dazu verwenden, sie aus der ungewissen Lage des Mangels sicherer Nach richten zu befreien. Andreas Hofer soll zu Voelderndorff gesagt haben: „Sie haben ein ehrliches Gesicht, ich traue Ihnen zu, daß Sie wiederkommen und die Sache besorgen werden. Nun reisen Sie mit Gott, grüßen Sie mir Ihren König und sagen Sie ihm, daß ich ihn achte und schätze!" Voelderndorff fuhr nun, mit einem Sicherheitspaffe ausgestattet, ab und gelangte unbehelligt nach München (15. September). König Maxmilian Josef
I., bei dem Voelderndorff sofort Audienz erhielt, wäre tatsächlich geneigt gewesen, die verlangten Geiseln durch Auswechslung zu entlassen, allein Graf Sarnthein war infolge der Aufregungen schon am 8. September 1809 in München gestorben, Baron Schneeburg und Baronin Stern buch waren schon am 10. September den Franzosen übergeben und von diesen in die Zitadelle nach Straßburg gebracht worden. Voelderndorff mußte also München unverrichteter Dinge verlassen und fuhr, seinem Worte getreu, nach Wien, um die Befreiung
ihm einige Depeschen an den bayerischen König mit. Der hoffnungsfrohe Voelderndorff glaubte nun seine Mission getreulich erfüllt zu haben und reiste nach München zurück. Aber er fand sich getäuscht. Denn die Depeschen des unerbittlichen Imperators sprachen nur von dem nahen Abschluß des Friedens (14. Oktober), enthielten aber nicht eine Zeile von den Geiseln. Voelderndorff überlegte, ob er unter diesen Umständen in München bleiben oder mit den ungünstigen Ergebnissen seiner Sendung nach Innsbruck zurückkehren
sollte. Das Pflichtgefühl siegte. Erbrach am 26. September von München auf und gelangte nach dreiwöchiger Fahrt über die Scharnitz nach Innsbruck, wo er sich am 29. September dem Sand wirt stellte. Hofer und seine Geheimräte empfingen ihn mit Zutrauen und Wohlwollen; sie waren sogar nach Anhörung seines Berichtes über den Zu stand der Dinge in Oesterreich, über die Nähe des Friedens, über die Ge fahren, die Tirol bei einem weiteren Widerstande drohten, entschlossen, die Anregung Voelderndorffs, eine Deputation