252 Tliàr LomdeS-Pilger in Pamy-le-Moiuat. Tiroler Lourdes-Lilger m j?aray-ls-Momal. on Frankreich hat die Herz Jesu-Andacht ihren Ausgang genommen und der Welt eine neue, immerfließende Quelle reicher Erbarinungen zugewendet. In Paray- le-Monial ist der göttliche Heiland' der sel. Margareta M. Alacoque erschienen, um den Wunsch zu offenbaren, dass sein heiligstes Herz in besonderer Weise zum Gegenstand der Andacht und Verehrung gemacht werde. Dort zeigte er sein heiligstes Herz

— mit einer Lanze durchstochen und mit einer Dornenkrone umwunden — mit dm Worten: „Siehe da, dieses Herz, welches die Menschen so sehr geliebt hat' und gab seinen Heiligsten Willen kund über die Art und Weise der Verehrung. — Dadurch ward mit großer Bestimmtheit Frank reich ein hoher Beruf Zugewiesen, der Beruf, anderen Völkern und Reichen in der Verehrung des göttlichen Erlöserherzens voranzulenchten, als Bundesvolk dieses heiligsten Herzens. Doch Frankreich ist in der folgenschweren Revolution, da von wilden

Horden der Thron gestürzt und der Altar entweiht wurde, diesem Berufe untreu geworden, und zur selben Zeit — ein Jahrhundert, nach, der Offenbarung des heiligsten Herzens — erwählte sich der Herr ein anderes Land, ein anderes Volk für seine Absichten, das einfache, glaubensstarke Tirol. — Und gerade iu dem von der französischen. Revolntion gezeitigten Weltkriege erprobte das Land Tirol seine Treue zu dem göttlichen Bundesherrn. Die Bedräng nisse, welche von Frankreich her, von der französischeil

Revolutionsarmee über die Länder gebracht wurden, verbanden das Volk von Tirol immer inniger, mit dem liebevollen und erbarmnngsreichen Herzen des Erlösers. — Welches Zusammentreffen! Wohl hat nun die Säcnlarfeier die fchwere Zeit des Krieges in Erinnerung gernfen. Aber Tirol bleibt auch des Segens eingedenk, der von Frankreich durch die Audacht zum heiligsten Herzen des Erlösers gekommen ist. — Und das ist inmitten all der Festlichkeiten des Jahres 1896 klar geworden -, gewiss, nicht ohne Fügung Gottes

für Frankreich, dann aber auch für ganz Europa eine schreckliche Zeit begonnen. Nachdem die Revolution in Frankreich Thron und Altar um gestürzt und das Land mit entsetzlichen Greuelthateu erfüllt hatte, ergossen sich die französischen Kriegshorden, allenthalben Zerstörung uud Ver nichtung bringend, auch über die Nachbarländer. Zu Anfang des Jahres 1796 zogen zwei gewaltige Kriegsheere, das eine nach Deutschland, das andere nach Italien. Unser Vaterland war demnach von zwei Seiten be droht. In Italien

», Baieru, Vorarlberg, Amerika. Niedero sterre ich, Euglaud, Poleu, Böhmen, Frankreich, Steiermark, Olden bürg, Oberösterreich, Luxemburg, Hessen, Württeniberg, Oesterreichisch- Schlesien, Elsass, Spanien. Wie man aus der AusMluug schon sieht, uicht geordnet uach der Größe der Reiche, sondern ohne Naug uud Nationnlitäteustreitigkeit, vielmehr, ivie es ebeu der Farbeuschmuck de;- Wappen und oer dazugehörigen Fahnendraperien veranlasste. Ein Bild echter Brüderlichkeit und auch ein Bild der katholischen

Z84 Die Pilgerfahrt nach Rom. Ergötzlich waren die verschiedenen Meinungen über unser Heimatland Die einen hielten nns für ApsMuvVi, andere vermutheten unsere Henna in Frankreich, wieder andere meinten, wir seien von Süd -^ta len gekommen, ja manche schienen sogar geneigt, zu glauben, Tauferer oder Bnrggräsler seien erbeutete und gefangene ^ eil MM, welche General Baratieri als Siegestrophäen nach Rom geMc ya e. Unsere Bauern waren jedoch nicht geneigt, das Heimat an iro

344^ Die Herz Jesu-Capelle am Saiidhos in Passeier. Nach gewaltigen Kämpfen wurde zwar Friede zwischen Oesterreich nnd Frankreich geschlossen, aber Tirol sollte dem Feinde Zufallen. Schmerz und Zorn erfüllte das Tiroler Volk, doch Hofer forderte auf, die Waffen niederzulegen, und als verwirrende Nachrichten nnd lügnerische Aus streuungen ihn schwankend machten, schickte er selbst Männer nach Wien, um sichere Nachricht zu erhalten. Unterdessen wurde er aber von vielen Seiten zur Aufnahme

bei der Audacht und den Predigten bis ans deu letzten Platz gefüllt. — p. Abel 8. 5., der Prediger für die Männerwelt Wiens, eroberte sich bald das Publicum, gewiss auch einen großen Theil der Frauen welt, trotzdem er sich vornehmlich an die Männer wendete. Folgeuder Gedanke lag den Vorträgen zugrunde: Die Feiude der Herz Jesu- Andacht in Frankreich waren jene, welche vom Glauben abfielen nnd die Monarchie stürzten — erster Vortrag. In: zweiten Vortrage wurde die Autwort auf die Frage gegeben, woher

angetreten. Ströme von Blut bezeichneten ihren Weg. Von Frankreich ausgehend, hatte sie sich Oberitaliens bemächtigt, auch das linke Rheinnfer war bereits dem römischen Reich entrissen, und es wälzten sich die Wogen immer mehr heran auf das schon damals festeste Bollwerk der Loyalität nnd der Autorität, den Hort des Rechtes: Oesterreich. Das erste Krouland, welches der französischen Revolution znm Opfer fallen sollte, war seiner geographischen Lage nach Tirol. Bereits hatte Napoleon, noch als General