¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 18 - 21. 1902 - 1905
Pagina 99 di 594
Autore:
Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo:
Innsbruck
Editore:
Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica:
Getr. Zählung
Lingua:
Deutsch
Commenti:
Abschlussaufnahme von: 1902,1-12 ; 1903,1-12 ; 1904,1-12 ; 1905,1-12
In Fraktur
Soggetto:
g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura:
III Z 294/N.F.,18-21(1902-05)
ID interno:
483812
' des entscheidenden Richter spruches. Hier wie dort das erlöschende Tagesgestirn, dort die in Vorahnung zitternde Natur, das Erdbeben und die Auferstehung der Todten, hier die Katastrophe des Welt unterganges selbst und die allgemeine Auferstehung. Wahrhaftig, nicht leicht wird es ein Bild des Erlösers geben, in welchem so viele Gedanken zusammengesasst sind, als das Crucifix. Dasselbe ist deshalb auch anderen bild lichen Darstellungen des Gottmenschen, z. B. dem heiligsten Herzen Jesu oder den symbolischen
Bildern des Heilandes als guier Hirte, Gärtner, Säemann oder dergleichen gewiss vor zuziehen; ja, es kann bei entsprechender Darstellungsweise sogar ein zweites Bild ersetzen, was im christlichen Hause und besonders im Zimmer, in dem sich die Familie bei wichtig sten Anlässen oder wenigstens zur Essenszeit versammelt, nie fehlen soll, eine würdige Dar^ stellung der allerheiligsten Dreifaltigkeit. Wenn wir als katholische Christen auch schou durch das heilige Kreuzzeichen immer und immer erinnert
werden, dass wir alles im Namen des dreieinigen Gottes beginnen und vollenden sollen, so wird ein Bild der allerheiligsten Drei faltigkeit doch ganz besonders geeignet sein, recht oft an die Grundlage des katholischen Glaubens, an den ewigen, dreieinigen Gott zu eriunern und die feste Überzeugung von der Vortrefflichkeit und Göttlichkeit dieses heiligen Glaubens im katholischen Christen häufig wachzurufen und zu befestigen. Das Bild der heiligsten Dreifaltigkeit soll aber alt und jung auch recht oft
sich in Worten aus, und doch sind diese drei nur eines. — Möge der Blick auf das Bild der allerheiligsten Dreifaltigkeit den Katholiken immer wieder mahnen, sich stets als ein würdiges Ebenbild Gottes zu erweisen, seinen Willen immer ohne Zögern und Klagen dem Willen Gottes zu unterstellen, seine Worte stets nach dem göttlichen Gesetze zu regeln und in seinem Herzen jene heilige Liebe zu dem Höchstheiligen zu entzünden, die den Menschen erhebt und adelt und ihn tröstet in den Wirrsalen und Kümmernissen