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19 Beicht Albert von Stenico auch nicht an die Bedeutung Bozos heran, so war doch auch er einer der hervorragenderen Stiftsvasallen und stand jederzeit treu zu seinen Lehensherren. Wie bereits weiter vorne erwähnt, wollte Bischof Bonrad, aufgestachelt von einer Partei, welche seine Schwäche und Geldnot sehr zu ihrem eigenen Vorteile und zum Schaden der Kirche ausgebeutet hatte und an deren Spitze seine nächsten Verwandten, die Herren von Beseno standen, nachdem er aus dem Kloster S. Georgenberg

Ansehen der Fürstbischöfe wieder heben und dem Bechte und Gesetze Achtung verschaffen werde. Bischof Friedrich hat die in ihn gesetzten Erwartungen gerechtfertigt. Bei seinem Amtsantritte fand er die meisten Stiftsgüter unrechtmäßig in fremder Hand — alles in Unordnung, ja selbst Aufschreibungen über die Bechte der Kirche, ihren Besitz und ihre Einkünfte, sowie über die Pflichten der Vasallen fehlten. Der Bischof ging sofort, nachdem er die kaiserlichen Begalien erhalten hatte, an die Sammlung

und Aufzeichnung der Bechte der Kirche — diesem Unstande verdanken wir den Codex Wangianus — und forderte auf Grund der meist erst durch Zeugeneinvernahme festzustellenden Bechte die Bückgabe der der Kirche unrechtmäßig entzogenen Stiftsgüter. Dies führte zu einem großen Aufstande der Partei des resignierten Bischofs Konrads von Beseno, seiner Verwandten und Anhänger, welche aus den früheren Verhältnissen Nutzen gezogen und Grund hatten, Beeilt und Ordnung im Bistume zu fürchten. — An der Verschwörung nahmen

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1907

Schloß Stenico in Judikarien (Südtirol), seine Herren und seine Hauptleute

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— 45 Trient — kurz, Herzog Friedrich mußte sieh die Übergabe erzwingen, indem er fünf angesehene Ratsherren von Trient als Geiseln nahm. Am 23. Februar 1408 in Trient (Tr. Areh. 8, 11) urkunden Gr af Wilh elm v. Matsch, Statthalter und Hauptmann von Trient, für Jen Fürsten Friedrieh, Herzog von Österreich und Vogt der Kirche von Trient, die Herren Janesus Lichten- steiner und Christof Fux , Räte des Herrn Her zogs, und erklären, daß das Schloß Stenico, welches der Kirche von Trient gehört

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1907

Schloß Stenico in Judikarien (Südtirol), seine Herren und seine Hauptleute

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war es zu Zusammenstößen gekommen zwischen den Bischöflichen und den Herren von Arco ; wir kennen dieselben nur aus dem Friedensschlüsse, der in der Kirche 8. Tomaso zwischen Riva und Arco 1317, März 15, zwischen den Herren von Arco und ihrem Anhänge (den Herren von Campo, Madruzzo, Sejano und Predagolare) einer- und dem Bischof anderseits zustande kam, wobei der Bischof einen Vergleich einzugehen genötiget war. Als seine Vertreter erschienen hiebei: Volkmar von Burgstall, Podestà von Riva, Gotsehalk, der Richter

von En, Werner von Tablat 2 ) und Graland von Lanaburg — lauter Günstlinge König Heinrichs. Doch auch dieser Friede hielt nicht lange an, denn im folgenden Jahre brach ein Aufstand gegen den Bischof aus und man wird nicht fehlgehen, wenn man ihn den Herren von Arco aufs Kerbholz schreibt. 1318 zogen die Herren Wilhelm, Kleriker der Kirche von Tiene, Simoncin von Stenico und zwei seiner Neffen, Mainrad und Spezzapietra, Albert de Gentili, Orfaiiino von Arco und Nikolaus Sacchetti mit bewaffneter Hand

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— 41 — Hatte bereits Ludwig von Brandenburg seinen Frieden mit der Kirche gefunden, so brachte die neue Dynastie der Landesfürsten einen totalen Umschwung in die Verhältnisse. Herzog Eudolf hatte weite Pläne — schon hatte er ein Bündnis mit dem Visconti gegen die Carrarer abgeschlossen, hatte die reiche Mitgift der Viridis, Tochter Bernobös, im Auge. — Alle diese und andere weitausgreifende Pläne durchzuführen, brauchte er Ruhe an den Grenzen. Teilweise erreichte er dies durch den Einfluß

genannt Chel 4 * * * ) (auch Cal oder Chal), weiland des edlen Herrn Ritters Heinrich von Bozen, Vikar in Stenico und Richter in Zivil- und Strafsachen für die Kirche von Trient (also wohl noch sede vacante). Der Franz von Greifenstein erscheint nur noch 1391 als solcher für Bischof Georg, der Chal aber bleibt als .Generalvikar (in temporalibus) für ganz Judikarien bis 1404, wo ich ihn zum letzten Male finde. Gleichzeitig erscheint auch Peter von Spaur als Vikar und Richter des Bezirkes von Stenico

