56 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Libri
Categoria:
Storia
Anno:
[1895]
Philippine Welser, die schöne Augsburgerin : Erzählung für das Volk.- (Köhlers illustrierte Jugend- und Volksbibliothek ; 23)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/1116/1116_25_object_5405658.png
Pagina 25 di 117
Autore: Jaeger, Clara / von C. Jaeger
Luogo: Dresden [u.a.]
Editore: Köhler
Descrizione fisica: 107 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Welser, Philippine
Segnatura: I 122.301
ID interno: 1116
Philippine war nicht zu bewegen, wieder aus dem Fenster zu blicken. Zwar trocknete sie ihre Thränen, aber die Furcht, den wieder auf sie sich richtenden, neugierigen Blicken zu begegnen, hielt sie zurück, ihre Schaulust zu befriedigen. Wie die Leute auf der Straße, so hatten auch Frau Welser und ihre Gäste das Scheuen des Rosses des Erz herzogs und dann dessen Hinaufgrüßen zum Erker wohl bemerkt, und Frau Welser kam deshalb, um sich nach der Ursache dieser seltenen Aufmerksamkeit zu erkundigen

, worüber ihr denn auch ihre Schwester eingehend berichtete und dann hinzufügte: „Das liebe Kind ist jetzt noch er schrocken Laß sie nur erst wieder ruhig werden. Der etwas hitzige Herr Erzherzog hat einmal wieder seiner un gestümen Natur Folge gegeben und dadurch ihre Bescheiden heit und ihr Zartgefühl verletzt!" Damit beruhigte sich auch Frau Welser und trat nun an den Platz ihrer Tochter, um den Zug der Herren des Reichstags mit anzusehen. Als nun dieser sein Ende er reicht zu haben schien, rief Frau

von Loxan mit einem Male: „Ja, wo ist denn unser lieber Herr Peutinger hin gekommen?" Ja, wo war der junge Herr hingekommen? Er hatte sich, während Frau von Loxan um die weinende Nichte beschäftigt war, stillschweigend entfernt. „Aber sieh da," sprach sie weiter, indem sie auf die Straße hinabblickte, „was kommt denn da noch für ein seltsamer Zug?" Ein seltsamer Zug war es allerdings, welcher sich in diesem Augenblicke die Straße heraufbewegte. In einem sänfteartigen, nach drei Seiten mit hohen Fenstern

2
Libri
Categoria:
Storia
Anno:
[1895]
Philippine Welser, die schöne Augsburgerin : Erzählung für das Volk.- (Köhlers illustrierte Jugend- und Volksbibliothek ; 23)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/1116/1116_53_object_5405686.png
Pagina 53 di 117
Autore: Jaeger, Clara / von C. Jaeger
Luogo: Dresden [u.a.]
Editore: Köhler
Descrizione fisica: 107 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Welser, Philippine
Segnatura: I 122.301
ID interno: 1116
51 so geschah es, daß Frau von Loxan bald von allem, was Philippine betraf, mit Ausnahme ihrer Liebe zum Erz herzoge, unterrichtet war. Frau von Loxan war etwas rasch in ihrem Wesen und leicht erregt, so daß sie sich von ihren Gemüts stimmungen nur zu oft fortreißen ließ. Als sie nun ver nahm, in welcher Bedrängnis sich ihre Nichte, ihr beson derer Liebling, befand und wie sehr sie der geplanten Verbindung mit Peutmger abgeneigt war, hatte sie auch schon einen Vorschlag für deren Erlösung

zur Hand, mit welchem sie sofort hervortrat. „Da weiß ich ein sehr einfaches Mittel," sagte sie schnell zu Frau Welser. „Philippine gefällt es offen bar sehr bei uns, und sie weiß auch, wie sehr ich sie liebe, gerade, als wäre sie meine leibliche Tochter. Ich lebe hier auch sehr einsam und habe niemand, mit dem ich mich unterhalten kann, außer meinem Sohne. Da wäre nun gerade Philippine die beste Gesellschaft für mich, wenn du nicht mehr hier sein wirst. Laß sie mir also hier, so wird mir geholfen

