7 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1940
¬Der¬ steile Weg : Roman
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/65538/65538_313_object_4474508.png
Pagina 313 di 330
Autore: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Luogo: Leipzig
Editore: Staackmann
Descrizione fisica: 329 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-8.215
ID interno: 65538
„Ich weiß.' Eugen nickte. Beide schritten dem Hof zu. An einem kleinen Bach pflückte Eugen ein Sträußchen Vergißmeinnicht. Dann eilte er. dem Jodok nach. Kurz vor dem Haus sagte Eugen Plötzlich: „Ich möchte die Bauernarbeit lernen, muß aber ganz von vorn anfangen.' ^Jch Hab' aa amal ang'fangen, Herr!' meinte der Jodok. „Aber in ganz jungen Jahren. Du bist hineingewachsen in deine Arbeit und hast langsam das richtige Verständnis bekommen. Das ist der Unterschied. Bei mir wird's viel schwerer

halten. Bin halt ein dummer Städter!' scherzte Eugen. „Darauf kimmt's nit an, Herr.' Der Jodok langte die Pfeife aus der Joppe, die er lose über die Schulter ge hängt trug und setzte sie in Brand. „Lei a Freud' müaßt's haben zu enk'rer Arbeit!' fuhr er fort. „Und die rechte Liab' zur Sach'. Mit'm Muaß und der Pflicht allo an ist' s nit getan. So moan' halt i.' „Deine Meinung ist sicher richtig.' Eugen senkte nach denklich den Kopf. Ein leiser Wind hatte sich aufgemacht. Wohltuend fächelte

er über seinen erhitzten Körper und trug ihm den Duft der frischgemähten Wiese nach. „Ich will's versuchen!' erklärte Eugen fest. „Wenn du mir dabei hel fen willst, Jodok, würde ich dir sehr dankbar sein!' bat er. „An mir soll's nit fehlen, Herr.' Der Jodok nahm die Pfeife aus dem Mund und bot ihm die Rechte. So bekräftigten beide mit festem Händedruck Eugens Entschluß. Gleich nach der Heimkehr schaute Eugen nach seiner Frau. Es ging ihr besser, nur schien sie noch recht matt zu sein. Er legte ihr das Straußchen

1
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1940
¬Der¬ steile Weg : Roman
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/65538/65538_309_object_4474496.png
Pagina 309 di 330
Autore: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Luogo: Leipzig
Editore: Staackmann
Descrizione fisica: 329 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-8.215
ID interno: 65538
um sie. Noch nie hatte ihr etwas gefehlt. Heimlich berief Eugen den Arzt aus dem nächsten Dorf. Dieser traf am Spätnachmittag ein. Es fehlte der jun gen Frau nichts Ernstliches, wie die Untersuchung ergab. Lediglich Überanstrengung habe den Zusammenbruch ver anlaßt. Der Arzt verordnete ein Paar Tage Bettruhe und mehr Schonung, da sie im Advent wieder ein Kindchen haben werde. In der folgenden Nacht schlief Eugen Bertram nicht. Unruhig warf er sich auf seinem Lager hin und her, lauschte

den ruhigen gleichmäßigen Atemzügen seiner Frau und versuchte nachzudenken, sich klar zu werden, was nun geschehen solle. So ging es nicht weiter. Draußen krähte der Hahn. Bald würde es hell werden. Es litt Eugen nicht mehr im Bett. Leise erhob er sich, kleidete sich an und schlich geräuschlos aus dem Schlaf- Zimmer. Im Freien war es noch fast finster. Im Stall brannte Licht. Der Jodok hatte sein Tagwerk schon begonnen. Mit großen Schritten stieg Eugen über die Wiesen bergan. Bald nahm ihn der Hochwald

auf. Immer steiler wurde der Weg. Der junge Tag siegte über die weichende Nacht. Im Walde wurde es lebendig. Die Vögel sangen ihr Morgenlied. Eichkccheln huschten über den Steig, er kletterten blitzschnell hochstämmige Nadelbäume. Erhitzt und völlig ausgepumpt vom unvernünftig raschen Steigen erreichte Eugen die erste Alm. Inmitten der Wiese stand ein Heuschober aus lustig gefügten Bal ken errichtet, aber mit festem Dach. Er war noch leer. Schwer atmend ließ sich Eugen auf der Schwelle nieder. 310

