39 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SF/SF_365_object_3935944.png
Pagina 365 di 446
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: XI, 430 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Segnatura: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
ID interno: 85060
ITALIEN STEHT AM BRENNER, UM VORWÄRTS ZU MARSCHIEREN' 353 hätten, so hätten sie Italiens Macht zur Verteidigung seiner Rechte und zur Geltendmachung seines Willens jenseits der Brücke unter dem Berg Isel ausgedehnt, die Abtei der Weißen Mönche von Wil- ten abgetan und mit Erobererschritt in Erfüllung der vom Geschick zugewiesenen Bestimmung die Vormauer Deutschlands, das Kar wendel, erstiegen. So hätte die diplomatische und nichtdiplomatische Italien feindlich gestimmte Welt das deutliche

Bewußtsein erlangt, daß das neue Italien, wenn seine Alpini am Fuße Wacht halten, die Brennergrenze mit seinem Blute behüten wird und daß es sie ver teidigen und sichern will, indem es seinen moralischen Einfluß über den ganzen Alpenkamm vom Reschen-Scheideck bis Wien er streckt, Die nationale Regierung hat unzweideutige Proben abgelegt, daß sie in dieser Richtung vorgehen will. Mussolini selbst hat erklärt, daß man diesbezüglich noch am Anfang stehe,' Es wurde dann weiter ausgeführt, daß der Vorstoß

des Duce in dieser Richtung vorläufig stecken geblieben sei, weil er noch nicht den nötigen Widerhall in der Öffentlichkeit gefunden habe. Die Angriffe gegen Italien würden aber im Palazzo Chigi genau gebucht und die Ver antwortlichen jenseits des Brenner wüßten wohl, mit wem sie zu tun hätten. Als dann die Trauerkundgebung am 10. Oktober in Inns bruck doch stattfand, da unterzog dasselbe Blatt diese „viehisch ge walttätige Provokation' in echt faschistischer Sprache einer ent sprechenden Kritik

. „Vor dem Kriege war die Hauptstadt Tirols bekannt als Umschlagplatz des Mädchenhandels und als Entzün dungsherd verschiedener Epidemien. Nach dem Kriege war sie eine Art Zentrum der Ausstrahlungen englisch -französischer Intrigen gegen Italien, Im letzten Jahre aber ist sie ein reifes Geschwür ge worden — ein Geschwür, das Italien aufschneiden und heilen wird... Jetzt hat der Duce das Wort. In dieser Stunde, da die Regierung Wiedervergeltung übt und Genugtuung fordert, muß auch das Trienter Volk seine Stimme

erheben... Italien steht am Brenner, um vorwärts zu marschieren, um zu strafen und zu verteidigen. Mussolini selbst blies, wenn auch in weniger scharfen Tönen, in das gleiche Horn, und ein Angriff, den der Sozialdemokrat Ellen bogen Anfang Oktober im Österreichischen Nationalrat gegen das faschistische System in Südtirol richtete, bot ihm dazu Gelegenheit. Obschon die Wiener Regierung für die Äußerungen eines Abgeord- Herre, Südtirol 25

1
Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SF/SF_100_object_3935429.png
Pagina 100 di 446
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: XI, 430 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Segnatura: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
ID interno: 85060
in zahlreichen Abstufungen, und immer wieder knüpften sich in Wien und Inns bruck an die entgegenkommende Haltung der italienischen Regie rung freudige Hoffnungen, die schnell zerrannen, um sogleich wie der neuen Hoffnungen Platz zu machen. Demgemäß entstand zwi schen den beiden Staaten eine Atmosphäre der Unklarheit, die die folgenden Auseinandersetzungen für die betroffenen Deutschen schwer erträglich machte. Italien wußte tatsächlich nicht, was es wollte, und die Erklärung, die Orlando am i. März

in der Kammer abgab, war der rechte Ausdruck dieser Unschlüssigkeit: Italien glaube nach wie vor an das Recht seiner nationalen Ansprüche, aber es habe dabei ein gerechtes Kompromiß im Auge zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen der anderen Völker. Inmitten der Schwierigkeiten bestehe es auf volle Verteidigung seines Rechts mit fester Entschlossenheit, aber durchaus nicht starrsinnig. Die Politiker in Österreich und Tirol hörten aus den vieldeutigen Worten wenigstens soviel an Möglichkeiten heraus

