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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 1
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Pagina 532 di 759
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: XXIX, 752 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Allerhand Kreuzköpf. Aus meinem Merkbuch. Schuldbuch. Tiroler Bauernschwänke. Bühnenwerke
Segnatura: II 61.345/1
ID interno: 503233
FÜRSTIN O liebster Herr, auf diesem Wege findest kein Gewinn ! FÜRST (hängt einen. Augenblick wie gebannt an ihrer lieb lichen Erscheinung) Schaut nicht so taubenfromm, ihr blauen Augen. Ich glaub euch nicht! FÜRSTIN (sieht ihn auf Fürst, ich fühl mich rein! FÜRST Ich kenne Reinheit nicht. Ich hab sie nie gesehen! FÜRSTIN Kann den Zauber niemand lösen? FÜRST (harten Niemand, auch ihr nicht, Fürstin! FÜRSTIN Fürstin sein ist kein leichtes Ding, ich wollt, ich war gering! (Unter dem Läuten

der Betglocke mit der Kämmerfrau ab.) FÜRST (sieht ihr unverwandt nach). DIABOLO (nach dem Verstummen der Glocke wieder frisch und aufgeräumt, die Gesellschaft aufmunternd) Was steht ihr, und gafft? (Auf den Fürsten zu, der nachdenklich ein- sam steht) He„ holla, Fürst, das Leben rennt davon. Fangt es mit schönen Weibern ein. Steigt auf, ich halte Euch die Bügel! FÜRST (fährt zornig herum) Ich rief dich nicht! (Diabolo zieht sich betroffen zurück. Fürst läßt sich auf eine Garten bank nieder

. Zu den Bedienten) Ruft mir den frommen Mann! (Ein Bedienter ab.) (Das Gefolge steht flüsternd in kleinen Gruppen.) DIABOLO (erbost vor sich hin) Der Kuttenmann fehlte noch! (Winkt die Vortänzerin und die drei Schönen herbei. Deutet nach dem Fürsten) Schwarze, Braune, Blonde, kleiner Tanzfloh; ihr seid bessere Ärzte. Macht ih:n froh! DIE VORTÄNZER IN (beginnt vor dem Fürsten zu tanzen Mein roter Mund ist Spieß und Schwert! FÜRST (scheucht sie fort) Pack dich, du Bubensack! DIE SCHWARZE SCHÖNE (nähert

sich schmeichelnd) Fürst, Eure lieblich dunkle Augenweide, Euer Schmuck kästchen aus schwarzer Seide!

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 1
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Pagina 549 di 759
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: XXIX, 752 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Allerhand Kreuzköpf. Aus meinem Merkbuch. Schuldbuch. Tiroler Bauernschwänke. Bühnenwerke
Segnatura: II 61.345/1
ID interno: 503233
FÜRST (wird der Papierkrone auf Rauschenplats Haupt an sichtig; stirnrunzelnd) Eine Krone? Er spielt wohl hier den König? RAUSCHENPLAT Ja, ganz klein wenig. In meiner freien Zeit, so nebenbei! (Eilt dann ängstlich, wie ein Geiziger, der niemand Zutritt za seinem Schatz gewähren will, die Stiege hinan, auf der der Fürst noch steht) Hoher Herr und schöne Damen, ihr seid da fehl am Ort! FÜRST (von den Geigentönen gefangen, will mit seinem Ge folge die Stufen herab) O lieblichfrohe, reine Weise

