Allerlei aus Italien.- (Gesammelte Werke ; Bd. 10)
gierungsbeamten statt, die noch zurückgeblieben wären, an die Tausende. Da werde es in Florenz still und ruhig werden! Nun, wenn auch die Regierungsmaschine nicht mehr klappert, so bleibt Florenz doch seine Schönheit, es wird die Fremden mehr und mehr anziehen, auch dto Deutschen, denen die räuberischen Preise in den deut schen Gasthäusern das Reisen in der Heimat bald un- möglich machen. Ich wenigstens brauche in Italien fast um die Hälfte weniger als in Deutschland und dann ziehe
ich die italienischen Städte mit ihrer Ge- schichte, ihrer Kunst, ihrer Natur doch noch immer den deutschen vor. selbst auf die Gefahr hin, daß man mir diesen Mangel an patriotischer' Sentimentalität auf- mutze. Aber die schamlose Prellerei, das Handeln und Feilschen muß einem Italien verleiden! Leider trifft man unter Kellnern, Kutschern, VeMufern genug Gauner, durch die Speisekarten und Tarife ist aber den Klagen vielfältig abgeholfen und andererseits kann ich auch nicht- leugnen, daß ich gerade im Verkehr
mit gemeinen Leuten durch Ehrlichkeit überrascht wurde, wo es leicht gewesen wäre, zu betrügen. Ich bin auch in Deutschland geprellt worden und habe stets gefunden, daß man hier nicht weniger auf der Hut sein muß, als in Italien, doch ist da ein Unterschied: mit dem Italiener kann man sich auseinandersetzen, er bleibt höflich, man sehe jedoch zu, wie sich ein deutscher Kellner, ein deutscher Kutscher benimmt, wenn man sich nicht gemütlich übers Ohr hauen läßt. Auf dem Lungarno war es hell geworden; ich ver