444 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/112598/112598_100_object_5233562.png
Pagina 100 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
bald durch Ncckelust, schadenfrohe Tücke, ja selbst Bosheit, Wildheit und Nachsucht, tritt auch in den Zwergsagm Tirols zu Tage. Die Wichtel und Wichte len des Oberinuthales stnd heiter geartet, gutmüthig schelmisch, neckisch wohlwollend, ebenso im Vintschgau; im Pastcierthal und in Süd tirol, auch im Schnalserthal und am Schnccbcrg die Rörggl, Nörggeln. Das Unterinnthal hat die Namen Wichtl und Nörggl gemeinsam, bei Naturns und Tschars kommt der NamcLorgg ausschließlich vor, und der Lorgg

wird meist böse gedacht, auch größer und sehr stark. Wenn ein Lorgg erzürnt wurde, so brauchte er nur einer gesunden Kuh über den Rücken mit der Hand zu streichen, so wurde sie gleich krank und hin. Da und dort heißen sie Bergmanndl, Bergzwergl, wilde Manndl, im Vorarlberg ist die Benennung Fangg und Rutschisengg üblich. Im Unterinnthal heißen die Hauswichtln auch Hoamzwergel, Hcimzwerge, was an die Voigtländischcn Heimchen erinnert. Pitzl heißen die Wichtln um den Volderer Berg; im Vorarlberg heißen

Loden nach der Bauern- und Schützenart ihrer Thäler, oder die uralte Bauern tracht, die auch in Tirol noch die „altfränkische' heißt: spitzer Hut, weißer Goller um den Hals, rothe Weste, schwarzes Wams und Pluderhosen. Gern und häufig aber tragen die Wichteln ein rothes Jankerl, rothe HöSlein und grüne Strümpfe. Wollte sonst Jemand ihnen Gutes erzeigen, so durfte er nur ein neues rothes Janker! machen lasten, und irgend wohin legen, daß sie es fanden, dann freuten sie sich wie närrisch über den Fund

1
Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/112598/112598_10_object_5233472.png
Pagina 10 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
war das Land Tirol vom deutschen Minne sang durchklungen! Da sangen L entölt von Sa vene (Leutolt vonSeven, Seben bei Brixen), Rrrbein, Sunnenburg, Ulrich v on L ichte n st e in u. A. und nach ihnen füllte noch spät Oswald von Wolkenstein dasselbe Land mit dem guten Klange seines Schwertes und seiner Sängerharft. Bor allem aber ist wichtig und anziehend, wie die Heldenlieder- Sage von den Rosengärten nur und vorzugsweise in Tirol ihre Heimat hat, wenn auch gegenüber, dem sogenannten „großen Rosen garten

ihn im Geist und Sinne der ritterlichen Dichtung seiner Zeit. Daß die ursprüngliche Tiroler Zwergen sa ge von der Poesie oder den Poeten in den Sagenkreis Dietrichs von Bern (Verona) ver flochten wurde, begreift sich leicht. Grenzen doch Tirol und die Lombardei unmittelbar an einander, ist's doch von der Burg Tirol und von Meran nicht weit hinab zum Gardasee und seinen Ufern (dem Garten der Heldenlieder) und von da nicht weit nach Verona. Die Oertlichkeiten der Tiroler Rosengärten sind sämmtlich im Buche

namhaft gemacht. Einige Nachweise und Erörterungen über diese Bezüge mittel alterlicher Dichtungen zum Lande Tirol sind in der Wolf-Ma n- hardtschen Zeitschrift durch Br. I. V. Zi ngerle gegeben worden und