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Graf von Spaur ddo. Trient, 6- Nov. 1723, den erblichen bischöflichen Adel und Wappenbesserung für die Ge brüder Bernard und Johann Prati. 2 3 ) Der letzte Pflegsverwalter und zugleich der erste Bezirksrichter zu Tione war der Dr. Stefan Anton S t eff anin i von Tione. Auch die Steffanini sind Judikarier und stammen ursprünglich aus Storo, haben sich aber schon frühzeitig in einem Zweige nach Tione gezogen, wo sie b Über die Torresani vgl. Äusserer, Adel des Nonsberges. 2 ) In der Kirche

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. Wer in der Zeit von der Übernahme des Schlosses Stenico durch Sodeger de Tito bis zu Beginn des 14. Jahrhunderts daselbst Hauptmann war, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich zur Zeit, als es in der Gewalt Mainrads war, war Hugolin mit seinen Söhnen und seinem Anhänge (seinen Neffen) auch im Besitze des Schlosses und hielt es im Namen Mainrads. Unter den Schlössern, welche Graf Mainrad den Eonrad von Sehroffenstein (1290, März 14. Trient) beauftragt, in seinem Namen dem Kapitel und der Kirche

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von Stenico für die StadtTrient Paris von Lodron, Hauptmann von Judikarien und des Schlosses Stenico für den Herzog Friedrich Derselbe, für den Bischof Georg Derselbe, eigenmächtig und nominell „für die Kirche von Trient“, „sede vaeante“ . Johann, weil, des Notars Mantovanus (Montenarius) von Comano, Assessor (von 1410—1424 für den Paris von Lodron, dann bis 1426 für den neuen Hauptmann' Balthasar von Thun) .... Johann Botturoli, weil. Anton von Bondo, Hauptmannstell vertreter und Assessor für Paris

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Pagina 28 di 97

, der ihnen dieselben zu entreißen suchte 3 ). Auf dem Gerichtstage, der in der Kirche 8. Daniel in Padua am 8. April 1238 (vorzüglich zur Beilegung der Fehde zwischen den Herren von Arco, Campo und Nikolaus mitifoco einer-, und den Leuten von Condino anderseits) abgehalten wurde, wurde auch unter anderem bestimmt und am folgenden Tage von Kaiser Friedrich bestätigt, daß alle neu erbauten und neubesetzten Schlösser in Judi karien und Nonsberg dem kaiserlichen Podestà Sodeger de Tito übergeben werden müssen. TJnd so war bald

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Schloß Stenico in Judikarien (Südtirol), seine Herren und seine Hauptleute

Pagina 49 di 97

48 Um nun zu zeigen, daß er sieh nicht gegen den Bischof aufiehne, sondern nur gegen den Herzog, der ihm nicht wolle Gerechtigkeit widerfahren lassen, stellte Paris am 20. September 1420, d. i. alsbald nach der Wahl des neuen Bischofs, im Schlosse Campo ein Lehensbekenntnis aus — wohl auch bezüglich Stenicos, denn er nennt sich in demselben „Generalvikar von Judikarien für die Kirche von Trient“ und erklärt sich bereit, die Lehen vom „Erwählten von Trient“ zu empfangen 1 ). Der neue „Erwählte

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der vorerwähnten Bank in den Felsen eingerissen ist, wie hier der ganze Brentaabsturz, arm an Wasser und Vegetation — dürr und kahl und aus gebrannt, wie eine Steinwüste. Aber etwa in der Höhe des Schlosses brechen aus den nackten Kalkwänden auf einmal ringsherum zum Teile sehr ausgiebige und mächtige Quellen hervor und stürzen in schneeweiß schäumendem Gischt in herrlichen, alles belebenden Wasser- i) Der Sitz der Pfarre von Banale ist in Tavodo — nach dem Schutzheiligen der Kirche jetzt meist, wie kirchlich

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Schloß Stenico in Judikarien (Südtirol), seine Herren und seine Hauptleute

