Ladinia : sföi culturâl dai Ladins dles Dolomites ; 30. 2006
Pagina 68 di 337
Luogo:
San Martin de Tor
Editore:
Ist. Ladin Micurá de Rü
Descrizione fisica:
336 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Lingua:
Deutsch; Italienisch; Ladinisch
Commenti:
Bauer, Roland: 10 Jahre ladinistische Redaktionstätigkeit bei der "Rivista Italiana di Dialettologia" : (Jahrgänge 20, 1996 - 29, 2005) / Roland Bauer, 2006</br>
Comploi, André: "Valc sora le Theater de Marèo" : ein bislang kaum bekanntes und beachtetes Dokument Jepele Frontulls als kulturgeschichtliches Zeugnis = Bemerkung zum Theater in Enneberg / André Comploi, 2006</br>
Eichenhofer, Wolfgang: Bemerkungen zu diversen Etymologien im NVRST / Wolfgang Eichenhofer ; [2]</br>
Goebl, Hans: ALD-II: 3. Arbeitsbericht (2005) / Hans Goebl ; Edgar Haimerl, 2006</br>
Goebl, Hans: (Meta)Sprachliche Kon- und Divergenzen im Bereich der Sprachlandschaft Ladinien : ein dialektometrischer Vergleich anhand subjektiver und objektiver Dialektdaten / Hans Goebl, 2006</br>
Pausch, Oskar: Jan Batista Alton und die Wiener Universität / Oskar Pausch, 2006</br>
Prinoth, Herwig: Risultati delle ricerche archeologiche nel sito preistorico e protostorico di Ortisei, Stufan (Villa Runggaldier) e considerazioni sulla formazione dei sistemi insediativi in Val Gardena / Herwig Prinoth ; Umberto Tecchiati ; Irene Parnigotto, 2006</br>
Rabanser, Hansjörg: "¬Die¬ alt schachtl in wengen [...], welliche für ain Zaubrarin geachtet, ist nit anhaimbs gewest oder verstossen worden" : eine Auswahl ladinischer Zauberei- und Hexenprozesse / Hansjörg Rabanser, 2006</br>
Schürr, Diether: Namen am Nordrand der Alpen : die ältesten literarischen Zeugnisse zur Sprachengeschichte des Tiroler Raumes und überlebende Toponyme / Diether Schürr, 2006</br>
Sila, Roland: "Daß man von jedem Berggipfel ein größeres Stück Welt überblickt" : Wahrnehmung der Dolomiten in Reiseberichten in der Vorzeit des Dolomitentourismus bis 1850 / Roland Sila, 2006</br>
Vicario, Federico: "Ladinia" guarda a est : contributi della rivista agli studi friulani / Federico Vicario, 2006
Soggetto:
g.Ladiner ; f.Zeitschrift<br />g.Ladinisch ; f.Zeitschrift
Segnatura:
II Z 1.092/30(2006)
ID interno:
427622
zu, sodass sich in der Bevölkerung “ain groß gemürmel und Clag” 39 erhob und die Kritik an der offensichtlich unfähigen Gerichtsobrigkeit wuchs. Aus den Schreiben des Christoph Prack von Asch, Hauptmann von Buchenstein (1535-1569), an den Brixner Hofrat können einige dieser Vergehen namhaft gemacht werden: Bereits 1545 hatte ein gewisser Jenewein de Ferdola aus En- neberg 40 seinem Vetter Janosch von Lacosta einen Heustadel und einen Harp- fen [hölzernes Trockengestell für Flachs oder Heu
] in Brand gesteckt; doch of fensichtlich hatte Janosch seinem Vetter genügend Anlass dazu gegeben. Des Weiteren trachtete der Hauptmann danach, Hans Flatscher und dessen Schwager Asum [Erasmus] Flatscher einziehen zu lassen. Ersterer war vor allem für seine unlauteren Händel und Diebstähle bekannt; außerdem besaß er auch noch den Ruf eines Jungfrauenschänders. Doch dem nicht genug: Michael von Motin (oder Matin) bestahl Heinz von Colz aus Wengen, der sich wiederum an diesem rächte (Art und Weise
dieser Rachetat sind leider nicht genannt) und aus diesem Grund vor Gericht zitiert wurde. Der Inhaftierte denunzierte daraufhin Anna Depescha, die mittels eines Trankes ihre Zwillinge abgetrieben hatte, und Maria de Campej, die im dringenden Ruf der Zauberei stand. Diese drei angegebenen Personen beabsichtigte der Hauptmann so schnell wie möglich auszuforschen und festzunehmen. Er resümierte: die bei den Frauen “wird[en] sunder Zweyfl zum todt verurtlt” 41 und dem Michael von Motin werde vermutlich eine Leib
- und Geldstrafe zugedacht. Am 11. Januar 1547 ließ Hauptmann Christoph Prack von Asch im Schloss von Buchenstein ein weiteres Schreiben aufsetzen, in dem er von den ersten Erfolgen seiner Arbeit berichten konnte: Anna Depescha und Michael von Motin konnten bereits festgenommen und verhört werden. Einzig und allein Maria de Campej, die als Zauberin verschrien war, war noch nicht verhaftet worden. Der Haupt mann vermutete, dass “die alt schachtl” 42 (siehe Titelzitat) beim Eintreffen der Gerichtsleute
nicht zuhause gewesen sei oder von den Dorfbewohnern bereits vertrieben worden war. Er, der Hauptmann, wolle aber nicht eher ruhen, bis er alle Übeltäter gefasst habe: 39 DAB, HA 24992, fol. 3r [Schreiben vom 11. Januar 1547]. 40 Ferdalla in der Zech Pfarre. Cf. R ichter -S antifaller 1937, 86-87. 41 DAB, HA 24992, fol. 1r [Schreiben vom 7. Juni 1546]. 42 DAB, HA 24992, fol. 3v [Schreiben vom 11. Januar 1547]. Die gesamte Textstelle lautet: “Die alt schachtl in weng[en] darauf gemelt[er] Hainz [gemeint