Nur 25 Minuten hielten sich die Bergsteiger auf, dann stiegen sie tiber die Felsen des Wcstgrates hinab, die nicht schwer zu begehen waren. Nur das Gefühl, dicht an einem unermeßlichen Abgrund zu gehen, verursachte lebhafte Spannung. Bald betrat man die erste Einsattlung des Grates. Hier verbanden sich die Freunde durch das Seil; Purtscheller ging voraus, Emil folgte, Otto mar Letzter. Statt auf die Höhe des Kammes wieder hinaufzu steigen, was möglich, aber zeitraubend gewesen märe, querten
sie den nörd lichen Abhang in ziemlich magerechter Richtung. Die Felsen waren nur mit einer dünnen Firnlage bedeckt, und Emil fragte Purtscheller: „Fürchten Sie nicht, daß der Schnee nüt uns abrutschen werde?' Der Freund zerstreute die Besorgnisse mit dem Hinweis auf die vorzügliche Beschaffenheit des Schnees und die kurze Strecke, welche die Bergsteiger von den nächsten Felsen trennte. Das Stufenschlagen verursachte nur geringe Mühe, und die Steigeisen, welche alle Drei schon beim Betreten des Gletschers
in einer Neigung von -85 Grad ab, rechts (nördlich) befand sich ein etwa 65 Grad geneigter Eishang, der zu den oben geschilderten Corridors sich hinabzog. Emil war der Ansicht, daß man es mit dem Abscilen über den Absturz gerade in die