Andreas Hofer und seine Kampfgenossen, oder, Die Geschichte Tirols im Jahr 1809 : nebst einem Rückblick auf die ältere Geschichte und einer gedrängten Schilderung von Land und Volk ; nach älteren und neuen Quellen für die reifere Jugend
bevorstehende Aufstand ward ein fast dem ganzen Volke bekann tes Geheimniß. Dennoch blieb es der bairischen Negierung ver borgen. Kein Schwa ber, kein Verräther fand sich. Man sagt den Frauenzimmern gern nach, daß ein Geheimniß ihnen die Zunge abdrücke und die Tirolerinnen sind sonst auch nicht karg von Worten. Hier' aber wußten sie zu schweigen und dabei eine so unbefangene Miene anzunehmen, daß hinter diesen frohen, sorglosen Gesichtern Niemand einen bedenklichen Anschlag suchte. Andreas
Hofer hatte von Wien aus die Straße über Salz burg eingeschlagen, besuchte den Pinzgau, das Brirer- und Zillerthal, Hormayr's Schwager, den als Patrioten bekannten Gassen contro- leur Stolz, setzte sich mit Rupert Wintersteller- zu Kirchdorf, Oppa- cher, Skeberer, Rainer, Wirth aus Bienersdorf, lauter Namen, die später einen hellen Klang gewannen, in Verbindung und traf Lei Halt mit Joseph Speckbacher, einem Haupthelden des Jah res 1609, und Andreas Angerer zusammen. Die Sendung nach Wien