¬Das¬ Wunder in Seefeld : Festpredigt gehalten am 31. August 1884 bei der 500jährigen Erinnerungsfeier an das große Wunder im Jahre 1384
6 ■ ■ ì- Gnade durch ihre mächtige Fürsprache erlangen. Ich beginne rc. I. Nm das Jahr 1384, wo das Wunder in Seefeld sich ereignete, sah es in unserm Vater lande und auch hier in dieser Gegend ganz anders aus als jetzt. Unter anderm standen aus sehr dielen steilen Berg- und Felsvorsprüngen stolze Ritterburgen mit Thürmchen und Zinnen, mit Gräben und Ringmauern und Zugbrücken.. In diesen Burgen hausten kräftige, kühne zumeist auch streitsüchtige Ritter mit ihren Knappen. Die oft um die Burg
, oder in deren Nähe liegenden ®e* Höste und Häuser waren von Hörigen oder Dienst- mannen bewohnt, die dem Ritter, als ihrem Herrn, zu mancherlei Dienstleistungen und Abgaben ver- pstichtet waren und ihm zumal zu Kampf und Streit und zum edlen Weidwerk folgen mußten. — So eine stolze Ritterburg, Schloßberg genannt,.' befand sich auch eine halbe Stunde außer Seefeld. Hier aber auf dieser Stelle, wo wir versammelt''' find, stand damals nur ein'armes, kleines Kirch lein. Während der König Himmels und -der Erde
^^ hier in dieser armen Kapelle in demüthiger BrodS-- : gestalt wohnte, hauste draußen in der stattlichen/, Burg ein stolzer Edelmann, der Ritter Oswald Milser mit seiner noch stolzeren Gemahlin./£31= . Wald war sehr reich und mächtig, weil Herr und
