Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
II. Die erste Befreiung des Landes. 3. Mai in einem blutigen Gefechte Hiller hatte weichen müssen, sollten die Österreicher gesiegt und Massena gefangen genommen haben '), man hörte von österreichischen Siegen bei Enns und Yps, und als von Jell a ci e Nachricht kam, dafs er seine Treppen bis St. Johann vorgeschoben habe, glaubte man, es sei St, Johann in Tirol gemeint, die Bayern zwischen zwei Armeekorps geraten und in Gefahr, umzfngelt zu werden. Das Innsbrucker Platz kommando liefs
diese freudige Nachricht durch Druck zur all gemeinen Kenntnis bringen 2 ). Das Zögern Lefebvres schien nicht anders deutbar, als dafs der Feind in vollem Rückzug durch das Achental begriffen sei, was ebenfalls kundgemacht wurde. Die Btürmer schienen Eile zu haben, um zur Gefangennahme der Bayern noch zurecht zu kommen 3 ). Der Zusammenhalt zwischen Militär und Landesverteidigern war indes nicht besser geworden. Buoi gibt dem Landsturm, bei dem keine Ordnung und kein Gehorsam sei, schuld an dem Verluste
bewegen konnten, dafs vielmehr die Kluft .zwischen Bayern und Tirolern auf diese Weise sich erweitern und zur unüberbrückbaren werden mufstc? Lefebvre hatte keinen Grund, den Bestrebungen Wredes entgegenzutreten, denn die Be fehle Napoleons waren erfüllt, es war gesengt und gebrannt worden. Und dann erhoffte ja Napoleon die Unterwerfung Ti- 1) Bormayr® 2, 122. 2) I. F. Beilagen zu Bapp 2, Nr. 32; Kapp 264. 3) A. a, 0. Nr. 44, Stadtmagistrat Hall an die Landesverteidiger von Rinn und Tulfes. 1809 Mai