! RAUSCH ENPLAT (mit ausgebreiteten Armen auf der Stufe dem Fürsten und seinem Gefolge den Eintritt wehrend) Es ist hier nicht geheuer. (Auf die Damen zu) Zurück, ihr schönen Damen! In dem Gemäuer hausen Mäuse, Ratten. (Wieder warnend auf den vordrängenden Fürsten zu) Fürst, und das sind böse Demokraten. Kehrt um, denn das Gesindel respektiert kein Gottesgnadentum ! MUTTER (hat sich mit dem Stock zum Fuß der Treppe hin getastet, verbeugt sich und weist mit vornehmer, einladen der Handbewegung

den Weg zur Mauernische) Seid will kommen, tretet ein ! (Fürst und Gefolge schreiten, während Rauschenplat zur Seite geschoben wird, die Stufen hinab.) RAUSCHENPLAT (sucht den Fürsten und sein Gefolge zu rückzuhalten) Morsch ist Stuf und Stein. Ihr brecht Euch Hals und Bein! MUTTER (am Fuß der Kellertreppe, feierlich) Seid will kommen, tretet ein ! (Während Fürst und Gefolge die Stufen abwärts schreiten) Hab Euch erwartet manchen Tag und Nacht, endlich habt Ihr Euch aufgemacht; der weiße Zelter wird wohl oben

an der Straße harren. Mir dünkt, ich hör ihn schon mit den Hufen scharren! FÜRST (eilt den andern voran der Nische zu.) RAUSCHENPLAT (sucht ihm den Anblick von Dolf und

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 1
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Pagina 536 di 759
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: XXIX, 752 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Allerhand Kreuzköpf. Aus meinem Merkbuch. Schuldbuch. Tiroler Bauernschwänke. Bühnenwerke
Segnatura: II 61.345/1
ID interno: 503233
meines Amtes. (Sich zur Verfügung stellend) Hier, bedient euch: ich amtiere! FÜRST (immer mehr aufgereizt) Du sollst mir weiter noch amtieren, du Hundeseele: kriech mir auf allen Vieren und belle wie ein Hund! RAUSCH EN PLAT (beschämt über die Zumutung) Mit Ver laub, Durchlauchtigster Fürst! FÜRST In den Staub, bis deine Nase den Boden kehrt! RÄUSCHENPLAT (zittert vor Scham, läßt sich auf den Boden, nieder und bellt) Huhuhu ! (Lautes Gelächter rings-* um im Kreise.) DIÀBOLO (Rauschenplat

höhnend) Ein prächtiges Tier! (Schnalzt ihm mit den Fingern zu) Wie heißt der Hund? RAUSCHENPLAT (nach Diabolo schnappend) Gebt acht, der KÖter beißt! (Erhebt sich rot vor Scham vom Boden und reinigt seine Kleider vom Staub. Zähneknirschend vor dem Fürsten) Durchlauchtigster Fürst: ich freu mich meines Lebens ! FÜRST (wendet sich mit Abscheu) Fort, du Kröte! RÄUSCHENPLAT (abgehend, grimmig triumphierend) Ich lebe. Ich lache! FÜRST (zerrissen und zerfahren vor sich hin) Du Spott der Natur, du Spucknapf

aller schlechten Launen, du letzter Hund in meinem Reich willst froher leben als der Fürst? (Inmitten der drei Schönen) Spielmann, geig uns Blut und Feuer, lock den wilden Geier. Streich den Fiedelbogen, mit dem Haar der schönsten Dirne sechsfach überzogen! DIABOLO (reißt die Geige von der Schulter) Klinge, Geige, wohlgebaut aus gegerbter Menschenhaß : Mann, Jungfrau, Kinder, Knaben, der Teufel will euch alle haben! (Vollführt ein immer stärker und gewaltiger ansteigendes Spiel fessel loser Sinnlichkeit

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 1
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Pagina 528 di 759
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: XXIX, 752 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Allerhand Kreuzköpf. Aus meinem Merkbuch. Schuldbuch. Tiroler Bauernschwänke. Bühnenwerke
Segnatura: II 61.345/1
ID interno: 503233
ERSTER BEDIENTER (setzt sich auf und lauscht wie im Schlaf verzückt in die Ferne) Was war denn das? Das klang vom Himmel! ZWEITER BEDIENTER (rüttelt ihn.) He du, wach auf! Vom. Himmel klingt kein Klang zu uns. Wir sind alle klafter tief in böses Garn versponnen ! (Die Bedienten stellen sich in Positur, da der Fürst naht. Es wird ein wilder, bacchan tischer Zug sichtbar mit Vortänzerin und Tänzerinnen. Bacchantisch frei gekleidet, die schwarze, blonde und braune Schone; in ihrer Mitte sinnlich

