Stichproben : ein historisch-politischer Beitrag zur Geschichte Tirols der letzten Jahre
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Autore:
Di Pauli, Johann Nepomuk / von i-i-i
Luogo:
Innsbruck
Editore:
Verl. der Vereinsbuchdr.
Descrizione fisica:
109 S.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
In Fraktur
Soggetto:
g.Tirol ; z.Geschichte 1900-1910
Segnatura:
II 59.331
ID interno:
475946
Die christlichsoziale Theorie führt bei naheliegender Verbreiterung der Basis über die durch die Partei durchgeführte Trennung von Politik und Kirche zur Trennung von Staat und Kirche, zum Grundsatz: „Religion ist Privatsache.' Die konservative Partei findet, daß die kirchliche Autorität als Vertreterin der Religion ein vitales Interesse habe, in politischen Dingen Einfluß zu nehmen, da Religion und öffentliches Leben sich nicht trennen lassen und die Religion zum Staate sich verhalten
derselben, für den Staat. Wir betrachten es daher als die erste und vorzüglichste Aufgabe der katholisch-konservativen Partei, mit aller Kraft dahin zu wirken, daß das ganze öffentliche Leben und die ganze Gesetzgebung dem katholischen Sittengesetze entsprechen und demselben nicht widerstreiten.' Die christlich- soziale Kritik („Tiroler' Nr. 134 vom 7. November 1901) lautet: „In ihrer maß- und grenzlosen Rechthaberei hat die seßhafte katholische Partei Tirols nicht zugeben wollen und nicht zugeben
können, daß die vagabundierende christlichsoziale Partei mit ihrer Programmfassung im Recht sei, und damit fest und bestimmt, klar und deutlich alles umfaßte, was von einem christlichen Politiker verlangt wird und verlangt werden kann. Die Katholisch-Konservativen wollen unser Programm übertrumpfen und dabei passierte ihnen halt wieder, was ihnen schon oft genug passiert ist : das Sinnvolle verwandelte sich in ihrer ungeschickten, weil leidenschaftlichen Hand in den blühendsten Unsinn. Denn es hat doch Kraft und Art, Sinn