sein, und sie kann hier auch freier auf- atmen." „Das wird Welser nicht zugeben," wandte Frau Anna ein. „Dein Welser ist nicht hier,er kann uns also nicht hindern und wird, wenn du ohne deine Tochter heimkommst, schwerlich sich aufmachen, um sie zu holen. Übrigens halte ich ihn für zartfühlend genug, daß er mir in meiner Trauer um den Verstorbenen sein Kind als meinen einzigen Trost nächst Gott nicht entziehen wird. Vielleicht wird im Laufe der Zeit Philippine auch den Wünschen ihres Vaters geneigter, oder dein Neffe

3
Libri
Categoria:
Storia
Anno:
[1895]
Philippine Welser, die schöne Augsburgerin : Erzählung für das Volk.- (Köhlers illustrierte Jugend- und Volksbibliothek ; 23)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/1116/1116_52_object_5405685.png
Pagina 52 di 117
Autore: Jaeger, Clara / von C. Jaeger
Luogo: Dresden [u.a.]
Editore: Köhler
Descrizione fisica: 107 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Welser, Philippine
Segnatura: I 122.301
ID interno: 1116
wenn Du durch den Überbringer dieses Briefes mir Deine Ankunft wenigstens dem Tage nach anzeigen wolltest." Das war der Hauptinhalt des Schreibens, und Frau Welser, tief ergriffen von dem Tode ihres Schwagers und voll Teilnahme an dem Schmerze ihrer Schwester, ent schloß sich sofort zur Reise, auf welcher sie Philippine begleiten sollte. Herr Welser war damit einverstanden und meinte, das sei eine Fügung des Himmels, daß Philippine dabei eine Zerstreuung habe, fremde Luft für ihre Gesundheit

heilsam sei und daß er hoffe, sie werde an Leib und Geist gesund zurückkommen. Niemand ahnte, daß diese Reise ein entscheidender Wendepunkt im Leben Philippinens sein werde. ch * Nach langer, beschwerlicher Reise langte Frau Welser mit Philippinen auf dem ziemlich abgeschieden gelegenen Schlosse Breznitz an. Beide wurden von dem Schloßherrn und Frau von Loxan, seiner Mutter, voll Freude will kommen geheißen. Sie gedachten, sich nur kürzere Zeit hier aufzuhalten, aber bald fühlten sie sich, namentlich

Philippine, in dem alten, aber von sehr anmutiger Gegend umgebenen Gebäude recht heimisch. Den Bitten der trauernden Schwester nachgebend, dehnte Frau Welser ihren Aufenthalt auch um deswillen länger aus, weil sie wahrnahm, daß ihre Tochter, fern von dem quälenden Andringen des Vaters, hier neu auszuleben begann. Bei diesem längeren Beisammensein der beiden Schwestern, die sich so lange nicht gesehen hatten, konnte es nicht anders kommen,-als daß sie in vertraulichem Gespräche sich gegenseitig

5
Libri
Categoria:
Storia
Anno:
[1895]
Philippine Welser, die schöne Augsburgerin : Erzählung für das Volk.- (Köhlers illustrierte Jugend- und Volksbibliothek ; 23)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/1116/1116_66_object_5405699.png
Pagina 66 di 117
Autore: Jaeger, Clara / von C. Jaeger
Luogo: Dresden [u.a.]
Editore: Köhler
Descrizione fisica: 107 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Welser, Philippine
Segnatura: I 122.301
ID interno: 1116
64 sprmgend und sie stürmisch umarmend. „Du Einzige liebst mich und bist mein, hörst du, du süßeste und herr lichste der Frauen, du bist mein, und nichts soll uns mehr trennen!" „Durchlaucht!" schrie Frau von Loxan entsetzt, „be denken Sie, was Sie sagen! Philippine ist die Tochter eines edlen, aber Ihnen nicht ebenbürtigen Hauses, und Sie sind der Sohn des römischen Königs und künftigen Kaisers Ferdinand und ein Erzherzog von Ostreich!" „Und was .kümmert mich das alles?" entgegnete Ferdinand

