Glückselig lächelnd sah sie ihn an. „Ich dank' dir, Eugen.' Seine Aufmerksamkeit, sein liebes heiteres Wesen taten ihr ungemein Wohl. Viel eher hätte sie erwartet, ihn ärgerlich zu sehen, weil sie im Bett lag und die viele Arbeit liegenblieb. Die Leni gab sich zwar rührend Mühe, alles recht zu machen; aber das junge Ding konnte sie doch nicht ersetzen. „Bist du heut' schon am Berg gewesen?' erinnerte sie sich seiner Abwesenheit wahrend des Morgens. „Ja. Ist ein schöner Tag heut'. Ganz besonders
schön!' betonte er, sich auf den Bettrand setzend. „Weibele du!' sagte er zärtlich und ließ ihre blonden Flechten durch seine Hand gleiten. Die Leni hatte ein genießbares Mittagessen zustande gebracht. Sie betreute fürsorglich den kleinen Ernst und war auch um ihre junge Bäuerin bemüht. Am Nachmittag heuten und hiefelten die beiden Män ner. Als der Jodok am Abend meinte, er hätte Zur großen Wiese zwei Tage gebraucht, wenn er allein hätte arbeiten müssen, war Eugen restlos glücklich. Am nächsten
Morgen konnte er sich kaum rühren. Seine Glieder waren steif, die Muskeln schmerzten. Am liebsten wäre er im Bett liegengeblieben. Dann zwang er sich empor. Jetzt hieß es beweisen, daß es ihm mit der Arbeit ernst war. Der Jodok würde ihn verachten, wenn er Vom ersten Tag schon genug hatte. Der Knecht hatte schon gefüttert und die Kühe gemol ken, wahrend Eugen sich noch das Aufstehen überlegt hatte. Künstig mußte auch er früher daran sein. Eugen mähte mit zusammengebissenen Zähnen. Es