2
Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/112598/112598_7_object_5233469.png
Pagina 7 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
engern ist sein Name als Patriot, als ein mit Orden geschmückter vormaliger Schützenhauptmann, als Gründer und Vorstand des Radetzky-Vereins, Präsident des Arbeiter- und Steinbrecher-Unter stützungsvereins u. s. w., und als Dichter (Märzenveilchcn. Innsbruck 1855. Die Alpenzither aus Tirol. 2. Aufl. Daselbst 1855.) ehrenvoll genug bekannt, er selbst als ein Mann, der, statt wohlversorgt die Zeit müßig hinzubringen, unermüdet schafft und wirkt, wie ich aus den Vorgefundenen Materialien ersehen

habe. Mythische Wesen, deren Namen zum Theil sogar den deutschen Mythographen unbekannt blieben, leben und schweben im reinen Aether des Tiroler Alpenlandes; eine Dämonenwelt uns noch unbekannter Gestalten gehorcht dem Zauberstabe des Forschers und tritt gehorsam aus ihrer Verborgenheit an das Tageslicht; und auch solche elbische Wesen, die im Kreise der Elemente webend, sich über alle Lande breiten, zeigt Tirol in mancher neuen Färbung, mit manchen neuen noch nie gehörten Namen, und wo uns solche Namen

B o l k s in mm n gen, dem Aberglauben und den abergläubischen Gebräuchen der Vorfahren Rechnung getragen, obschon nicht völlig erschöpfend. Ein reichhaltiges Ma terial liegt noch vor, welches der Herr Herausgeber theils in seinem Tiroler Bauernkalender, theils in den zum Druck vorbereite ten Werken: „Das Alpen- und Hirtenleben in Tirol' und „ D as Fern er leb en in Tirol' zu veröffentlichen bereit ist. Erst wenn alle vier Bücher vollständig erschienen sein werden, wird ein schätzbares Ganzes — das Land Tirol

3
Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/112598/112598_9_object_5233471.png
Pagina 9 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
lang erzählt, alle aber sind achte Märchen. Außerdem folgten auch Andere der durch die Vorgänger gegebenen Anregung. So gab A. I. Ham merle: „Neue Erinnerungen aus den Bergen Tirols. Sagen und Märchen. Innsbruck, 1854.' heraus. Wie klein auch diese letztere Sammlung an sich ist, so begegnen wir in derselben doch Stoffen der Mythe, die der Herausgeber vom Standpunkte der Moral betrachtet und beleuchtet. Weiter erschien auf demselben Gebiete ein „Sagen-Kränzlein aus Tirol, von Martin Meyer. Pesth

. Ich sollte, so wollte der Verleger, die Sagen ausschmücken, und ich wollte nicht, so unterblieb es. Ueber Tirol in so umfassender Weise, wie im vorliegenden Buche geschehen ist, konnte nur Herr Ritter von Alpen bürg sammeln und schildern, alles ist treu, ist unmittelbarer Anschau und achtem Hörensagen aus dem Munde der Aelpler und Thalbewohner ent nommen; in vielen der örtlichen Sagen hört man das Gebirgsvolk selbst reden in seiner natürlichen, bisweilen sogar derben Ansdrucks weise. Wir vernehmen sprachliche Laute

mit mir kouf'en ./vii, hie ist veile ein fremdes kund er daz man mit ougen nie gesach. Aber in Tirol lebt das Wort noch immer im Bolksmund und zwar ganz in seiner mittelalterlichen Bedeutung: etwas Geheimnißvolles, Ungeheuerliches, und der Ausdruck Hexenku n ter, Teufels kunter begegnet nicht selten. Wie für die Mythe, so war auch für die Poesie detz Mittel alters das Land Tirol ein heimathlicher Schoos, und in den alten deutschen Heldenliedern hallt wundersam der Klang verlorener Götter sagen

7
Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/112598/112598_20_object_5233482.png
Pagina 20 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
te hi Tirols sind jene der Hulda miterthäiügm, meist in der Dreizahl er scheinenden Nonnen der schwäbischen Hulda-Sagen. Allerdings erscheinen die Seligen in mancher Einzelsage auch in bedingter Zahl, 2 oder 3, aber nicht immer. Soll man aus der Hulda eine römische Ceres herauskünstcln, weil Römer und Latiner in Tirol Colonien gründeten, und die seligen Fräu- l e,in zu Oreaden des Röinermythus stempeln? Ebenso wenig sind die Seligen Tirols identisch mit den stavischen Wilcn. Beide zeigen