trunken der Fürst und Diabolo.) CHOR Küßt, lebt, liebt! Wir rasten und fasten noch lang genug, wenn wir im Grabe liegen! DIÀBOLO (inmitten der Gruppe, den Lärm schneidend über tönend) Mann, Weib, Jungfrau, Kinder, Knaben, der Teufel will euch alle haben! (Macht ein paar kurze t wild-sinn liche Bogenstriche.) FÜRST (edle Gestalt, noch jugendlich, mit müden, abge lebten Zügen; in wildem Sinnentaumel nacheinander die drei Schönen an sich reißend) Versinken, ertrinken, ver brennen in tollem Liebesfeuer

: als Häuflein Asche noch am Bußtag schöner Frauen Haar wollüstig kitzeln! (Schwingt den leeren Becher) Mich dürstet, schenkt ein. Mich dürstet zu Tode! EIN PAGE (eilt mit K>'ug geschäftig herbei) Malvasier,, durchlauchtiger Fürst! (Schenkt ein.) FÜRST (trinkt aus) Welches Ungeheuer gibt den Menschen Durst, ein Meer von Lust zu trinken, und einen Strohhalm an die Lippen? (Schleudert den Becher fort.) ZWEITER PAGE (kommt mit einem roten Samtkissen, auf welchem Geschmeide, Perlen, Diademe, Ketten, goldene

Armreifen usw. angehäuft sind, über den Kiesweg. Bleibt sich tief verneigend, vor dem Fürsten stehen.) FÜRST (zu den Damen) Hier, wählt. Nehmt, was euch ge-

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 1
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Pagina 538 di 759
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: XXIX, 752 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Allerhand Kreuzköpf. Aus meinem Merkbuch. Schuldbuch. Tiroler Bauernschwänke. Bühnenwerke
Segnatura: II 61.345/1
ID interno: 503233
es hat mich! (Die Vortänzerin an sich reißend) Laß dich kitzeln, süßer Piepmatz! (In. komischen Tanzspriingen mit ihr abhopsend) Hahahal ( A4 an hört plötzlich in dem wildert Orgientaumel der Weise Diabolos erst leise, dann immer starker anschwellend das reine Spiel hereinklingen, das dem Fürsten als erstem ver nehmbar wird.) FÜRST (reißt sich mit Macht aus den Armen der Schönen und ruft Diabolo zu) Schweigt! (Dann tauschend) Horcht, hört,. Da ist es wieder! ERSTER BEDIENTER (horchend, leise

zum zweiten) Wer zupft denn so die Harfe? Das klingt ja wunderf ein ! DIABOLO (der das Spiel mitten im Takt abgebrochen hai, tauschend, verwundert zum Fürsten) Ich höre nichts, nicht einen Laut. Und habe gute Ohren! FÜRST (verzweifelt) Äffst mich schon wieder, verdammtes Gaukelspiel ! (Die Anwesenden stehen andächtig ergriffen und lauschen dem rein und leuchtend aufsteigenden Spiel.) DER EREMIT (ergriffen horchend) Das kommt von oben! (Kniet sich hin und faltet die Hände.) FÜRST (bisher der Meinung

, eine Sinnestäuschung gaukle ihm die Töne vor, wie elektrisiert herumfahrend) Ihr hört es auch? DER EREMIT (nickt und betet) Herr, send uns diesen Engel. Erlöse uns vom bösen Zauber! FÜRST (wendet sich aufgeregt an die einen und andern) Ihr hört auch? (Zu den Bedienten) Und ihr? ZWEITER BEDIENTER (froh horchend) Ein Blasengel vom himmlischen Chor, der blast uns jetzt ein Solo vor! FÜRST (steht tief gepackt, horchend) Ist es so bestellt? Also Wirklichkeit! DIABOLO (wütend gegen die Bedienten) Ihr Lümmel

