nahe an dèe Seite der Präsidentin gerückt und hielt ihre Hände mit festem, warmem Griff. „Es geht mir wirklich wieber ganz gut, Ludwig !' sagte nun Frau Clementine und schaute mit dem schüchternen Blick eines Kindes zu dem hochgewachse nen, schlanken Manne auf. „Verzeih' nur . . bat sie leise . . . „wenn ich dich erschreckt habe.' Der Sohn küßte ehrerbietig die kleine Hand seiner Stiefmutter. „Aber Mama . . meinte er be gütigend. „Ich freu' mich ja . . . wie gut du wieder aussiehst.' Es lag
nun wieder die gemachte, gleich gültige Art in seinem Ton, mit der er stets über sein tiefstes Empfinden hinwegzutäuschen suchte. „Wir wollen etwas mehr Holz ins Feuer legen, nicht wahr? Und dich ganz an den Ofen rücken, damit dir warmer wird!' schlug er vor. „Dann wirst du gleich wieder ganz frisch und munter werden.' Trotz aller Versicherung, wie gut es ihr nun wieder ginge, konnte sich die alte Dame vor Frost kaum halten. Sie zitterte an allen Gliedern, und die Zähne schlugen ihr hörbar aufeinander. -Als Priska
wieder ins Zimmer trat, trugen sie gemeinsam die kleine Zitternde Frau mitsamt ihrem Lehnstuhl zu dem Ofen hin und hüllten sie in warme Decken und Pölster ein. Dann setzten sich Ludwig und Priska ruhig und still daneben und beobachteten sie mit ängstlich scharsen Blicken. Denn trotz der immer von Zeit zu Zeit wiederkehrenden Versicherungen, daß es ihr nun ganz gut ginge, fühlten sie doch beide deutlich, daß das Ende der alten Exzellenz von Harlander nun nahe war. Der Doktor kam und verordnete eine stärkende M