, als ein dem Lande Tirol eigen zugehörendes, wohl aber ähnlichen Mythen mittel- und süddeutscher Gauen nahe Verwandtes. Die nächste Verwandtschaft findet sich mit den zahlreichen wandelnden weißen Jungfrauen der deutschen, nament lich mitteldeutschen Sagen, bezüglich ihrer Reinheit, ihres in mancher Sage begegnenden verlockenden Gesanges, aber da fehlt wieder der Zug der Ver folgung, dm die Tiroler Seligen erleiden, mithin stehen letztere in eigen- thnmlicher Selbstständigkeit da. Die Riesen-Sa ge ist in Tirol

, und zwar cinestheils gegen das Menschengeschlecht, noch mehr aber gegen die Seligen. Der wilde Zager nord- und mitteldeutscher Sagen, der aus dem Urgott Wuotan abgeleitete Wüte, Wuth, Wodc, hat sich in Tirol zu einer Vielheit ver körpert; jeder Riese ist ein solcher Wüte, aber es. folgt ihm kein wildes II

8
Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/112598/112598_409_object_5233871.png
Pagina 409 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
In Tirol lebt noch die besondere Annahme: Wer sich an gewissen Quellen des Berges auf den Rücken legt, zu dem kommen weiße Tauben, die haben einen Vierklee im Munde und legen ihn dem Schläfer aufs Herz. Erwacht er, ehcvor die Blätter welk werden, so kann er sich mit einem solchen Vierklee im Munde unsichtbar machen. Als die Seligen noch im Lande waren, konnte man auch ihre Wohnungen mit denselben finden. Lilien. Gelbes Lilien-, in Tirol „Gilgenkraut', in ein Jmbfaß (Bienen korb) gelegt

, so stiegen sie nicht hin, d. h. sie schwärmen nicht so weit hinweg, daß man sie nicht wieder fassen könnte. Marienblümchen (Bellis perennis). Wie man in Tirol diese Blumen mit einem ungleich höheren und schöneren Namen, als im übrigen Deutschland, benennt, so hak man auch in diesem Lande eine schöne Paramythie von ihnen. Als Maria mit dem göttlichen Sohne und Joseph nach Aegypten fliehen mußte, vergoß sie viele Thränen, und alle diese Thränen wurden zu Marienblümchcn. Majoran. Majoran hilft im Bunde

mit Raute und Thymian gegen schäd liche Verzauberung der Milch. Diese zu lösen und aufzuhebcn, genügt es, einen Büschel aus den Dreien neben das Gesäß zu legen, in welchem sich die Milch befindet. Mistel. Die uralt heilige Mistel, das Kraut, welches niemals auf dem irdischen Boden wächst, und aus der Erde mittelbar keine irdische Nahrung saugt, gilt auch in Tirol für ein magisches Mittel. Unter ändern soll die auf Eichen gewachsene vorzugsweise die Kraft der Springwurz äußern, und unter Umstanden

9
Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/112598/112598_340_object_5233802.png
Pagina 340 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
in seiner Beschreibung von Tirol, daß das Kcgelspiel der Margaretha Maultausch gehört, und daß es ihr Jäger „Georg' gestohlen und vergraben habe, als seine Heruu zu Botzen 1363 das Land Tirol an Oesterreich abtrat. Als er cs vergraben hatte, traf ihn zwei Tage darauf ein Schlagfluß, und niemand wußte darum. Er wandelt als Schatzhüter schwer, gestraft umher; um Mitternacht stellt er die Kegel seufzend auf, wirst die goldene Kugel ans Schloßthor, dieses fliegt dann mit Krachen aus, und es treten heraus die alten