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 1
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Pagina 530 di 759
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: XXIX, 752 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Allerhand Kreuzköpf. Aus meinem Merkbuch. Schuldbuch. Tiroler Bauernschwänke. Bühnenwerke
Segnatura: II 61.345/1
ID interno: 503233
Schöne verbeugt sich beglückt vor dem Fürsten; dabei fällt ein Brief ms ihrem Basen.) DIÀBOLO (hebt rasch das Briefe hen auf und reicht es ihr mit einer galanten Verbeugung) Es fiel ein Blatt vom Rosenstrauch ! FÜRST Was ist das? DIE BLONDE SCHÖNE Nichts von Belang: mein Mann schreibt mir in diesem Brief, er nähme mich (mitleidig lächelnd, als läge dies nicht im Bereich der Möglichkeit), wärt Ihr erst meiner satt, in Gnaden wieder an. (Lächelnd) Mein Mann ist nämlich sehr naiv! FÜRST

Doch du nicht minder: ein wichtiges Dokument, mein Kind. Verwahr es gut, man weiß nie, was geschieht! (Küßt die V ortänzerin) Küß mir die Lippen wund, dein roter Mund ist Spieß und Schwert! DIABOLO (macht ein paar Bogenstriche) Nur immer enger, Mund an Mund. Alte Kater, junge Hunde, der Wollust teufel frißt euch alle: es lebe die große Mausefalle! (Fürst und Gefolge von den Klängen wie elektrisiert und aufgepeitscht, umringen Diabolo, Einige knien vor ihm.) RUFE Großer! Herrlicher! Unsterblicher! DIE BLONDE SCHÖNE

Wundergeiger! DIE SCHWARZE SCHÖNE Meister aller Zeiten! FÜRST Seit Jahren leb ich nur durch dich und kenn dich nicht! Wer bist du, wundersamer Mann ? DIABOLO (sich lächelnd verbeugend) Stets Euch zu Ge-, fallen. Euer Diener, Fürst, bis zu den Schnallen meiner Schuhe ! DIE VORTÄNZERIN (elfenhafi, beinahe kindlich, vor Dia bolo kniend, greift nach seiner Hand) Deine Wwnder- hände laß mich küssen! DIABOLO (ihr die Hand entziehend) Als ob man ein würdiger Bischof war. (ßalant) Meinen Mund, mein Haar

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 1
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Pagina 566 di 759
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: XXIX, 752 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Allerhand Kreuzköpf. Aus meinem Merkbuch. Schuldbuch. Tiroler Bauernschwänke. Bühnenwerke
Segnatura: II 61.345/1
ID interno: 503233
nieder } sitzt wie verklärt mit glänzenden, ins Weite gerich teten Augen da und läßt die reine Weise in sich einströmen. Es geht gegen Abend za.) FÜRST (die liebreizende Fürstin im Arm, kommt über die Stufen der Marmortreppe im Hintergrund auf die Terrasse und durch die offenen Bogentüren in den Raum. Im Gehen, froh) Erlöst, erlöst! Vergangen ist der böse Zauber. (Drückt die Fürstin an sich und küßt sie auf den Mund) Dein und mein und immer dein, mein Herz soll ganz in deins be schlossen

sein! FÜRSTIN (schmiegt sich zärtlich an ihn) O du von ganzem Herzen geliebter Mann! FÜRST (wendet sich an den begleitenden Kavalier) Hier wohnt fortan der junge Geiger. Von hier wollen wir ihn im Fackelschein (nach hinten deutend) zum großen Fest ge leiten. Auf weißem Zelter soll er reiten. Rüstet zum Emp fang! (Kavalier mit einer Verbeugung ab.) FÜRSTIN Mit Lilien und Rosen will ich sein gewarten! FÜRST (tritt mit der Fürstin im Arm gegen Diabolo vor, während mehrere Diener, mit derben Knütteln bewaffnet

