Südtirol : ein Kampf um deutsche Volkheit. - (Deutsche Volkheit ; [62])
durch seine an W. H. Riehl, seinen Aollegen von der Augsburger All gemeinen Zeitung, gemahnenden Wundervollen Reiseberichte aus Tirol die Aufmerksamkeit auf dies Land, längst bevor der Strom deutscher Sommer- und Frühlingsgäste sich südwärts über den Brenner ergoß. Ja, damals erst wirkte sich die zahlenmäßige Verringerung der deut schen „Vaterländer' am Beginn des Jahrhunderts segensreich aus. Man fühlte die deutsche Ganzheit und damit rückten Peripherie und Zentrum zusammen. Tirol erschien
Rechenschaft darüber ablegen, was der Gegen stand unserer Liebe ist, wenn wir des heiligen Landes Tirol gedenken. Gewiß, wir lieben die Deutschen alle, weil sie eben unser Volk sind, mag ihr Land uns lieb und ihre Art uns freundlich oder anders er scheinen, mögen wir Land und Leute im einzelnen kennen oder nicht. Aber unsere Liebe wird bluthafter, wenn wir ihren Gegenstand ken nen oder zum mindesten von ihm wissen. Manche haben das Glück, Südtirol selbst geschaut Zu haben. Aber noch mehreren möchten
wir Runde geben. Sagen wir es frei heraus: am meisten lieben wir an Tirol, an Südtirol sein Volk, das es trägt, das mit dem Lande und seiner weiten Spannung von den ewigen schneebedeckten Fernem bis zum wein- und fruchtschweren Stschtal auf das engste verbunden ist. Wir bewundern die Geschlossenheit des Volkstums und freuen uns landauf, landab der prächtigen Persönlichkeiten, denen wir begegnen. Alles das besteht nicht unabhängig voneinander. Wir wollen das Werden dieser Vslkheit überschauen und sehen
, wie man auch keine links- und rechtsrheinische Vslk heit unterscheiden kann. Was wir im allgemeinen für die Zeit vor dem Kriege von Südtirol auszusagen vermögen, gilt allemal auch für Nordtirol, weil es für ganz Tirol steht. Der kulturelle und Wirtschaft-