Karl Domanig : von seiner Persönlichkeit und aus seinem Schaffen
Den wohlbekannten, hocherfreut begrüßte. Äald stand der Willkommtrunk, Tiroler Roter, In schöngeschliffner Flasche auf dem Tisch. Und als die Gläser nun gefüllt, erhob sich Gemessen und schier feierlich der Hausherr, Ein rechter Edelmann, schon nah den Sechzig, Dem wohl die Arbeit und das bittre ^eid, Doch auch sein Gottvertrauen jenen Zug Stiller Gelassenheit in das Gesicht grub. „Von Herzen,' sprach er, „heiß ich euch willkommen! Ihr wißt nicht, wie wir hängen an Tirol
. Wo ich durch meine Frau die zweite Heimat Gefunden,- ein Tiroler ist mir Landsmann. Und garnunIhr,HerrStraub,Landsmann undFreund! Ein lieberer Äesuch könnt uns nicht kommen! Und was euch immer hergeführt, euch beide — Es wird, so sürcht ich, nicht die Kurzweil sein — Seid herzlich uns gegrüßt! Grüß Gott! Grüß Gott!' Da klangen die Gläser recht wie Feierabend« Geläut, und heimlich bei dem Willkommgruß Sah man das Aug des alten Herrn sich feuchten. Die Dame sprach: „Wir sind in Aussee hier Noch immer nicht so ganz
daheim. Tiroler Gibt's ja hier unten keine!' Und dann kam sie Auf Hall zu reden, fragt' nach der Familie Oes Kronenwirts, vor allem nach Frau Rosa, Dem kleinen Annerl und den Kindern allen, Dom am lg, Auswahl. -15