- „Ja, Freund, bring' mir endlich den Tod? Nicht weil ohne Rast wachsender Schmerz meinen Leib mit glühender Pein martert, nein, weil ich fühle, daß meine Seele bereits die Schwingen hebt, um ans dem Zusammen brechenden Gefängnisse des Körpers zum goldenen Lichte ewiger Seligkeit aufzufliegen.' Von jenem Tage an sprach Jakob Fugger nichts mehr. Die Sehnsucht nach Auflösung und die ergebene Geduld, so lange noch zu leiden, als es Gott gefallen würde, hatten sich in Jakob Fugger zum stillen
Gebete vereinigt. Endlich kam auch sein Tag der Erlösung, als das alte Jahr sich zu Ende neigte. Still lächelnd lag Jakob Fugger auf seinem Bette. .„Hente, lieber .Hieronymus, kommt er endlich!' flüsterte er leise. „Wer, lieber Onkel?' „Mein langersehnter Freund, der Tod!' Ja, er kam. Leise, als wüßte er, welch ein reiches Erbarmen er - gerade diesmal für sein Opser sei, berührte er den welken Leib . . . Dann hielt er einen Augenblick inne. Des Kranken Augen waren noch ungebrochen. Leuchtend blickten