¬Die¬ Tiroler und Vorarlberger.- (¬Die¬ Völker Österreich-Ungarns ; 4)
Grunde. Unter Josef II. verloren die Städte ihre alte Verfassung: Innsbruck, Bozen, Trient und Roveredo erhielten sogenannte systemisierte Magistrate und Polizeistellen, die andern wurden ganz den von Regierung und Dynasten eingesetzten .Gerichtsbehörden unterstellt; die friiher schon streng überwachte Verwaltung von Stiftungs- und Pnpillengeldern sollte ihnen durch derer: Aufnahme in die öffentlichen Fonde ganz genounnen und damit auch sehr wichtige Capitalien dem städtischen Betriebe entzogen
sind nicht weniger als vier selbständige politische Bezirke geworden: Inns bruck, Bozen, Trient und Roveredo. Die früher aufgeführten Ursachen trafen alle Städte und Märkte sehr hart und so geriethen alle int weitern Verlaufe des XVII. Jahrhunderts in eine immer schlimmere Lage; besonders schwer wurden aber die Bergwerksorte: Kitzbühel und Schwaz, auch Hall und Sterzing und einige andere kleinere Orte, die keinen Ersatz für die erlittenen Verluste fanden, vom Verfalle des Straßen gewerbes und der Bergwerke
betroffen. Mit dem XVIII. Jahr hundert bessern sich die Verhältnisse, weiterer Niedergang tritt nur mehr vereinzelt auf, mehrere Städte heben sich durch neue Erwerbsquellen. Innsbruck hat in der Universität, in der Ver mehrung der landcsfürstlichen und landschaftlichen Beamten und in den zahlreichen Ansiedlungen von Adeligen einen theilweisen * Ersatz für den Verlust einer eigenen Hofhaltung gefunden; Adels niederlassungen gereichten auch noch andern Städten, wie Meran, ■ Bozen, Brixen, wohl auch Trient