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Autore:
Steub, Ludwig / von Ludwig Steub
Luogo:
München
Editore:
Hugendubel
Descrizione fisica:
getr. Zählung. - 4., mit dem Nachtrag der 1. Aufl. verm. Aufl.
Lingua:
Deutsch
Commenti:
In Fraktur ; Bd. 1 und 2 geb. in 1 Bd.
Soggetto:
g.Tirol ; s.Landeskunde ; z.Geschichte 1842-1870 ; f.Quelle ; <br />g.Tirol ; f.Reisebericht 1842-1870
Segnatura:
II 102.678
ID interno:
150580
S6 früheren Jahrhunderte leuchtet wenig Kunde über die Schicksale des Stiftes herüber, aber von der Zeit au, wo eine Chronik geschrieben werden kann, hat es nur eine OàrouiHus sMiiàlsuse. Schon im Anfange des fünfzehnten Jahrhunderts wagte es eine Aebtissin, sich und ihre Frauen mit welt lichen Dienern zu umgeben, was bald die unheilige Folge hatte, daß einer der Getreuen mit einer hochade ligen Nonne durchging und diese heirathete. Der Bischof verhängte den Bann und gedachte das Kloster
zu refor- miren, allein die schönen Frauen von Sonnenbnrg pro- testirten und behaupteten, sie hätten gar keine Anlage Zu einem tugendhaften Lebenswandel. Dreißig Jahre später wollte der Cardinal Nikolaus von Cusa, damals Bischof zu Brixen, abermals einige Zucht einführen, aber die fröhlichen Damen wendeten sich an den Erz herzog Sigmund von Tirol, der eigentlich nicht ihr Landesherr war, da das Kloster damals noch auf gör- zischem Boden stand, und baten ihn dringend, sie in ihren Freiheiten Zu schützen
mit dem Banne und dehnte diesen, als die Nonnen nicht von ihr lassen wollten, auf das ganze Stift aus. So kam es endlich dahin, daß die Aebtissin Verena aus dem Kloster treten und ihre Nachfolgerin dem Bischof Gehorsam angeloben mußte. Auch in späteren Zeiten fehlte es nicht an Hader, Zwist und