Grafen von Tirol und Gvrz, manche mit Kronen auf dem Haupt, und Margarethe „die Maultasch' mit ihrem schimmernden Halsband. Sie kegeln — der unglück liche Georg muß ausstellen, aber die Kugel trifft stets seine Füße so schmerzvoll, daß er so laut schreit, daß maus über Botzen bis nach Sigmuudskron hört. Nur wer den Schatz hebt, der erlöset auch Georg. Es ist nicht so lange her, als einst zur günstigen Stunde ein Eierwcib den Schloßweg hmanfging. Die arme Seele Georgs nahm ihr den Eierkorb vom Kopfe

15
Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/112598/112598_408_object_5233870.png
Pagina 408 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
Atti ch. Der Attich, Zwerghvllunder (sambucus Eduliis), dient in Tirol zu einem abergläubischen Mittel: um zu erforschen, ob irgend ein Stück Vieh, das für den Besitzer einen besondcrn Werth hat, im Laufe des Jahres, an welchem die magische Probe gemacht wird, am Leben bleiben, oder ob es sterben werde. Man nimmt am St. Johannis-Sonnwcndtage Attich, streut ihn unter das Vieh, und läßt dasselbe darauf stehen. Legt sich das Vieh auf die Attichblätter, so bleibt es am Leben, bleibt es stehen

. Diptam. Der weiße Diptam oder die Ascherwurz schützt, wenn man ihn in Gemeinschaft mit Wermuth bei sich trägt, gegen alles vermeinen. Distel. Unter den zahlreichen Arten des Distelgeschlechtes hat nur eine Wich tigkeit, das ist die Mariendistel, Carduus Marianus L. oder benedictus, die auch mit in die Reihe der Dreisgenkräuter gehört. Sie heißt in Tirol Karbendl. Wenn die Bauern hie und da erzählen, die Mutter Gottes habe „Karbendlin' geheißen, so gewahrt man gleich, daß diese Benennung

nur ein mißverstandener Nachhall des lateinischen Cardo -benediàs ist. Andere nennen auch die Wiesendistel (Cnieus oleracens, Cardo-bene- feilten). Wenn man sich im Gewitter auf dieses Kraut setzt, so kann einen kein Blitz erschlagen. Eisenkraut (Verbena officinalis) ist auch von Alters her als ein Zauberkraut berühmt. In Tirol preist man dasselbe an als ein Mittel gegen das Hinfallende (Epilepsie) mit einigen Rosmkörnern vermischt und gepulvert, wenn täglich eine Messerspitze voll davon eingenommen wird. Es muß

17
Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/112598/112598_138_object_5233600.png
Pagina 138 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
dem Gebirgswanderer. Der schönste aller Rosengärten aber liegt bei Algnnd, ohnweit der Burg Tirol. Der ist noch immer ein großartiger Naturgartcn, der trau lichste Winkel des ganzen Landes, südlich üppig, mit Wein und Feigen reich gesegnet, von Pinien und Cypressm übergrünt und von der Sage hoch gefeiert. 44 . Der Rosengarten des Königs Laurin. So heißt noch heute im Volksmunde des südlichen Tirols die gesegnete, herzerfreuende Umgebung von Algund und der Burg Tirol. Die Sage von dem Zwergeukönige Laurin scheint

aus einer alten deutschen Dichtung, die den Anhang des bekannten Heldenbuches bildet, wieder in den Volksmund gedrungen, aus dessen Mund und Herzen der Dichter dieselbe jedenfalls erst empfing. Freilich ist das alte Gedicht romantisch ausgesponnen, die Sage aber, wie eine ächte Volkssage sein muß, nur schlicht und einfach.**) *) Bergt. III. Sage 13. **) Bergt. Ignaz V. Zingerle: König Laurin oder der Rosengarten in Tirol. Innsbruck. 1850, wo leider nur der Schluß dcö Märchens in der Vorrede neu erfunden ist.