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von Lomasone nach Arco. Aus alledem ist ersichtlich, daß das Schloß von Stenico für die Beherr schung der alten Straßen keine besondere Bedeutung hatte. — Der Burgberg von Stenico ist etwa 40 m höher als die Kirche und bietet für das Schloß einen ganz stattlichen Raum. Aus einer alten Wallburg hervorgegangen, wurde es im Laufe der Zeit der Sitz der bischöflichen Verwaltung und der Gerichtsbarkeit für Judikarien und ein fester Punkt für dieselbe. Diesem Umstande verdankt es seine Bedeutung. Das Schloß

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83 Die anderen Berechtigten empfingen die Lehen aus seiner Hand mit Stab und Handschlag in der Kirche 8. Giacomo in Comano, und zwar kniend. Die einzelnen Anteilhaber wurden „nobili“ genannt. Die bischöflichen Belehnungen laufen bis zum Ausgange des 18. Jahrhunderts; über die Belehnungen durch den „Pürsten der Adelsgemeinschaft“ bringt Gnesotti p. 165 noch ein Bruchstück aus dem Jahre 1757. Die Teilhaber wohnten durchaus nicht alle in der Gegend, sondern viele auch außerhalb: in Unterjudikarien

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als der Kampf zwischen Welfen und Ghibellinen bezeichnet werden, ganz Mitteleuropa in krampfhafte Zuckungen versetzte, zwang auch die Eürstbischöfe von Trient, auf die Sicherung ihrer Macht zu denken und in den verschiedenen Teilen ihres Gebietes feste Stützpunkte zu suchen und Burgen zu bauen. Verdanken doch so viele mittelalterliche Burgen dieser Zeit ihre Ent stehung ! Auch Bischof Albert * 2 ) von Trient baute auf dem Burgberge 3 ) von Stenico ein Haus und am 25. April 1163 in der Kirche oberhalb

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Schloß Stenico in Judikarien (Südtirol), seine Herren und seine Hauptleute

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nach Arco, am 26. Mai in Tione, bestätigte er den Leuten von Eendena in Ansehung ihrer Treue und Ausdauer im Kampfe um die Rechte der Kirche neuerdings ihre alten Freiheiten und Rechte, welche ihnen schon von Kaiser Friedrich erteilt worden und welche ihnen, als sie hierüber mit dem damaligen -Statthalter („Potestas“) von Trient, Sodeger de Tito, in Streit geraten waren, durch den ihnen günstigen Spruch der durch den Kaiser hiezu eigens delegierten Richter (des Zanonus von Antico, durch kaiserliche

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1907

Schloß Stenico in Judikarien (Südtirol), seine Herren und seine Hauptleute

Pagina 24 di 97

von „Stenegho“ hinterlassenen Lehen. (Tr. Arch. R. 8. 88.) Weitere solche Zitationen sind aus den folgenden Jahren. Die Bischöfe versuchten — und wie wir gesehen haben, mit Erfolg — von den Töchtern Alberts, sowie von der noch lebenden Tochter Ottos (Alena, Aleria) die noch allodialen Teile des Schlosses Stenico für die Kirche zu erwerben. Wann dies von den Stiefschwestern des Nikolaus erreicht wurde, ist nicht mit Sicherheit festzustellen. — Anno 1230 finde ich noch Zehentrechte, welche früher weiland

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1907

Schloß Stenico in Judikarien (Südtirol), seine Herren und seine Hauptleute

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, .des Jaeomell, trug, als er durch die Leute des Bischofs in Trient gefangen genommen' worden war, und der andere, den dessen Knecht trug, ihnen wieder .zurückgestellt werden. Des weiteren soll dem Paris alles verziehen .und, erlassen. sein, weswegen er beschuldiget oder verurteilt worden war, bevor er Vikar des Bischofs Alexander war. Auch verspricht der Bischof, den Paris gegen jedermann in.Schutz zu nehmen als „getreuen Diener und Vasall des Bischofs und der Kirche von iTrieht.“' — ' Was kann wohl

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1907

Schloß Stenico in Judikarien (Südtirol), seine Herren und seine Hauptleute

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Anton (Graf von Thun) den erb lichen bischöflichen Adel mit Diplom von Trient 24. Mai 1748 (Manci, II) in An sehung der langen treuen Dienste, die sie ihm und der Kirche von Trient geleistet. Von ihm liegen zahlreiche Reverse, der letzte vom Jahre 1742 vor. Während seiner Pflegschaft erteilte 1732 der Bischof dem Karl Bernardin Lutterini die Er laubnis zur Errichtung einer Hauskapelle in seinem neuen Hause in Stenieo. B Das Gericht von Stenieo umfaßte ja, insoferne der Hauptmann von Stenieo

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1910

¬Der¬ selige Hartmann, Bischof von Brixen und Gründer des Chorherrenstiftes Neustift : kurzes Lebensbild