, daß sie versuch ten, an Italien heranzukommen und auf diesem Wege etwas zu er reichen. Insbesondere ließen Äußerungen des politischen Agenten bei der italienischen Waffenstillstandkommission in Wien Mac- chioro, der wiederholt von der Notwendigkeit für Italien sprach, sich mit Deutschland und Österreich gut zu stellen, immer wieder die Hoffnung entstehen, daß Deutschsüdtirol noch zu retten sei. Wohl bestand zwischen Wien und Innsbruck alles andere denn eine volle Meinungsübereinstimmung. Die Tiroler

2
Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SF/SF_51_object_3935331.png
Pagina 51 di 446
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: XI, 430 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Segnatura: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
ID interno: 85060
FORDERUNG DER BRENNERGRENZE 39 herrschung des Gebietes noch erforderlich* und* seine früheren Ge danken weiterspinnend, legt Tolomei der Schweiz nahe, dieses über den Zentralkamm der Alpen hinübergreifende Besitzstück zusam men mit dem Gebiete von Poschiavo und dem Bergell gegen die in italienischem Besitz befindlichen Hochgebirgstäler von Lei und Li- vigno auszutauschen; Italien werde, dadurch eines größeren Vorteils teilhaftig, einer Vereinigung Vorarlbergs mit der Schweiz zustim men

einer solchen Propaganda nahmen die Forde rungen der verantwortlichen Staatsmänner einen immer größeren Umfang an. Eifrig bemühte sich Fürst Bülow im Verein mit dem Abgeordneten Erzberger namens der deutschen Regierung, die An sprüche der Italiener zu mindern und auf einer für Österreich er träglichen Grundlage eine Verständigung zwischen den beiden Ne benbuhlern zu erreichen. Mit Mühe nur setzten sie am 9. März durch, daß die Wiener Regierung der Aufnahme direkter Verhandlungen mit Italien zustimmte

. An demselben Tage jedoch ließ Sonnino in London die Liste der Forderungen überreichen, bei deren Erfüllung Italien bereit sein würde, die Waffen gegen Österreich-Ungarn zu ergreifen, nachdem er wenige Tage zuvor schon die grundsätzliche Bereitschaft dazu ausgesprochen hatte. Neben weitgehenden An sprüchen auf dein Balkan wurde hier auch wieder der auf die Was serscheidengrenze geltend gemacht, und es war bezeichnend, daß zwar hinsichtlich der mit den südslawischen Bestrebungen kolli dierenden Forderungen, zumal

3
Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SF/SF_426_object_3936064.png
Pagina 426 di 446
Autore: Herre, Paul / von Paul Herre
Luogo: München
Editore: Beck
Descrizione fisica: XI, 430 S. : Kt.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Segnatura: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
ID interno: 85060
des Friedensschlusses anerkannten Kundgebungen Wilsons auf gezwungen worden sind? Das besiegte deutsche Volk hat es weniger leicht als das faschistische Italien, aus Unrecht wieder Recht zu machen. Alles Urteilen und Handeln in der Südtiroler Frage kann nur von den Pariser Friedensdiktaten ausgehen. Von den Friedensverträgen erstreckt sich nur der von St. Germain auf Südtirol, und an ihm hat das deutsche Reich keinen Anteil. Hier liegt es allein in Österreichs Hand, Forderungen geltend zu machen. Hat die Wiener

Regierung die Möglichkeit zu juristischen Handhaben? Auf Grund der geschichtlichen Darlegungen dieses Buches ist die Frage unbedingt mit einem Ja zu beantworten. Wenn internationale Erklärungen überhaupt einen Sinn haben sollen, so kann nicht bezweifelt werden, daß die Versicherungen der Mantel note vom 2. September 1919 Italien moralisch darauf festgelegt haben, „gegenüber seinen neuen Untertanen deutscher Nationalität in bezug auf deren Sprache, Kultur und wirtschaftliche Interessen eine in weitem

es in unmit telbarer Geltendmachung gegenüber Italien, sei es unter Anrufung der anderen Mächte, die den Friedensvertrag von St. Germain unter zeichnet haben und als völkerrechtliche Garanten jener moralischen Verpflichtung in Frage kommen. Allerdings ist unbestreitbar, daß das Betreten dieses Weges in absehbarer Zeit politisch unmöglich sein wird, da es zu Auseinander-

7