Streit hervorrufen. Der hochwürdigste Fürstbischof erklärte, daß manche der vorgebrachten Bedenken nicht grundlos seien, daß er aber zur Vermeidung des Wahl kampfes in diesem Falle

ausnahmsweise auf Grund eines Einverständ nisses der Vertreter beider Parteien die Entscheidung als Schiedsrichter treffen wollte, aber nur insoweit, daß er bestimme, wie viel Wahlbezirke jeder Partei zufallen sollten. Zn welchen Wahlbezirken konservative und in welchen christlichsoziale Kandidaten aufzustellen seien, müßten dann die Parteien selbst vereinbaren. Die Vertreter beider Parteien müßten sich aber auch verpflichten, bei denselben für die Anerkennung seiner Ent scheidung sich einzusetzen

Debatte hatte der Landeshauptmann Dr. Kathrein erwähnt, daß er seinerzeit dem Papst Pius X. erklärt habe, die konservative Partei in Tirol sei bereit, dem Frieden zuliebe ganz zurückzutreten, wenn der Fürstbischof dies wolle. Der Fürstbischof erklärte darauf, er sei nicht in der Lage, einen Schiedsspruch im Sinne des konservativen Antrages zu treffen, da dies von den Christlichsozialen abgelehnt werde. Nachdem er die Gesinnung des Pap stes nun kenne und sich damit nicht in Widerspruch setzen wolle

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Categoria:
Storia
Anno:
[1909]
Stichproben : ein historisch-politischer Beitrag zur Geschichte Tirols der letzten Jahre
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Pagina 83 di 113
Autore: Di Pauli, Johann Nepomuk / von i-i-i
Luogo: Innsbruck
Editore: Verl. der Vereinsbuchdr.
Descrizione fisica: 109 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; z.Geschichte 1900-1910
Segnatura: II 59.331
ID interno: 475946
heißen: „Da sieht man, wieweit es mit der so oft beteuerten politischen Freiheit der Katholiken her ist; wenn's darauf ankommt, so beugen sie nicht bloß sich selber, sondern sogar die Wahlsreiheit anderer unter das Diktat des Bischofs!' Die politische Freiheit wird heute/ wo durch das allgemeine, gleiche, direkte Wahlrecht die großen Massen in die Politik hineingeführt werden, in allen Schichten der Bevölkerung so hoch gehalten,, daß es für eine christliche Partei geradezu

ein selbstmörderisches Beginnen wäre, auch nur den Schein aufkommen zu lassen, als ob man diese Frei heit nicht ebenso hochschätzte wie alle andern, nicht ebenso sie zu wahren verstünde. Als Christlichsoziale hatten wir darum gar keine Wahl; wir mußten den Antrag ablehnen'. Dabei hat uns jedoch nicht die Rücksicht auf die christlichsoziale Partei und deren Grundsätze allein geleitet: wir haben den Antrag abgelehnt auch aus Rücksicht auf den hochwürdigsten Fürstbischof selber. Wir stehen beide zu lang im politischen

politischer Friede im Lande geworden wäre, wenn wir zwei das von den Konservativen angebotene Kompromiß angenommen hätten. Hier ist's nun, wo ich mir die Freiheit nehmen muß, unsere partei politische Lage überhaupt zu behandeln. — Ich stelle zunächst die Ansicht fest, auf welche der Korrespondent „Vom Lande' seine Darlegung grün det. Er sagt: Wenn kein Kompromiß zustande kommt und die Christlich sozialen in allen Landgemeindenbezirken eigene Kandidaten aufstellen, so kommt es zu einem furchtbaren

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