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Autore: Sparber, Anselm / nach bewährten Quellen dargestellt für das katholische Volk von Anselm Sparber

auf den kirchlichen Sinn und die Frömmigkeit Leopolds, seiner Kirche die verlorenen Rechte wieder zu verschaffen, und ersuchte Leopold um Rückstellung dieses Zehents. Dazu ließ sich aber der Markgraf, offen bar im Glauben, daß er ganz im Rechte sei, nicht sogleich bereden. Aber durch Vermittlung Hartmanns, welcher bei Leopold in größtem Ansehen stand, erhielt die Kirche in Passau ohne Gegenleistung das Verlorene wieder zurück. ^ Für die bei der Pfarre Klosterneuburg verbleibenden Güter wurde die Kirche in Passau

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1910

¬Der¬ selige Hartmann, Bischof von Brixen und Gründer des Chorherrenstiftes Neustift : kurzes Lebensbild

Pagina 75 di 99

Autore: Sparber, Anselm / nach bewährten Quellen dargestellt für das katholische Volk von Anselm Sparber

anderer, sondern auch in eigener Person oft das Wort Gottes in öffentlichen Predigten und Borträgen: er vereinigte entzweite Gemüter, schützte die Rechte feiner Kirche, unternahm beschwerliche Reisen und stiftete allenthalben Gutes. Von unruhigen, außer seinem Amte liegenden Geschäften suchte er sich so weit als möglich jederzeit ferne zu halten. Der selige Hartmann ward der Diözese Brixen, welche er durch 24 volle Jahre mit großer Kraft und Weisheit geleitet hatte, in stmmbewegter Zeit entrissen. Nach seinem Tode drängte

Kaiser Friedrich der Kirche von Briden einen semer Günstlinge als Bischof auf, nämlich Otto von Andechs. Dieser beförderte hinwiederum zurPropstei- würde in Reustift gegen den Willen der Chorherren einen seiner Verwandten, einen gewissen Degenhard. So go staltere sich die kirchliche Lage in Tirol nach Hartmanns Tode sogleich ganz anders — und gewiß nicht besser. - Kirche» m unserem Baterlande, vom seligen Hartmann gc- weiht, sind z. B. die Klosterkirche in Neustift, die Pfarrkirchen zu Loyen

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1910

¬Der¬ selige Hartmann, Bischof von Brixen und Gründer des Chorherrenstiftes Neustift : kurzes Lebensbild

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Autore: Sparber, Anselm / nach bewährten Quellen dargestellt für das katholische Volk von Anselm Sparber

— 8ö — ' Eberhard bei dem rechtmäßigen Papste Alexander III. aus und konnte weder durch Drohungen, noch durch Versprechungen dahingebracht werden, zur Gegenpartei überzutreten. Als er so seine Kirche durch 24 Jahre ans das heiligste geleitet und wunderbare Werke vollbracht hatte, verschied er am Tage vor der Vigil des Weihnachtsfestes, ganz unerwartet vom Schlagflusse getroffen, im Jahre 1164, nachdem er zuvor in tiefster Demut seine Sünden ge beichtet nnd das unblutige Opfer der heiligen Messe

dar gebracht hatte. Sein Leichnam wurde in der Kathedral kirche in Brixen vor dem Altare des hl. Stephanns bei gesetzt, 67 Jahre nach seinem Tode vom Erzbischof Eber hard II. von Salzburg in ein ehrenvolleres Grab übertragen und endlich mit den Reliquien der hl. Bri,rener Bischöfe Jngenuiu und Albuin in einem kostbaren Sarge verschlossen. Nachdem man später den Nachweis erbracht hatte, daß ihm der Kult seit unvordenklicher Zeit, nämlich von seinem Tode an, durch alle folgenden Jahrhunderte herauf

erwiesen worden sei, gestattete Papst Pius VI. am II. Fe bruar 1781, daß vom Klerus der Diözese Brixen zu seiner Ehre das Offizium mit der Messe gebetet werden dürfe.' Gebet der Kirche. Allmächtiger Gott, wir bitten dich um die Gnade, daß das ehrwürdige Fest, welches wir zur Ehre deines seligen Bekenners und Bischofs Hartmann feiern, die An dacht in uns mehre und unser Heil fördere, durch Jesus Christus, deinen Sohn, unfern Herrn, der mit dir und dem Heiligen Geist als gleicher Gott lebt und regiert

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1910

¬Der¬ selige Hartmann, Bischof von Brixen und Gründer des Chorherrenstiftes Neustift : kurzes Lebensbild

Pagina 95 di 99

Autore: Sparber, Anselm / nach bewährten Quellen dargestellt für das katholische Volk von Anselm Sparber