der oberen Sarca-Schlucht, dem Engpasse unterhalb der Val Dalcone, beginnt Vorder-Judicarien, welches den ganzen, weiten Thalkessel von Stenico einnimmt. Ort an Ort drängt sich auf diesem kleinen District. Der düstere Lago di Molveno im Norden, am Ostfuss der Cima di N&udis gelegen, wird gespeist von Gewässern, die dem Lago d'Andolo, auf der Wasser scheide gegen die Val di Non, entstammen. Im Süden verbinden zwei niedrige Pässe Vorder- Judicarien mit dem Seethale von Riva. Weiter braust die Sarca
durch die lange Gebirgsschlucht nach Alle Sarche hinaus in das eigentliche „Sarcathal'. Wieder tritt der Fluss hier in eines der N—Slich streichenden Längsthäler, wie die Val Rendena war: im Osten lagert sich der Orto d'Abramo, der Garten des Abraham, vor, und lenkt die Gewässer der Sarca nach Süden in den Garda-See. Vor ihrer Einmündung in den See durchzieht die Sarca die fruchtbare Thalebne von Riva, langsam, in mannigfachen Verzweigungen, als könnte sie sich nicht trennen von diesen herr lichen, üppigen
Gefilden. Nach Hinter-Judicarien, ins Chiese-Thal, führt von Riva jetzt eine Kunststrasse durch ein Thal, welches, ehe dieser grossartige Bau ausgeführt, abgeschlossen war von dem Sarca-Thal durch unersteigliche Dolomitwände — ich meine die Val di Ledro. Dieses Hochthal, zwischen dem Garda-See und Hinter -Judicarien gelegen, bildet einen besonderen Gau, und umfasst eine Gemeinde von 13 Dörfern mit dem Hauptorte Pieve di Ledro. Der malerische Lago di Ledro, umgeben von starren Dolomiten, liegt kaum
