lebendig wurde es in Hm, daß er schließlich Zur Feder griff und die „Unterredung zwischen Magdalena und einem Christen' schrieb: „Warum warfest du dich, Maria, beim Eintritt in das Zimmer wei nend zu den Füßen des Herrn?' „Weil ich Gnade suchte. Kran? kam ich zum Arzte, der mich retten konnte, und ich durfte seme Füße küssen und sie mit Tränen netzen.' „Wie bist du zu ihm getreten?' „Unerschrocken, weil ich fem bedurfte. Ich erstieg die erste Stufe durch Weltverachtung, ich erstieg die zweite
Stufe durch Selbstverleugnung und die dritte durch Liebe zu ihm. So fand ich, was ich suchte, auf dem kürzesten Wege. Ich ließ meine Tränen strömen, um mich von Feuchtigkeit zu entleeren und das Feuer der Liebe, das Holz des Lei dens und das Brandopfer des Gehorsams m mich aufzunehmen.' „Warum hast du, Maria, nicht längst geweint und so lange gezau dert?' „Mein Hochmut erlaubte es mir nicht. Hohe Berge sind oben trocken, nur die Täler auf feucht. Eingetaucht in das Irdische war mein Herz verhärtet
. Eingefroren durch die Menge der Sünden war mein Herz, bis an den Tag, da es erwärmte durch die Sonne der Gerechtigkeit, durch Ihn!' „Da deine Tränen reuevoll waren, Maria, so Zeige mir, wie stark deine Reue war.' „Meine Reue war Liebe und Schmerz, à^oross et dolorosa erat. Ich küßte seme Füße auf der ersten Stufe meines Hinaufsteigend. Ich küßte seine Hände auf der zweiten Stufe, als er vom Kreuz herab- genommen wurde. Auf der dritten küßte ich den Mund in der Einsam keit. Was lir mir öde und leer
war, wandte sich Zu Gott.' „Maria, wie entstand in dir die Liebe?' „Liebe ergoß sich in mich durch seinen Geist. Durch Liebe wird die Seele Zum Ziel geführt, nach dem sie strebt. Ausgelöscht war in wir alle Begierde, so daß die Seele wachsen konnte.' „Sage mir, Maria, die Zeichen des dritten Grades und des dritten Kusses!' ZW