2
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1940
¬Der¬ steile Weg : Roman
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/65538/65538_281_object_4474412.png
Pagina 281 di 330
Autore: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Luogo: Leipzig
Editore: Staackmann
Descrizione fisica: 329 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-8.215
ID interno: 65538
Zeug fangen. Er lief hinter den Hühnern her, die gackernd und flügelschlagend flüchteten. Der Lärm riß Eugen gewaltsam aus seinem Dösen. Lächelnd sah er dem Kleinen zu. Dieser kam unver sehens an den Hang hinaus, glitt aus und kugelte, sich mehrmals überschlagend, die Wiese hinab. Mit einem erschrockenen Ausruf sprang Eugen auf und eilte seinem Sprößling zu Hilfe. Der Kleine brüllte kräftig, schien sich aber nicht ernst lich weh getan Zu haben. Franzi hörte das Schreien bis in die Küche

. Sie eilte aus dem Haus. „Hat 's Bübel sich was 'tan?' fragte sie ängstlich. Eugen schüttelte den Kopf. „Ich glaub' nit. Die Wiese hinuntergekugelt ist er. Hab' halt Zu wenig aufgepatzt!' sagte er kleinlaut. Franzi nahm den Kleinen auf den Arm, reinigte das beschmutzte Gesichtchen und redete tröstend auf ihn ein. Das Kind beruhigte sich rasch und lachte seine Mutter an. Diese legte die Hand schützend Wer die Augen. „Ich moan', der Jakl kimmt heim.' Sie zeigte auf den Näher kommenden, der einen mit Ochsen

bespannten Mistkarren führte. „Nacher können wir glei' essen.' Eugen folgte seiner Frau ins Haus. Er haßte die ge meinsamen Mahlzeiten. Der Stallgeruch, den Knecht und Magd mitbrachten, war ihm zuwider. Und überhaupt diese Gleichmacherei, wie er sagte. Er hatte sich gegen diese Zumutung zur Wehr gesetzt. Doch umsonst» Franzi gab nicht nach. Das Gesinde mußte mit bei Tisch essen, wie es bei den Bauern der Brauch war.

3
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
1940
¬Der¬ steile Weg : Roman
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/65538/65538_314_object_4474511.png
Pagina 314 di 330
Autore: Greinz, Rudolf / Rudolf Greinz
Luogo: Leipzig
Editore: Staackmann
Descrizione fisica: 329 S.
Lingua: Deutsch
Segnatura: II A-8.215
ID interno: 65538
Glückselig lächelnd sah sie ihn an. „Ich dank' dir, Eugen.' Seine Aufmerksamkeit, sein liebes heiteres Wesen taten ihr ungemein Wohl. Viel eher hätte sie erwartet, ihn ärgerlich zu sehen, weil sie im Bett lag und die viele Arbeit liegenblieb. Die Leni gab sich zwar rührend Mühe, alles recht zu machen; aber das junge Ding konnte sie doch nicht ersetzen. „Bist du heut' schon am Berg gewesen?' erinnerte sie sich seiner Abwesenheit wahrend des Morgens. „Ja. Ist ein schöner Tag heut'. Ganz besonders

schön!' betonte er, sich auf den Bettrand setzend. „Weibele du!' sagte er zärtlich und ließ ihre blonden Flechten durch seine Hand gleiten. Die Leni hatte ein genießbares Mittagessen zustande gebracht. Sie betreute fürsorglich den kleinen Ernst und war auch um ihre junge Bäuerin bemüht. Am Nachmittag heuten und hiefelten die beiden Män ner. Als der Jodok am Abend meinte, er hätte Zur großen Wiese zwei Tage gebraucht, wenn er allein hätte arbeiten müssen, war Eugen restlos glücklich. Am nächsten

Morgen konnte er sich kaum rühren. Seine Glieder waren steif, die Muskeln schmerzten. Am liebsten wäre er im Bett liegengeblieben. Dann zwang er sich empor. Jetzt hieß es beweisen, daß es ihm mit der Arbeit ernst war. Der Jodok würde ihn verachten, wenn er Vom ersten Tag schon genug hatte. Der Knecht hatte schon gefüttert und die Kühe gemol ken, wahrend Eugen sich noch das Aufstehen überlegt hatte. Künstig mußte auch er früher daran sein. Eugen mähte mit zusammengebissenen Zähnen. Es

4