Vinstgau.- (¬Die¬ tirolischen Weisthümer ; T. 3).- (Österreichische Weisthümer ; Bd. 4)
210 Gol drain. Schanzen und Tyß, und dann auch dio ersamen, erbern Andre Schmidhofer, mair, Jacob Telfser, Cristan Schwaiger, Hans Sain, als innhaber des Pitsch- hofs, Hanns Rapp, Anthany würth und Oswalt Bernhart, gnannt Platz- gumer, inhaber des hofs auf der gassen, gemainsleit zu Morter, welliche 5 sieb der alten preuch, löblichen recht und gewonhait erinnert, und was noch weiter hinzue zu setzen von netten gwest und die erfarn notturft er- vordert, zu befürderung des gemainen nutz
zu sein die haus- gesessnen, die sollen unpotten komen bei der poen, ausserhalben gotts gwalt und herrngschäft, zwelf kreizer pfantung der gemain. Erstlichen solle der mair zu Schanzen schuldig sein, wann hurten, 25 es seien küeer, stierer, rössler, schwainer, schäfer oder andere hürten, die man in der gemain nottürftig ist, acht tag vor dem kässontag kämen und umb die huet pitten wurden, dieselben aufhalten und auf disen paurschaft- tag, alsdann der gemain fürstellen und umbfragen, welliche der gemain nutz
und taugenlichen sein, setzen, wie von alters. 30 Zum andern ist der man der gemain schuldig, zu halten ain gueten pfarrstier und ain gueten perfack, doch wer die in der gemain braucht, der soll si dem mair wider ohn naclitl und schaden haimb antwurten, vor behalten aber, da in aim oder andern stall der vichpresten regiern wurde, darvor uns gott gnedigcliehen verhüeten welle, solle mau den stier dahin 35 zu leihen nit begern. Entgegen und für solliche dienstperkait geen dem mair frei an kost und Ion
die raöstschwcin frei sein, sollen ime mair drei andere schwein kostfrei geen. 45 Zum driten ist auch der mair schuldig, alles das jenig, so durch das ganz jar aus der gemain für und zue fart, das zu derselben nutz und' wol- fart, auch verhietung Schadens, wie das namen haben mechte, raicht und dient, die gmain anzuzaigen, den ausschuß oder die ganz gemain, wie es Goldrain. 211 die noth eraisoht, zusamen pieten lassen, allzeit, selbs mit und bei sein, helfen pfenten; er solle auch bei allen gemainen arbaiten
selbs sein und anschaffen, neben deme auf der Etsch alle tag, so lang man wem thuet, ain knecht mit aim par oxen und wagen schicken, iedes bei der peen zwelf kreuzer pfantung der gemain, wie von alters. 6 Zum vierten, so sich ainer in der gemain verwiderfc, ain hierten zu kosten, solle der mair den hierten zue ainem wiert- in die kost thuen und solltest der gemain anzaigen, darüber derselben entschid erwarten; hat er unrecht, so ist er schuldig, dem wärt die kost zu bczallen und der gemain achtzehen