7 . Die Hexen beim „G'stoaq'. Bon Tarenz führte früher ein hügeliger Weg nach Imst, der hieß der G'stoag (G'steig, Steg) und lief an den linken Höhen hin; jetzt ist er abgetragen, und die Poststraße verbindet in geraderer Richtung beide Orte, die Benennung aber ist geblieben. Einst ging ein Schneider von Stra, Namens „Tonig' (Anton Gurschler war's) von der Häusergruppe Grieseck bei Tarenz vom Besuche seines Mädchens nach Hause zurück; die Geister stunde war schon nahe. Wie der Tonig
auf die Hvada-Schmiede beim G'stvag kommt, rennt er an ein Märtel an, das das Bildniß des heiligen Vitus trägt, und zürnt und stacht, denn er hatte einen Hieb, und wollte wissen, wer ihn so gestoßen habe. Da kam auf einmal eine Kutsche ge fahren mit Licht, und saßen lustige Fremei zimmer drin, die der Schneider kannte. Sie ließen halten, stiegen aus und wollten mit ihm tanzen, und streiften (rissen) ihn weidlich herum. Dann, als sie ihn losließen, wis perte ihm eine zu: Segscht b 1 oan Wertle aus, so schang
' auf wia'S d'r geaht'. — und fuhr mit den andern davon. Der Schneider war ganz dafig und damisch zugleich. In seinem Aerger erzählte er daheim zu Stra die Geschichte, und daran that er sehr übel, denn er magerte ab und ging aus wie ein Licht. Selbiges begegnete einem Schneider; wieder anders ging es einem Schuster, das war der „Germer' von Tarenz, mit seinem richtigen Namen „Jeunewein Lambach'. Er ging in die Ster*) nach dem ganz nahen Schlosse Starkenberg, und an der Kirche vorbei, ohne einen Augenblick