¬Der¬ Liberale und der Katholik : freie Gedanken über das ""freie Wort zur religiösen Frage""
würde (waS schwerlich für alle Fälle denkbar wäre) — so könnte dieS nicht mehr fiattfinden in Beziehung auf Gott. — Gott ist nämlich der Herr, der Mensch aber dessen Untergebener; wenn ihm dem nach Gott eine bestimmte Lehre zum Glauben und Damach handeln vorstellt, so steht deren Annahme oder Nichtannahme dem Menschen nicht mehr frei, d. h. er zerstört im Falle der Richtannahme das Rechtsverhaltniß, in welchem er zu Gott steht, macht sich des Ungehorsams, der Auflehnung gegen seinen höchsten Herrn und Gebià
schuldig. Allerdings nöthiget ihn auch Gott nicht mit Zwangsmitteln zur Annahme seiner Lehre, und insofern ist sein Gewissen auch Gott gegenüber noch frei — aber nicht viel anders, als das Gewissen deS Dienstboten, welchen die Herrschaft nicht mit Zwangsmitteln nöthigen kann zu treuer Dienstleistung. L. Ich will str den Augenblick meine Bedenken, welche Ich gegen das von Ihnen Gesagte vorzubringen Hütte, unter drücken, umsomehr da ich in der Br. seihst Beranlassung finden