18
Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/112598/112598_407_object_5233869.png
Pagina 407 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
bäum genannt (luniperus Sabina), dessen arzneilich schädliche Wirkung im Volke leider mehr bekannt und benutzt ist, als es sein sollte, wird auch gegen Viehbezauberung angewandt, daun muß er am Palmsonntage bei der Palmenweihe mitgeweiht werden, was aber Manche thun zu lassen strikt widerrathm, weil er die andern Kräuter verderbe. Er heißt auch in Tirol „wilde Zypresse'. Seidelbast, auch KcllerhalL (Daplme Mezeieum), binden die Hirten gegen Krämpfe um die Füße. Dieselben behaupten, man könne

mit Seidelbast sogar den Teufel festbinden. Daher heißt er wahrschein lich auch Wolfsbast; denn die Beziehungen zum Wolf sind stets denen zum Teufel nahe verwandt, und sind germanisch-mythischen Ursprunges. W a ch h o l d e r. Auch der Wachholderstrauch, der bisweilen zum Baume wird, genoß bereits in den Heidenzeiten besondere Verehrung und Werthschätzung. Ihn abzuhaucn, war nicht gut. Er war ein Bild des Lebens, der Verjüngung, daher er auch Quickholdcr heißt, und Weckholder. In Tirol heißen die Beeren

dieses Strauches Kranawittbeeren. Wenn sie in der Dreisgmzcit gebrochen und zu Wasser ausgebrannt werden, d. h. zu Wachholderschnaps destillirt, so dienen sie als ein wirksames Gegengift gegen bösen Zauber, absonderlich auch gegen die dicken Frühnebel, trotz dem Enzianschnaps. Weide. Die Weide dient durch ganz Tirol statt der Palmenzweige und heißt auch Palme; ihre Blüthensprossen heißen Palmkätzchen. Sie werden sammt den Ruthen am Palmsonntage geweiht, und denselben wird dann eine ganz besonders wunderthätige

19
Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro , Letteratura
Anno:
1857
Mythen und Sagen Tirols
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/112598/112598_383_object_5233845.png
Pagina 383 di 444
Autore: Alpenburg, Johann Nepomuk [Hrsg.] / ges. und hrsg. von Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg
Luogo: Zürich
Editore: Meyer und Zeller
Descrizione fisica: XII, 432 S.
Lingua: Deutsch
Commenti: In Fraktur
Soggetto: g.Tirol ; s.Sage ; f.Anthologie<br />g.Tirol ; s.Mythologie ; f.Anthologie
Segnatura: II 61.571
ID interno: 112598
, oder auch mit dem Bestreichen rother Waldschnecken — die schwarzen sollen es ebenfalls thun — im abnehmenden Mond. Eines der vielen Sympathiemittel gegen Warzen ist in Tirol auch das: Man gehe, wenn es geregnet hat, zum Strunk einer abgchauenen Eiche, schöpfe mit einem Löffel das auf demselben noch stehende Wasser stillschwei gend und bestreiche damit die Warzen zu wiederholten Malen. Fing er nägel. Wenn auf den Fingernägeln kleinere oder größere unregelmäßige weiße Flecken entstehen, .so nennt man das „Raglblüh

' (Nagelblüthe) und dieselbe zeigt Glück und Fruchtbarkeit an. Füße. Wenn in einer Gesellschaft, wie man in Deutschland zu sagen pflegt: „Ein Engel durchs Zimmer geht', d. h. wenn zufällig alle Rede ver stummt, so sagt man in Tirol, es setze einer der Anwesenden die Füße übers Kreuz, und wenn man dieß thut, soll es allgemeines verstummen auf kurze Zeit bewirken. Wäre ein herrliches Mittel gegen die, welche immer gern das große Wort allein führen, und andere gar nicht zum reden kommen lassen

21