¬Der¬ Tuifelemaler : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
stand das Lehrersöhnchen Elmar, die Händchen lieb gefaltet und sein unschuldiges Kindergesichtchen engelsinnig zur Muttergottes hin aufgewandt. Ein Abglanz der feuerglühenden Berge spiegelte sich auf den Gesichtern der Betenden, die in einer eigentümlich magischen Beleuchtung er schienen. Geradezu verblüffend war der Farben- schmelz und die Farbenpracht des Gemäldes, und doch lag über dem Ganzen eine merkwürdige Ruhe, eine wunderbar friedsame, träumerische Abend stimmung. Man hätte das Bild fast
eher „Der Mutter Abendsegen', als „Maria Schnee' nennen können. Doch Walter Neinisch hatte sich, auf die Be zeichnung „Maria Schnee' versteift. »Meisterhaft waren auch die Farbenabstufungen und Lichtwir kungen des Bildes. Unten und im Vordergrund lagen wie ein starkes Fundament die dunklen schweren Farben. Sie wurden umso leichter, Heller, strahlender, dustiger, je höher das Bild anstieg und gingen dann ganz oben mit dem jubelnden, strahlen- 232