¬Die¬ Fremden : ein Roman aus der Gegenwart. Kleine Erzählungen.- (Karl Domanigs gesammelte Werke ; 5)
Fünftes Kapitel. Die Gräfin Nedo«. Die Zahl der Sommergäste in Zösdorf hatte in den letzten Tagen sehr Zugenommen. Viele privat- wohnungen waren bereits besetzt, das große posthaus mit seinen Nebengebäuden nahezu gefüllt. Der Wirt hatte selten mehr einen ruhigen Augenblick; die armen Dienstboten, die lächelnde Wathì vorab, konnten kaum noch etliche Stunden schlafen. Laut und ge räuschvoll ging es her von 4 Uhr früh bis nach Mitternacht.' Die Gräfin und O'Reilly mieden jetzt die Table d'hote
- sie speisten entweder auf ihrem Salon oder, wenn das Wetter es zuließ, in New-Home. Das war ein verstecktes Plätzchen, wo man noch ungestört sich unterhalten, die Natur noch still genießen konnte, „hätten wir New-Home nicht,' sagte die Gräfin eines Morgens, „ich würde Zösdorf jetzt verlassen' dies laute Gewühl ist an sich widerwärtig und vergällt mir die Freude an dem stillen Tale: die Staffage verdirbt das Bild. Was meinen Zie, G'Neilly, ob sich der Fremdenverkehr wohl immer auf dieser höhe erhalten