¬Die¬ Geologie und ihre Anwendung auf die Kenntniss der Bodenbeschaffenheit der österr.- ungar. Monarchie
158 Historische Geologie. noch durch mannigfaltige andere Umstände sehr grosse Unterschiede herbeigeführt werden, und wie man jetzt, gestützt auf diese Unter schiede in der Pflanzen- und Thiergeographie die ganze Erdoberfläche in verschiedenen Provinzen einzutheilen vermag, deren jede von einer Fauna und Flora bewohnt wird, die ihr eigenthümlich ist. so darf man erwarten, dass ähnliche Verschiedenheiten auch schon in den früheren Perioden der Erdgeschichte bestanden
auf Spitzbergen u. s. w. aufgefunden, so bestellt die Flora der Kohlen formation in den verschiedensten Eegionen der Erdoberfläche aus sehr ähnlichen Arten. Doch aber hat man in den letzteren Jahren , namentlich in den jüngeren Formationen, manche bedeutsame Unterschiede erkannt, welche man auf die geographische Lage des Standortes bezieht, an welchem die betreffenden Organismen lebten, und auf diese Unterschiede ge stützt grenzt man zoologische Provinzen auch schon in den Sedimentär formationen ab. So lehrt
die Vergleiehung der Sedimentablagerungen unserer Alpen- und Karpathenländer, mit jenen des nordwestliehen Europa sehr wesentliche Unterschiede zwischen denselben erkennen, die sich, wie wir in der beschreibenden Geologie eingehender ersehen werden, am auffallendsten bei den sogenannten mesozoischen Formationen zu erkennen geben. — Der Nordfuss der Alpen- und Karpathengebirge bildet demnach eine sehr markirte Grenze zwischen zwei geologischen Provinzen, deren erstere wir fortan als die alpin-karpathische