, sich im Hintergrund halten. Drohend vor Diabolo f ihn finster messend) Ich sehe rein. Nun seh ich erst, wie schwarz du bist : du bist der Tod el ! DIABOLO (ergriffen auf die reine Weise horchend) Fürst, ich wars, jetzt bin ich s nimmer. (Nimmt seine Geige und legt sie dem Fürsten zu Füßen) Nie mehr soll meine Fiedel schallen ! (Vor dem Fürsten kniend) Gönnt mir ein kleines Plätzchen, Herr, im fernsten Winkel Eures Schlosses; mit einem kleinen Fenster, von dem aus ich die sonnige Welt mag überschauen, ein müder

Mann, der endlich heim gefunden. Ich will ruhen, Herr! Bin müde, müde, müde! ( Sinkt wie todmüde in sich zusammen.) FÜRST Ah. sind die Trauben dir zu sauer? Weil zu deiner Teufelskratze kein Floh mehr tanzen mag!

8
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 1
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Pagina 535 di 759
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: XXIX, 752 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Allerhand Kreuzköpf. Aus meinem Merkbuch. Schuldbuch. Tiroler Bauernschwänke. Bühnenwerke
Segnatura: II 61.345/1
ID interno: 503233
eiiners Wogen beherzt des Schiffleins Anker lichtet, da war ich schon umdrängt von feiler Weibergunst. Mir ekelt aller Freuden und mag sie doch nicht meiden. Ich bin des Lebens übersatt! (Es herrscht beklemmende Sülle.) RAUSCHENPLÄT (hinter dem Gefolge nicht sichtbar, als hätte er laut gedacht, in die Stille hereinplatzend) Ei was, das Leben muß man nur verstehn! FÜRST (sieht verwundert auf) Wer ist der große Lebens künstler? DIABOLO (sich erbost umsehend.) Mich dünkt, hier kräht die Henne

für den Hahn! FÜRST (da Rauschen plat, der sich verlegen sträubt, vor- gezerrt wird, erstaunt) Der Prügelknabe? Der viel geschlagne? RAUSCHENPLÄT (sich verneigend) Viel geschlagen, Herr, (sich halb wendend und auf seinen Höcker klopfend) doch auch wohl gewappnet, wie Ihr seht! FÜRST Der gewappnete Ritter hat wohl auch ein luftiges Schloß? RAUSCHENPLÄT Ein Kellerloch. Maus und Ratte meine Knappen ! FÜRST (erstaunt) Wie? Des Tags verhöhnt, geprügelt, des Abends hausest du mit Maus und Ratte

, und bist des Lebens noch nicht satt? RAUSCHENPLÄT Nein, Herr. Ich freu mich meines Lebens! (Reckt sich) Wie ich vor Euch hier stehe, seht mich an: jeder Zoll ein geborner Lebemann! FÜRST (empört) Du freust dich noch? Bist du ein Tier? (Winkt den Bedienten, Auf Rauschen plat deutend) Klopft ihn aus. Und was herausfällt, schüttelt sorgsam durch das Sieb. Wir wollen doch ermitteln, ob in dem ganzen jammer tropf ein einziges Stäubchen Menschenwürde steckt! RAUSCHENPLÄT (mit Humor zu den herbeigeeilten Be dienten) Tut

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 1
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Pagina 571 di 759
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: XXIX, 752 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Allerhand Kreuzköpf. Aus meinem Merkbuch. Schuldbuch. Tiroler Bauernschwänke. Bühnenwerke
Segnatura: II 61.345/1
ID interno: 503233
. (Mit dem Stock nach dem Park deutend) Nicht weit von der Treppe steht im Park ein altes Gartenhaus mit einem breiten Mauerspalt: dort, bei der Mauerritze will ich sitzen, bis er im Fackelschein, von Fürst und Graf geleitet, im Trab vorüberreitet! (Geht, da ein Trompetensignal ertönt, von Marthe geführt, rasch über die Terrasse ab. Zwei Bediente in reicher Livree hatten die grope Portiere auseinander. Der Fürst mit der Fürstin im Arm, mit reichem männlichen Gefolge, geleitet von Fackelträgern, tritt

