Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
L Die Vorgeschichte des Aufstände«. scheinen aber doch von der Verschwörung gewufst- zu haben, wie Jakob Hofer, der Feldpater von Passeier, dem Hofer den Auf trag gibt, alles streitbare Volk, das sich zu Stuls befindet, auf zubieten, da man nach Sterzing ziehen wolle, um die Bayern ge fangen zu nehmen *), und die Österreicher bereits die Tiroler Grenze überschritten hätten. Dafs nun diese Feldpaters vielfach den Chefs ihrer Kompagnien Sekretärdienste leisteten, vermehrte ihren Einflute
. Den Bayern, die die wahren Führer nicht kannten, mussten sie als die führenden Häupter der Bewegung erscheinen. Einzelne von ihnen, namentlich die Kapuziner, gewannen in der Tat führende Stellung, darunter bekanntlich vor allem der kampfes- mutige Haspinger. Doch unter dem Seelsorgeklerus sind Er scheinungen wie Siard Haser, der streitbare Pfarrer. von Strafe, der Frühmesser von Ziel, Alois Heinrich Kuen T ), und der Koope- raren von Lans und Sistrans, Matthäus Zwerger nicht zu häufig. Immerhin
haben die Klagen der Geistlichkeit große Wirkung ge habt Jedenfalls betrachtete Österreich Bauern und Geistlichkeit als jene Bevölkerungsschichten, auf die am festesten zu bauen war. Da ganz in den ersten Monaten 1809 die Konskription, welche Bayern durchzuführen versuchte, noch Öl ins Feuer der Bewegung. Bisher war das stehende Heer in Tirol durch Wer bung ergänzt worden. Rekrutierung und zwangsweise Stellung waren im Lande nicht durchgeführt. Dem Tiroler schien es un erträglich, sich militärischem Drill
eine fast allgemeine Milizpflicht ein, doch war Stell Vertretung gestattet. Selbst diesen Bestim mungen wollten sich viele nicht fügen. Auch Bayern begnügte sich 1) 1809' April 9, Ki;:« nil. Or. I. F. Hibl. Ford. 2729. Nr. 6: Tiroler Bote IMI, :m. 2) Vgl. Kkk «r 3) Kggt -r 3, 3]3. 4) A. a. Ü. 320'. v. \ollelini, ]i<ir TiroW Aufstand. ^