Südtirol.- (Velhagen & Klasings Volksbücher ; 56).- (Volksbücher der Erdkunde)
, und hier und im Weiterwallen durch die überall mit Rebe und Fruchtbaum bestockte, vom glastigen Schleier südlicher Sonne begabte Landschaft mag man gerne an Oswald von Wolkenstein denken, der soviel süße Lieder sang, wenn ihm das Heimweh auf seinem reisehastigen Leben das Herz schwer machte. Rechts über der Straße baut sich der Rittnerberg empor und bleibt bis Bozen hinein stets Gefährte des Wandrers. Links tat sich schon vor Klausen das Villnössertal auf, von den Türmen der Geißlerspitzen abgeschlossen, in Waidbruck
, gerade unter der Trostburg, geht das Grödnertal aus, in dem die Ladiner Kinderspielzeug und biblische Statuen schnitzen, und in Blumau blickt durchs Tiersertal der Schlern und Rosen garten herein. Nun wird der Eisack von wild zusammenrückenden Felswänden ein gepreßt, noch einmal verschwindet Sonne und Farbenspiel, und nur das Gelärm der blauweißen Sturmwellen bleibt. Rebe rechts, Nebe links; über einer alten Ka pellenmauer wuchernder Efeu, vor einem schwarzen Tor steile, schmale Zypressen
. Und dann schiebt sich links der letzte hindernde Bergvorhang zur Seite, Schloß Karneid und Kampenn leuchten in der Sonne . . . und der wanderlustige Schritt bleibt stehen: weit zurück an den blauen Riesenbogen der Mendel gelehnt, fun kelnd mit hundert Lichthauben und Türmen aus dein Schleier des Nachmittags, ruht da die letzte deutsche Stadt: Bozen, j «US Was ist Südtirols größter Zauber? . . . Die einen nennen die Feerie des Rosengartens, wie er als lichtrote Er scheinung aufgeht hinter den ineinander