in den Raum. Zwei Bediente mit Fackeln stellen sich beiderseits an der großen, off enen Glastür . auf.) FÜRST (Rauschenplat, der immer entwischen will, vor sich herscheuchend) Nein, Er bleibt, Er gehört zum Fest! RAUSCHENPLAT Nein, nein, zu viel der Ehre, durch lauchtiger Herr: der Prügelknabe, der vor Euch im Staub gebellt hat wie ein Hund! FÜRSTIN (zu Rauschen plat ) Den Wunderknaben laßt mich schauen, der mir den lieben Mann (sieht zum Fürsten auf) gesund gegeigt! RAUSCHENPLAT Hohe Frau, das geht

nicht an: er ist verreist und kehrt sobald nicht wieder! FÜRSTIN (sehr enttäuscht, zum Fürsten) So wars der Junge, der im Park mit der Laterne an uns vorüberhuschte! FÜRST (den Bedienten befehlend) Sucht ihn. Bringt ihn her! (Mehrere Bediente gehen eilig ab.)

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 1
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Pagina 529 di 759
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: XXIX, 752 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Allerhand Kreuzköpf. Aus meinem Merkbuch. Schuldbuch. Tiroler Bauernschwänke. Bühnenwerke
Segnatura: II 61.345/1
ID interno: 503233
fällt! (Die Damen drängen sich herzu. Zar nächststehenden schwarzen Schönen) Wähle, schwarze Schöne, Dein Wunsch? DIE SCHWARZE SCHÖNE (mit den Augen das Geschmeide prüfend) Mein Fürst! In Euren Armen seligen Liebestod zu sterben, wünsch ich mir allein, (auf ein Schmuckstück deutend) und dazu noch diesen Karfunkelstein! FÜRST (nimmt ein Diadem mit großem, rotem Edelstein vom Kissen, Besieht es) Das schönste Stück von allen. Bei aller Liebestodessehnsucht ein wahrhaft praktischer Blick

(erfreut das Anhängsel bestehende Ein goldnes Netz, darin ein Silberfisch! FÜRST (ihr zärtlich, leise ins Ohr raunend) Ich bin der Zappelfisch ! Heißbraunwangige Fischerin, du hast auf ewig mich in deinem Netz gefangen! (Läßt die braune Schöne beglückt stehen, verteilt weiterhin Schmuck und Geschmeide) Nehmt! Wählt nach Wunsch! (Reicht der blonden Schönen einen goldenen Armreif) Blonde Schöne, dir diesen Reif! DIE BLONDE SCHÖNE (besieht den Reif) Eine goldne Schlange beißt sich in den Schweif

. Und an der Schließe zwei verschlungene Hände! FÜRST (zieht sie beiseite) Soll heißen: Liebe ohne Ende! (Streichelt ihr zärtlich über die Wangen) Goldiges Blond-, chen, mit den süßen Wangengrübchen. Ich faß dich in Gold und Edelstein, nie kann ich von dir lassen! (Die blonde

12
Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 1
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Pagina 550 di 759
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: XXIX, 752 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Allerhand Kreuzköpf. Aus meinem Merkbuch. Schuldbuch. Tiroler Bauernschwänke. Bühnenwerke
Segnatura: II 61.345/1
ID interno: 503233
Bäschen zu verwehren. Flehend) Oh, schaut nicht hin. Was Ihr mit Euren Äugen anseht, ist nicht mehr rein! (Stellt sich betrübt abseits.) FÜRST (und sein Gefolge stehen andächtig lauschend um die Nische herum f in der Dolf vor Bäschen, das wie eine kleine Madonna im Armstuhl sitzt, entrückt der Außenwelt, geigt.) RAUSCHENPLAT (abseits stehend, betrübt) Ich hab mein Glück so tief vergraben. Nun ist es auf den Markt gestellt! (Nimmt die Krone vom Haupt und legt sie auf die Kom mode.) DIABOLO