. „Philippine wird mein Weib und " „Nein, Durchlaucht!" sagte jetzt Philippine, „meine Base hat recht! Ich kann und darf nie Ihre Frau werden; denn das würde Sie und mich ins tiefste Unglück stürzen nach kurzem Glücke. Denken Sie an die unglückliche Agnes Bernauer! Zwar ich fürchte nicht den Tod, aber ich fürchte für Sie den Zorn Ihres königlichen Vaters und die Verachtung Ihrer Brüder und Ver wandten!" „Fürchte nichts, du mein Leben!" erwiderte Ferdi nand. „Jener Herzog Ulbrecht war ein elender Feigling

, und sein Vater wurde nur deshalb zum Tyrannen, weil Albrecht sein einziger Sohn und Erbe war. Ich bin niemes Vaters jüngster Sohn und werde nie weder Kaiser, noch König werden, und mein Vater ist mild und gütig!" Noch lange bat und flehte er und wußte es als so sicher und gewiß darzustellen, daß sein Vater vielleicht einige Zeit ihm zürnen, aber endlich doch seinen Segen zu der Verbindung geben werde, daß er selbst Frau von Loxan für 'sich gewann.

7
Libri
Categoria:
Storia
Anno:
[1895]
Philippine Welser, die schöne Augsburgerin : Erzählung für das Volk.- (Köhlers illustrierte Jugend- und Volksbibliothek ; 23)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/1116/1116_38_object_5405671.png
Pagina 38 di 117
Autore: Jaeger, Clara / von C. Jaeger
Luogo: Dresden [u.a.]
Editore: Köhler
Descrizione fisica: 107 S. : Ill.
Lingua: Deutsch
Soggetto: p.Welser, Philippine
Segnatura: I 122.301
ID interno: 1116
36 gegenüber, und wie es ihm endlich doch gelungen sei, der böhmischen Sprache in Wort und Schrift mächtig zu werden, was wesentlich dazu beigetragen habe, daß das Volk in Prag ihm jetzt sogar Liebe entgegenbringe. Hierbei bemerkte Frau Welser, daß es sie befremden würde, wenn die Böhmen ihren Herrn Statthalter nicht lieb haben würden, da derselbe doch ein so freundlicher und herablassender Herr sei, gewiß nur auf deren wahres Wohl bedacht. „Glauben Sie das ja nicht?" erwiderte Ferdinand

lächelnd, „ein Deutscher, wenn er auch noch so mild und gütig, noch so gerecht und wohlmeinend als Diener des Königs feine Pflicht erfüllt, wird dem Volke dort immer ein Fremder bleiben, wenn er nicht seine Sprache spricht; denn der Böhme hält ungemein aus seine Sprache. Sie ist schwer zu erlernen, aber wohlklingend, und ich freue mich, daß ich sie erlernt habe." „Das geht uns Deutschen genau so," warf Welser unbedacht ein, „auch wir halten auf unsere Muttersprache und " Hier warf ihm Frau Welser

einen warnenden Blick zu, und er merkte, daß er Ungehöriges gesagt habe, wo rüber er erschrak und voll Befangenheit murmelte: „Ich will damit niemand zu nahe treten." Ferdinand hatte den Blick der Frau Welser auf- gefangen, und als er die Verlegenheit Welsers sah, lachte er hell ans und sagte: ..Recht so, Herr Welser, der Deutsche soll seine Sprache und sein Volkstum Hochhalten, und ich begreife sehr wohl, daß es dem deutschen Volke nicht sehr gefällt, wenn mein kaiserlicher Ohm, Karl V., unserer deutschen

9