Bozens Bürgerhäuser.- (¬Die¬ Kunst in Tirol ; Bd. 5/6)
' über die erhaltenen Schläge hinwegtröstet, so versteht man auch die Wichtig keit, die der Binderzunft im wirtschaftlichen Leben Bozens seit den ältesten Zeiten zukam. Sie erst machte die rationelle Verarbeitung und die ertragreiche Ausfuhr des Bozner Weines möglich, und da es bei der Fülle des Weinsegens jederzeit Arbeit gab, klangen die Binderhämmer den ganzen Tag hindurch lustig über die Gasse. Die Binderwerkstätten, die einst bei den meisten Häusern das ganze Erd geschoß einnahmen und ähnlich wie ehemals
auch die Läden unter ben Lauben sich im breiten Rundbogen gegen die Gasse öffneten, find heute allerdings größtenteils verbaut. Dagegen drangen sich hier, wo der Wagenverkehr vom Brenner einmündete und der vom Sarntal noch heute sich staut, jetzt noch eine ganze Reihe gemütlicher Alt- bozner Herbergen und Wirtstavernen zusammen, von denen der „Mondschein', ein ehemaliger Edelsitz, schöne Stuckdecken des späteren 17. Jahrhunderts und originelle Hofarkaden, der „Pfau' und das „Rößl' wertvolle spätgotische