(taucht im Kellereingang auf. Hinter ihm , Di-abolos Geigenkasten tragend, Leonhard) Da ist das weiße Raben nest. (Erbost) Das werden wir gleich haben! (Die beiden bleiben unbemerkt auf der obersten Stufe stehen und folgen dem Vorgang.) FÜRST (gerührt Dolf über das Haar streichend) Mein junger Geiger! RAUSCH EN PLAT (herzweilend, als wollte er Dolf vor un reiner Berührung schützen) Berührt ihn nicht mit Eurer Hand, meines Reiches Krondiamant ! DOLF (wendet sich verwundert um, erschrickt vor den vielen

Menschen und will scheu davoneilen, während Bäschen neugierig verwundert stehen bleibt.) MUTTER (tastet nach Dolf, hält ihn sanft am Arm zurück und schiebt ihn mütterlich liebevoll gegen den Fürsten zu; sich verbeugend) Wollet gnädigst exküskren : er ist »ein scheues Waldvöglein und nicht gar wohlerfahren in feinen Sitten und Manieren! FÜRST ( verwundert die edle Erscheinung der Mutter musternd) Ihr seid von edlem Anstand ! DIE SCHWARZE SCHÖNE (Dolf wohlgefällig mit dem Lorgnon besehend) Ein feiner

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Libri
Categoria:
Narrativa
Anno:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 1
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Pagina 572 di 759
Autore: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Luogo: Wien
Editore: Donau-Verl.
Descrizione fisica: XXIX, 752 S. : 1 Portr.
Lingua: Deutsch
Commenti: Enth.: Allerhand Kreuzköpf. Aus meinem Merkbuch. Schuldbuch. Tiroler Bauernschwänke. Bühnenwerke
Segnatura: II 61.345/1
ID interno: 503233
RAUSCH EN PLAT (versucht die Diener zurückzuhalten) Nein, laßt ihn! (Zum Fürsten) Ihr bleibt der Fürst von Gottes gnaden und ich der König vorn Kellerloch! BÄSCH EN (kommt aus einer Portiere. Hinter ihr wird Dia bolo sichtbar, der über nicht vortritt und unbeleuchtet bleibt. Sie lächelt irre, wie eine Fieberkranke, ihre Augen brennen vor sinnlichem Verlangen; mit rührend traurigem Unterton) Wer blast so schön Trompete? (Dann sich in der prunk vollen Gesellschaft umsehend) Oh, schöne Herren

, (Dann) Spielt, geigt, blast! Ich tanze (Summend) Tanz, mein Ki.nd- lein, tanz! Deine Schuhe sind noch ganz! FÜRST (lächelnd zur Fürstin) Die Kleine aus dem Keller! (Ist auf Büschen zugegangen and will sie der Fürstin zuführen. Faßt sie an der Hand und streichelt ihr liebkosend über das Haar.) BÄSCHEN (wie sinnlich durchschauert von der harmlosen Liebkosung des Fürsten, faßt des Fürsten Hand und führt sie noch einmal streichelnd über ihr Haar. Bittend) Herr > noch einmal. Streicht noeti einmal mein Haar

! Und hoch einmal. Das war so gut! (Des Fürsten Hand heftig strei chelnd; wie irre) Oh, Eure Hand ist warm ! (Sieht dem verdutzten Fürsten mit sinnlichem Ausdruck verlangend ins Gesicht. Dann plötzlich, ihn heftig an sich ziehend) Küß mich. Mir brennt der Mund! (Große Bewegung unter den Anwesenden.) FÜRST (und Fürstin stehen wie aus den Wolken gefallen und starren Baschen an). RAUSCHENPLAT (mit aufgerissenen Augen auf Bäschen zu. Stammelnd) Meine Hofdame mit den blauklaren Augen ... (faßt ihr Haupt

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